Wuppertal erhält ersten Brennstoffzellen-Bus
Die Wuppertaler Stadtwerke (WSW) haben den ersten von zehn Brennstoffzellen-Bussen erhalten. Die nächsten fünf wasserstoffbetriebenen Fahrzeuge des Herstellers Van Hool erwarten die WSW im Januar und die restlichen im Februar. Im kommenden Jahr werden sie dann auch im Linienverkehr eingesetzt.
Dabei steht laut der Mitteilung noch nicht fest, auf welchen Linien die Fahrzeuge eingesetzt werden sollen. Unter anderem wegen der angegebenen Reichweite von 350 Kilometer sollen die Brennstoffzellen-Busse nicht an bestimmte Linien mit passender Infrastruktur angewiesen sein.
Das nun ausgelieferte Fahrzeug war bereits im September für Testfahrten in Wuppertal und wurde anschließen im belgischen Werk von Van Hool an die Wünsche der WSW angepasst, wie das Verkehrsunternehmen schreibt. Bevor er für den Linienverkehr eingesetzt wird, soll er für die Schulung der rund 270 Busfahrerinnen und Busfahrer am Betriebshof Nächstebreck eingesetzt werden. Durch den Einsatz der zehn Brennstoffzellen-Busse können laut den WSW fast 700 Tonnen CO2 pro Jahr im Vergleich zu Dieselbussen eingespart werden.
Bei dem zweiachsigen H2-Bus handelt es sich um das Modell A330. Die 12 Meter langen Fahrzeuge arbeiten mit Brennstoffzell-Modulen von Ballard Power Systems und einem 210-kW-Elektromotor von Siemens. Ihre Reichweite wird mit 350 km angegeben. Die Tanks der Busse können 38,2 kg Wasserstoff aufnehmen. Die Kosten pro Fahrzeug liegen bei rund 650.000 Euro. Die Busse sind Teil einer größeren Bestellung aus dem Jahr 2018: Damals hatten auch der Regionalverkehr Köln (RVK) 30 A330 bei Van Hool bestellt.
Alle zehn H2-Busse werden am Betriebshof Nächstebreck stationiert, getankt wird aber an einem anderen Ort. Am Müllheizkraftwerk der Abfallwirtschaftsgesellschaft (AWG) im Stadtteil Cronenberg wird derzeit noch die Betankungsanlage errichtet. Der Wasserstoff wird dort vor Ort mit einem eigenen Elektrolyseur mit Strom aus der Müllverbrennung erzeugt – was mit CO2-Emissionen verbunden ist. Bis dahin (und falls der Elektrolyseur später ausfallen sollte) müssen die Fahrzeuge in Düsseldorf tanken.
Die Anlage für die Wasserstoffproduktion hat laut der WSW-Mitteilung eine Leistung von 1 Megawatt. Mit einer Speichermenge von 425 Kilogramm Wasserstoff sei sie für die Betankung der zehn Brennstoffzellen-Busse ausgelegt. Mit dem Strom aus dem Müllkraftwerk sollen vor allem die Betriebskosten gering gehalten werden: Die Wasserstoffproduktion soll vor allem dann laufen, wenn für den Strom aus der Müllverbrennung keine hohen Marktpreise erzielt werden können. Dann ist der Eigenverbrauch wirtschaftlicher.
Die Gesamtkosten beziffern die WSW mit 12 Millionen Euro, wobei 6,5 Millionen Euro auf die zehn Busse entfallen und 5,5 Millionen Euro auf die gesamte Infrastruktur mit dem Elektrolyseur und der Betankungsanlage. Aus verschiedenen Fördermitteln der EU, des Bundes, des Landes NRW und des Verkehrsverbunds Rhein-Ruhr (VRR) wurde das Wuppertaler Wasserstoffprojekt H2W mit insgesamt 6,5 Millionen Euro gefördert.
wsw-online.de
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