Wallbox stellt auf CES bidirektionalen Heimlader vor
Der spanische Anbieter Wallbox hat auf der CES mit Quasar einen bidirektionalen Heimlader für Elektrofahrzeuge vorgestellt. Quasar soll auch mit Solar- und Batteriespeichersystemen kompatibel sein. Der Preis liegt jedoch deutlich über dem für konventionelle Wallboxen.
Als bidirektionale Ladestation kann Quasar nicht nur E-Autos laden, sondern bei Bedarf den Strom aus der Batterie des Autos in das Stromnetz zurückleiten oder das Haus mit Strom versorgen. Das spanische Unternehmen verspricht nun, dass die neue Wallbox im Gegensatz zu anderen bidirektionalen Ladestationen aus dem kommerziellen Bereich in etwa so groß sei wie eine herkömmliche Wallbox, die nur laden kann. Zudem spricht Wallbox von einem „erheblich niedrigeren Preis“, nennt die genaue Summe in der Mitteilung aber nicht. Laut Electrek soll Quasar wohl für rund 4.000 Dollar auf den US-Markt kommen.
Im Gegensatz zu herkömmlichen Wallboxen, die nur den AC-Port des Autos nutzen, wird das Kabel von Quasar mit dem DC-Ladeanschluss verbunden. Die maximale Ladeleistung bleibt mit 7,4 kW aber weit unter den Möglichkeiten der Gleichstrom-Verbindung. Aktuell funktioniert das wohl nur mit dem CHAdeMO-Standard. An CCS-Versionen werde derzeit gearbeitet, wie Wallbox-Nordamerika-Chef Douglas Alfaro im Gespräch mit Electrek angibt. Eine Version mit dem in Nordamerika proprietären Tesla-Stecker werde in Betracht gezogen, benötige aber die Freigabe von Tesla.
Unabhängig vom verwendeten Ladestandard soll die bidirektionale Ladebox mit einem Energiemanagementsystem verbunden werden, das etwa auch die eigene Solaranlage oder den stationären Batteriespeicher zusammenschaltet. Je nach Anwendungsfall soll das Elektroauto mit der bidirektionalen Anbindung sogar einen stationären Speicher als Puffer für den eigenen Solarstrom ersetzen können, womit die 4.000 Dollar deutlich günstiger wären als ein Heimspeicher wie zum Beispiel eine Tesla Powerwall. Aber dazu muss das Auto samt Akku auch zuhause angeschlossen sein, wenn die Sonne scheint – und nicht in der Tiefgarage des Bürogebäudes stehen.
Über eine App sollen Quasar-Eigentümer das Ladeverhalten der Box steuern können – also etwa wie viel Strom dem Auto-Akku entnommen werden kann bzw. wie viel mindestens zum Fahren in dem Akku verbleiben soll. Optional soll Quasar auch eine Gesichtserkennung und Gestensteuerung erhalten, um die Ladebox zum Beispiel auch für Nachbarn freizugeben. Neben der Gesichtserkennung sollen sich Nutzer auch über Bluetooth Proximity, die Wallbox-App und RFID authentifizieren können.
„Um eine nachhaltige Zukunft zu gewährleisten, müssen wir sicherstellen, dass die von uns verbrauchte Energie sauber ist“, sagt Enric Asunción, Mitbegründer und CEO von Wallbox. „Da uns das bidirektionale Laden die Möglichkeit bietet, Energie aus erneuerbaren Quellen für eine spätere Verwendung zu speichern, wird es uns helfen, in diese Zukunft vorzudringen.“
electrek.co, cleantechnica.com, prnewswire.com
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