Erster Hybrid-Lkw pendelt auf eHighway in Schleswig-Holstein

Scania R 450 Hybrid Oberleitungs-Lkw der Spedition Bode

Die Spedition Bode hat ihren ersten Oberleitungs-Lkw von Scania übernommen. Mit dem Einsatz des Scania R 450 Hybrid hat der eHighway-Feldversuch in Schleswig-Holstein nun begonnen. Projektpartner Bode erhält vor diesem Hintergrund demnächst vier weitere Oberleitungs-Lkw von Scania.

Das ausstehende Quartett soll „im Laufe der nächsten Monate“ folgen, lässt Scania wissen. Die Spedition Bode ist in Schleswig-Holstein einziger Projektpartner für den vom Bund geförderten Oberleitungs-Feldversuch und hat sich verpflichtet, die Strecke bis Ende 2022 im täglichen Pendelbetrieb zu befahren. Anfang des Monats absolvierten Fachleute wie berichtet eine Probefahrt zur abschließenden Beurteilung der technischen Funktion der Anlage. Seitdem gilt der eHighway als betriebsbereit.

Ursprünglich sollte das Oberleitungssystem im hohen Norden bereits Mitte 2019 in Betrieb genommen werden. Es kam allerdings bei der Lieferung der Lkw zu Verzögerungen. Der fünf Kilometer langen eHighway am Autobahn-Abschnitt der A1 zwischen Reinfeld und Lübeck ist bekanntlich eine von insgesamt drei Teststrecken in Deutschland, auf denen Hybrid-Lkw des Typs R 450 von Scania mit Stromabnehmern verkehren sollen. Scania ist dabei für alle drei Standorte exklusiver Lieferant von insgesamt 15 Exemplaren – je fünf in Hessen, Schleswig-Holstein und Baden-Württemberg.

Auch in Hessen läuft der eHighway-Start unterdessen holprig: Eigentlich sollten an der A5 zwischen den Anschlussstellen Weiterstadt und Langen bereits alle fünf Hybrid-Lkw Daten sammeln. Ein gutes halbes Jahr nach Projektstart sind aber erst zwei Lkw in Betrieb. Die drei verbleibenden Exemplare sollen erst nächstes Jahr in den Feldversuch integriert werden. In den ursprünglichen Planungen war die hessische Landesregierung davon ausgegangen, dass der Pilotversuch quasi mit Fertigstellung der Infrastruktur sofort in vollem Umfang beginnen könne. Mangels Fahrzeugen war bzw. ist das aber nicht der Fall.

Keine Neuigkeiten gibt es zum Stand des Oberleistungs-Projekts in Baden-Württemberg. Im Mai hieß es, dass kurz vor Jahresende 2018 die Ausschreibung zur Installation des eHighways an der B 462 im Murgtal veröffentlicht worden sei.
scania.com

3 Kommentare

zu „Erster Hybrid-Lkw pendelt auf eHighway in Schleswig-Holstein“
Moritz
20.12.2019 um 13:29
Was läuft hier eigentlich verkehrt? Oberleitung auf der Straße? Streckennetz der Bahn vernachlässigen wir weiterhin und bauen die Oberleitungen jetzt auf die Autobahn?
Franz-Peter Kayser
22.12.2019 um 15:42
Moderne Logistikketten - Just in Time und B2C online Handel nur Mal als Stichworte - lassen sich nicht allein über die Bahn abwickeln. Und wer sich einmal den aktuellen Modal Split im Güterverkehr ansieht, würde erkennen, das es eine Vervielfachung der Bahnstrecken in Deutschland bräuchte, um die LKW verkehre aufzunehmen. Gleichzeitig ist es schwierig auch nur einen km neue Bahnstrecke gegen Anwohnerproteste durchzusetzen.Folglich macht es Sinn neben der Bahn auch umweltfreundlichen Straßengüterverkehr zu fördern, statt die Verkehrsträger gegeneinander auszuspielen - um im schlimmsten Fall gar nichts zu erreichen.
wekker
20.12.2019 um 14:21
Als nächstes hat man dann die Idee, rollreibungsarme Räder unter den LKW zu schnallen, am besten noch auf Schienen..wartet, woher kennen wir das?Mal ehrlich: Ich bin aufjedenfall für eine Erprobungsstrecke, jedoch finde ich persönlich das Konzept nicht zielführend. Sicherlich interessant, was an Daten anfällt und wo die Stolpersteine liegen. Immerhin würden Sich dann hoffentlich nicht drei LKWs gleichzeitig auf der Autobahn überholen können.

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