CES: Sony stellt eigenes Elektroauto vor
Sony hat auf der CES überraschend einen Prototypen eines Elektroautos vorgestellt. Zu konkreten Produktionsplänen schweigt sich der Elektronik-Riese aber bislang aus. Die E-Limousine von Sony namens „VISION-S“ basiert auf einer eigens entwickelten E-Auto-Plattform, an der auch deutsche Zulieferer beteiligt waren.
An der Entwicklung haben Benteler, Bosch, Continental, der kanadisch-österreichische Auftragsfertiger Magna Steyr und ZF mitgewirkt. Die Elektroauto-Studie verfügt über zwei E-Motoren, die zusammen 400 kW Leistung liefern. Im Fokus des Sony-Elektroautos sollen aber nicht europäische Zuliefer-Teile stehen, sondern natürlich die Kompetenzen des japanischen Konzerns: Insbesondere Sensor- und Sicherheitstechnik und ein komplettes Entertainmentsystem gehören zu den Komponenten, die Sony beisteuert.
„Dieser Prototyp verkörpert unseren Beitrag zur Zukunft der Mobilität“, sagt Sony-Chef Kenichiro Yoshida. Den Japanern geht es dabei etwa um Sensortechnologien, die das menschliche Auge übertreffen sollen – wichtig unter anderem beim autonomen Fahren, aber auch diversen Sicherheitsfunktionen. Sony hat seit Jahren viel Knowhow bei Kamerasensoren aufgebaut, die bislang vor allem in Smartphones eingesetzt werden. Eine weiterentwickelte Variante dieser Sensoren soll nun auch in der Automotive-Branche eingesetzt werden.
Bei dem Infotainmentsystem des VISION-S setzt Sony auf einen großen Bildschirm, der beinahe von Tür zu Tür reicht. Mit den an beiden Seiten angebrachten Monitoren für die Außenspiegel-Kameras erinnert das Konzept stark an jenes aus dem Honda e. Zusätzlich zu dem Panorama-Bildschirm gibt es in dem Sony-Prototyp noch zwei Monitore, die an der Rückseite der Vordersitze angebracht sind – ein klassisches Rear Seat Entertainment. Besonders soll ein 360-Grad-Audiosystem sein, für das in jedem Sitz auch Lautsprecher eingebaut wurden.
Der dritte Sony-Schwerpunkt betrifft die Software, die das Auto besonders anpassungsfähig machen soll – das beinhaltet eine direkte Smartphone-Anbindung, Over-the-Air-Updates und eine Benutzeroberfläche, die nach den individuellen Wünschen des Kunden zusammengestellt werden können soll.
Die Plattform des VISION-S soll nicht nur für Limousinen, sondern auch für andere Karosserieformen wie E-SUV verwendet werden können. Es ist unwahrscheinlich, dass Sony selbst diese Plattform entwickelt hat, um es dann bei einem Prototypen zu belassen – zu Plänen für eine Serienfertigung oder einen Preis machte Yoshida keine Angaben. Zumal unter den Partnern mit Magna und Benteler zwei Unternehmen sind, die ausgewiesene Erfahrungen im Karosseriebau haben bzw. bei Benteler mit dem „Electric Drive System“ bereits eine Art Blanco-Plattform für E-Autos im Angebot hat.
Sony gab aber nicht bekannt, welche Komponenten von welchem Zulieferer stammen – Bosch, Continental und ZF verfügen alle über E-Antriebs-Knowhow, aber auch über Erfahrung mit Assistenzsystemen. Zudem waren auch Unternehmen wie die Chiphersteller Nvidia und Qualcomm, sowie Blackberry, Elektrobit, Gentex und Here an der Entwicklung des VISION-S beteiligt.
intellicar.de, spiegel.de, handelsblatt.com, electrek.co
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