Nur Kleinserien: BMW plant BZ-Antrieb für X6 und X7
BMW will die zusammen mit Toyota entwickelte Brennstoffzellen-Technik der zweiten Generation Anfang dieses Jahrzehnts in Kleinserie in den BMW X6 und X7 bringen. Das kündigt Entwicklungschef Klaus Fröhlich jetzt in einem Interview an.
Weitere Details verrät der BMW-Manager vorerst nicht. Allerdings ergänzt Fröhlich, dass die Kosten der dritten Generation des BZ-Systems bis 2025 so weit gesenkt werden sollen, dass ein „Volumen von Hunderttausenden“ Fahrzeugen möglich sei. Wörtlich sagt er im Interview: „Im Moment kostet ein Brennstoffzellen-Antriebsstrang etwa zehn Mal mehr als ein BEV-System. Wir planen, diese Kosten bis 2025 mit der dritten Generation unseres skalierbaren Brennstoffzellensystems auszugleichen, was zu hunderttausenden Stückzahlen führen könnte.“
Daran lässt sich abermals ablesen: BMW bleibt seinem Mantra der Technologieoffenheit treu, entwickelt Batterie- und Brennstoffautos gleichermaßen. Bereits auf der IAA 2019 zeigten die Bayern mit dem i Hydrogen Next eine Brennstoffzellen-Studie auf Basis eines X5. Laut den Entwicklern musste der Wagen für die Brennstoffzellen-Technik nur leicht modifiziert werden. Zu den technischen Daten des Antriebs macht BMW bis heute keine Angaben. Dafür erklärte BMW-Chef Oliver Zipse bei der Präsentation im September 2019, dass im Jahr 2022 eine Flotte des i Hydrogen Next auf die Straße rollen solle. Von welchem Flottenumfang wir dabei sprechen, ließ der Unternehmenschef offen.
Ohnehin waren bei BMW in dieser Richtung bis dato eher allgemeine Bekundungen zu hören. „Wir werden in der Lage sein, die Technologie zu liefern, wenn die Nachfrage da ist“, hieß es etwa. Mit den Interviewantworten von Entwicklungschef Fröhlich kristallisiert sich nun zunehmend das Jahr 2025 als Fixpunkt für die Kommerzialisierung der BZ-Technologie bei BMW heraus.
2015 hatten die Münchner schon einmal einen Prototypen auf Basis des damaligen 5er GT gezeigt und einige Journalisten auf dem Testgelände Miramas in Südfrankreich ans Steuer gelassen. Das Team von electrive.net konnte im Rahmen von Dreharbeiten sogar in Berlin eine Runde mit dem Wasserstoff-Wagen drehen. Damals hieß es, dass 2019 die ersten Autos kommen sollen. Mit einer Kleinserie „Anfang der 20er Jahre“ wären diese Pläne rund zwei Jahre verzögert.
Derzeit bieten nur BMW-Kooperationspartner Toyota mit dem Mirai und Hyundai den Nexo als Serienautos mit Brennstoffzelle an. Der Mercedes GLC F-Cell wird aktuell nur in einem speziellen Leasingprogramm an ausgewählte Kunden vergeben, im freien Verkauf ist das Brennstoffzellen-SUV noch nicht.
Zum Schluss noch ein Blick auf die Batterie-elektrischen Pläne von BMW: Das italienische Portal Autoblog.it berichtet, dass die Münchner den künftigen i6 als viertüriges Coupé planen. Details zu dem Modell sind nur wenige bekannt, aber laut Brancheninsidern wie dem Journalist Georg Kacher dürfte der Stromer in drei verschiedenen Leistungsstufen auf den Markt kommen. Die Preisspanne wird wohl von 72.000 bis 110.000 Euro reichen. Das Basismodell soll nur einen Motor mit 250 kW an der Hinterachse haben und über eine 63-kWh-Batterie verfügen. Das mittlere Modell mit Allradantrieb und 92-kWh-Akku kommt wohl auf 320 kW, das Topmodell auf 400 kW. Später soll angeblich auch ein Akku mit 103 kWh bestellbar sein. Kacher spekuliert zudem über einen sportlichen i6S mit 115 kWh.
europe.autonews.com (Brennstoffzellen-Technologie), autoblog.it (auf Italienisch) via carscoops.com
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