164.579 Umweltbonus-Anträge bis Ende Dezember
Genau 8.284 Umweltbonus-Anträge verzeichnete das BAFA im Dezember. Im vergangenen Monat gingen insgesamt 4.770 Anträge für rein Batterie-elektrische Fahrzeuge ein. Das waren 2.036 mehr als im November (2.734). Hinzu kamen 3.505 Anträge für Plug-in-Hybride und 9 weitere für Brennstoffzellen-Fahrzeuge.
Bis zum Stichtag 31. Dezember 2019 sind bei der Behörde somit insgesamt 164.579 Anträge auf die Kaufprämie eingegangen, davon 109.386 für Batterie-elektrische Fahrzeuge, 55.084 für Plug-in-Hybride und 109 für Brennstoffzellen-Fahrzeuge.
Der Dezember war nach Anträgen für rein Batterie-elektrische Fahrzeuge der drittbeste Monat im vergangenen Jahr – und seit Start der Kaufprämie. Für die Plug-in-Hybride ist es hingegen der stärkste Monat überhaupt. Bei dem sehr schwachen November handelte es sich anscheinend um eine Ausnahme. Da der Umweltbonus noch vor der eigentlichen Auslieferung beantragt werden kann, war dies womöglich auf die bald anstehende Erhöhung der Förderung zurückzuführen (den aktuellen Stand dazu erfahren Sie am Ende des Beitrags). Dem gegenüber standen jedoch zum Dezember endende Angebote mit zum Teil sehr attraktiven Konditionen u.a. auf den e-Golf, e-Up, Citigo e iV oder den Mii electric. Aber auch das Leasing-Angebot auf den Renault Zoe für ADAC-Mitglieder lief Ende 2019 aus.
Der Umweltbonus startete bereits Mitte 2016. Bis einschließlich Dezember 2016 gingen beim zuständigen BAFA insgesamt 9.023 Anträge ein. 2017 waren es bereits 37.874 Anträge auf die Kaufprämie, davon entfielen 22.088 auf Batterie-elektrische Fahrzeuge, 15.772 auf Plug-in-Hybride und 14 auf Brennstoffzellen-Fahrzeuge. Von Januar bis Dezember 2018 konnte das Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle mit 44.601 Anträgen im Vergleich zum Vorjahreszeitraum nur ein Plus von 17,76 Prozent verzeichnen. Während die Batterie-elektrischen Fahrzeuge auf 30.899 Anträge kamen und somit in ihrem Segment ein Plus von 39,89 Prozent verzeichneten, mussten die Plug-in-Hybride mit 13.683 Anträgen sogar ein Minus von 13,24 Prozent hinnehmen. Die WLTP-Umstellung und die u.a. dadurch gesunkene Auswahl an PHEV-Modellen machten sich bei den Anträgen bemerkbar. Auch hatte die Umstellung des Testzyklus zur Folge, dass einige Teilzeitstromer sogar aus der Förderung geflogen sind. Schlusslicht waren 2018 die Brennstoffzellen-Fahrzeuge mit 19 Anträgen (+35,71 Prozent).
Doch wie sah es im Jahr 2019 aus? Deutlich besser. Denn die Anzahl der Anträge lag im Zeitraum von Januar bis Dezember 2019 bei 73.081 Anträgen – ein Plus von 63,86 Prozent im Vergleich zum Vorjahreszeitraum. Die Batterie-elektrischen Fahrzeuge legten mit 51.270 Anträgen in ihrem Segment um 65,93 Prozent zu. Die Plug-in-Hybride verzeichneten 21.737 Anträge und somit ein Plus von 58,86 Prozent. Zwar nahm die Anzahl der Anträge auf Brennstoffzellen-Fahrzeuge um ganze 289,47 zu – jedoch waren es 2019 in absoluten Zahlen gerade einmal 74 Anträge.
Den größten Zuwachs unter den Herstellern in den Top 10 konnte erneut Volkswagen verzeichnen. Alleine 1.544 Anträge gingen auf das Konto des deutschen Autobauers. Mit etwas Abstand folgte Mercedes-Benz mit 1.289 Anträgen. Und auch an dritter Stelle findet sich ein deutscher Hersteller wieder: BMW kam im vergangenen Monat auf 1.011 Anträge. Interessant ist in diesem Zusammenhang auch der BEV-Anteil bei den Anträgen des jeweiligen Herstellers. So gingen bei VW im Dezember ganze 82,45 Prozent der Anträge auf das Konto Batterie-elektrischer Fahrzeuge. BMW kam immerhin noch auf einen BEV-Anteil von 45,6 Prozent. Mercedes-Benz dagegen kam gerade einmal auf einen BEV-Anteil von 6,44 Prozent.
Top 10 Anträge nach Hersteller
Rang | Hersteller | Anzahl |
---|---|---|
1 | BMW | 25.708 |
2 | Renault | 20.934 |
3 | Volkswagen | 19.115 |
4 | Smart | 16.741 |
5 | Mitsubishi | 11.491 |
6 | StreetScooter | 11.395 |
7 | Tesla | 10.522 |
8 | Hyundai | 9.800 |
9 | Mercedes-Benz | 9.084 |
10 | Audi | 7.407 |
Mit Blick auf die einzelnen Modelle konnte sich ebenfalls Volkswagen durchsetzen. Insgesamt wurden für den e-Golf im Dezember 971 Anträge beim BAFA gestellt. Obwohl es sich beim e-Golf um ein „Auslaufmodell“ handelt, hinterlassen die Preissenkungen und günstigen Leasing-Angebote ihre Spuren. Renault schaffte es zwar nicht unter die Top 3 der Hersteller, allerdings landen die Franzosen immer wieder mit dem Zoe bei den Anträgen auf die einzelnen Modelle an der Spitze. Kein Wunder, führt doch der Zoe mit 19.513 Anträgen die Tabelle nach Modellen an. Zudem ist der Renault-Stromer mit insgesamt 9.431 verkauften Einheiten von Januar bis Dezember 2019 erneut Deutschlands meistgekauftes Elektroauto. Die drittmeisten Anträge im vergangenen Monat konnte der Mercedes-Benz E 300 de/e verzeichnen. Für das PHEV-Modell gingen insgesamt 567 Anträge ein.
Anträge nach Hersteller und Modell
Hersteller | Modell | Anzahl |
---|---|---|
Renault | ZOE (BEV) | 19.513 |
BMW | i3 & i3s (BEV) | 14.575 |
Mitsubishi | Outlander (PHEV) | 11.425 |
StreetScooter | Work + Work L (BEV) | 11.395 |
Smart | Fortwo (BEV) | 11.258 |
Volkswagen | e-Golf (BEV) | 10.478 |
Tesla | Model 3 (BEV) | 8.218 |
Audi | A3 e-tron (PHEV) | 6.520 |
BMW | 225xe (PHEV) | 6.389 |
Smart | Forfour (BEV) | 5.483 |
Nissan | Leaf (BEV) | 5.301 |
Hyundai | Ioniq Elektro (BEV) | 4.017 |
Hyundai | Kona Elektro (BEV) | 3.690 |
Kia | Niro (PHEV) | 3.535 |
Mercedes-Benz | E 300 de & E 300 e (PHEV) | 3.477 |
BMW | 530e (PHEV) | 3.284 |
Volkswagen | Passat GTE (PHEV) | 3.113 |
Volkswagen | Golf GTE (PHEV) | 2.804 |
Volkswagen | e-up! (BEV) | 2.715 |
Tesla | Model S (BEV) | 2.304 |
Kia | Soul EV/e-Soul (BEV) | 1.992 |
Hyundai | Ioniq (PHEV) | 1.984 |
Mercedes-Benz | E 350 e (PHEV) | 1.817 |
Mercedes-Benz | C 350 e (PHEV) | 1.751 |
Nissan | e-NV200 (BEV) | 1.586 |
Mini | Cooper S E Countryman (PHEV) | 1.521 |
BMW | 330e (PHEV) | 1.460 |
Renault | Kangoo Z.E. (BEV) | 1.410 |
Toyota | Prius (PHEV) | 1.267 |
Volvo | V60 (PHEV) | 1.177 |
Kia | e-Niro (BEV) | 1.041 |
Mercedes-Benz | C 300 de & C 300 e (PHEV) | 875 |
Audi | Q5 TFSI e (PHEV) | 874 |
Kia | Optima (PHEV) | 766 |
Peugeot | iOn (BEV) | 714 |
Opel | Ampera-e (BEV) | 530 |
Mercedes-Benz | B 250 e (BEV) | 459 |
Citroën | C-Zero (BEV) | 432 |
Volvo | XC60 (PHEV) | 403 |
Citroën | Berlingo (BEV) | 357 |
Mercedes-Benz | EQC (BEV) | 293 |
Peugeot | Partner (BEV) | 276 |
e.Go | Life (BEV) | 226 |
Maxus | EV80 Panel van (BEV) | 216 |
Mercedes-Benz | eVito (BEV) | 212 |
Mercedes-Benz | A 250 e (PHEV) | 200 |
Seat | Mii electric (BEV) | 200 |
Skoda | Citigo e iV (BEV) | 192 |
Skoda | Superb iV (PHEV) | 104 |
Volvo | V90 (PHEV) | 102 |
Hyundai | Nexo (FCEV) | 90 |
Mitsubishi | EV (BEV) | 66 |
Opel | Corsa-e (BEV) | 63 |
Opel | Grandland X Hybrid4 (PHEV) | 57 |
Volvo | XC40 (PHEV) | 50 |
Peugeot | e-208 (BEV) | 46 |
Volvo | S90 (PHEV) | 44 |
Citroën | E-Mehari (BEV) | 38 |
Mini | Cooper SE (BEV) | 32 |
Ford | Focus (BEV) | 24 |
Hyundai | ix35 Fuel Cell (FCEV) | 19 |
DS | DS 7 Crossback E-Tense 4×4 (PHEV) | 15 |
Volvo | S60 (PHEV) | 15 |
Piaggio | Porter (BEV) | 14 |
Audi | A6 TFSI e (PHEV) | 11 |
Renault | Master Z.E. (BEV) | 11 |
Volkswagen | e-Crafter (BEV) | 5 |
Ford | C-Max (PHEV) | 3 |
DS | DS 3 Crossback E-Tense (BEV) | 2 |
Audi | A7 TFSI e (PHEV) | 1 |
Audi | e-tron quattro (BEV) | 1 |
MAN | eTGE (BEV) | 1 |
Anträge nach Art des Antragstellers
Antragsteller | Anzahl |
---|---|
Unternehmen | 92.842 |
Privatpersonen | 68.733 |
Kommunale Betriebe | 1.150 |
Körperschaften | 791 |
Vereine | 763 |
Kommunale Zweckverbände | 182 |
Stiftungen | 118 |
Anträge nach Bundesland
Bundesland | BEV | PHEV | FCEV | Gesamt |
---|---|---|---|---|
Nordrhein-Westfalen | 31.154 | 11.955 | 23 | 44.022 |
Bayern | 21.146 | 9.901 | 20 | 31.067 |
Baden-Württemberg | 17.471 | 9.323 | 15 | 26.809 |
Niedersachsen | 8.187 | 4.825 | 12 | 13.024 |
Hessen | 7.641 | 5.111 | 5 | 12.757 |
Rheinland-Pfalz | 4.364 | 2.553 | 4 | 6.921 |
Berlin | 3.881 | 1.716 | 4 | 5.601 |
Schleswig-Holstein | 3.696 | 1.494 | 4 | 5.194 |
Sachsen | 2.531 | 1.680 | 3 | 4.214 |
Hamburg | 1.954 | 1.335 | 0 | 3.289 |
Thüringen | 2.244 | 971 | 2 | 3.217 |
Brandenburg | 1.811 | 1.103 | 3 | 2.917 |
Sachsen-Anhalt | 1.129 | 828 | 10 | 1.967 |
Saarland | 870 | 541 | 0 | 1.411 |
Mecklenburg-Vorpommern | 762 | 531 | 2 | 1.295 |
Bremen | 513 | 314 | 2 | 829 |
Sonstiges (Ausland) | 32 | 13 | 0 | 45 |
Von den gut 600 Millionen Euro (staatlicher Anteil) im Fördertopf wurden seit Start in 2016 bis Ende Dezember 2019 knapp über 300 Millionen Euro beantragt. Der überwiegende Anteil von rund 73 Prozent entfiel dabei auf reine Elektro-Pkw. Mit Blick auf die letzten drei Jahre wurden in 2017 rund 68 Millionen Euro vom staatlichen Anteil abgerufen, in 2018 lag die Summe bei rund 82,4 Millionen Euro. Entsprechend dem Zuwachs der Anträge in absoluten Zahlen, wuchs auch die Summe im vergangenen Jahr deutlich an. So wurden aus dem Fördertopf in 2019 bereits ca. 135,3 Millionen Euro abgerufen. Für dieses Jahr dürfte erneut ein enormer Sprung zu verzeichnen sein.
Denn mit dem Neujahrstag müssen die Autohersteller keine Elektroautos mehr künstlich zurückhalten – die Zählung für die CO2-Flottengrenzwerte beginnt. Es kommen ergo viele neue Elektroautos: Schöne und praktische, schnelle und witzige. Erst kürzlich haben wir einen Blick auf die wichtigsten Neuheiten zum Beginn des nächsten Jahrzehnts veröffentlicht. Damit verbunden werden auch die Anträge auf den Umweltbonus spürbar zunehmen – nicht nur wegen der wachsenden Modellpalette und den neuen Flottengrenzwerten, sondern auch wegen der geplanten Erhöhung der Förderung. Denn beschlossen wurde unter anderem, den bestehenden Umweltbonus für reine Elektroautos mit einem Netto-Listenpreis von weniger als 40.000 Euro von 4.000 auf 6.000 Euro zu erhöhen – bei einem Netto-Listenpreis bis 65.000 Euro werden noch 5.000 Euro gefördert. Auch Plug-in-Hybride werden weiter gefördert, hier steigt der Satz von 3.000 auf 4.500 Euro bis zu einem Netto-Listenpreis von 40.000 Euro. Einzige kleine Änderung im Vergleich zu der Kommunikation nach dem Autogipfel: Die Fördersumme für PHEV mit einem Netto-Listenpreis zwischen 40.000 und 65.000 Euro steigt nur auf 3.750 Euro statt der angekündigten 4.000 Euro.
Derzeit lässt die Veröffentlichung der neuen Förderrichtlinie im Bundesanzeiger allerdings noch auf sich warten. Grund ist die EU-Kommission. Laut einem Tweet des Bundesamts für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle (BAFA) ist die Prüfung der geplanten Erhöhung des Umweltbonus durch die EU-Kommission bisher noch nicht erfolgt. Die neue Regelung solle „so bald wie möglich in Kraft treten“, heißt es aktuell nur.
bafa.de (PDF)
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