Fébus: Erstes H2-Schnellbussystem in Betrieb
Das weltweit erste mit Wasserstoff betriebene Schnellbussystem ist jetzt unter der Bezeichnung Fébus in der französischen Stadt Pau in Betrieb gegangen. Zum Einsatz kommen acht Van-Hool-Busse des Typs ExquiCity18 Fuel Cell im Straßenbahn-Design.
Die Brennstoffzellen-Technik für die Busse, die zusätzlich über Batterien verfügen, stammt von Ballard Power Systems. Der Antrieb wird wie in vielen Van-Hool-Modellen von Siemens zugeliefert. Die 18 Meter langen Gelenkbusse bieten Platz für 125 Passagiere und können pro Wasserstoff-Füllung mehr als 300 Kilometer zurücklegen.
Die Wasserstoff-Schnellbusse sind Teil eines größeren Umbaus des ÖPNV-Systems in Pau. In der südfranzösischen Stadt kommen sie auf einer eigenen Schnellbuslinie zum Einsatz, die sechs Kilometer lang ist und 14 Stationen umfasst. 85 Prozent der Strecke verlaufen auf einer geschützten Fahrspur, an Kreuzungen haben die Schnellbusse Vorrang. So soll auch bei dichtem Verkehr die Fahrzeit von 17 Minuten eingehalten werden und die Strecke so im Vergleich zu anderen Verkehrsmittel attraktiv sein.
Die örtlichen Verkehrsbetriebe SPL STAP (Société de Transport de l’Agglomération Paloise) arbeiten bei dem Projekt mit Keolis zusammen. Neben dem Wasserstoff-Schnellbus in Pau hat Keolis in Frankreich in diesem Jahr bereits Schnellbus-Strecken im Amiens und Bayonne-Biarritz in Betrieb genommen – jedoch mit Batterie-elektrischen Bussen. Zuletzt hatte Keolis Schlagzeilen gemacht, als das Unternehmen 88 E-Busse bei Yutong für den Einsatz in Oslo bestellt hatte. Zudem hat Keolis kürzlich den Auftrag für den Betrieb von 300 E-Bussen in drei niederländischen Provinzen ab Ende 2020 gewonnen und hierfür bereits 259 E-Busse bei BYD bestellt.
Das in Pau einsetzte Modell ExquiCity18 Fuel Cell von Van Hool wurde im Oktober auf der Busworld in Brüssel vorgestellt. Laut CEO Filip Von Hool ist das Modell aber nicht an das Straßenbahn-artige Design gebunden. „Es wird dieselbe Plattform verwendet, um einen Brennstoffzellenbus im klassischen Look anzubieten, der nicht für Schnellbuslinien konzipiert ist“, sagte Van Hool gegenüber dem Fachportal Sustainable Bus. „Auf diese Weise erhalten wir eine komplette Palette von Brennstoffzellenbussen, sowohl in der 12- als auch 18-Meter-Version.“
sustainable-bus.com, ballard.com
0 Kommentare