Damon Hypersport: Hochleistungs-E-Motorrad aus Kanada
Damon Motorcycles aus dem kanadischen Vancouver hat im Rahmen der CES ein Elektro-Motorrad mit herausragenden Leistungsdaten angekündigt. Vorerst ist aber nur eine Premium-Kleinserie geplant, eine Standard-Version soll erst später folgen.
Die 150 kW starke Damon Hypersport soll bis zu 200 mph (320 km/h) schnell sein und dank eines flüssigkeitsgekühlten Akku-Pakets mit 20 kWh Kapazität stolze 200 Meilen (320 km) Autobahn-Reichweite bieten, im Stadtverkehr sogar 300 Meilen (480 km).
Damit übertrifft die Damon Hypersport bei der Reichweite derzeit erhältliche E-Motorräder deutlich, was an dem vergleichsweise großen Akku liegt. Die Standard-Batterie von Zero Motorcycles kommt auf 14,4 kWh, Harley-Davidson verbaut in der LiveWire einen 15,5 kWh großen Akku. Einzig der italienische Hersteller Energica hatte auf der Eicma im November für seine 2020er-Modelle mit 21,5 kWh eine noch größere Batterie angekündigt. Die Reichweite soll hier zwischen 180 Kilometer (Autobahn) und 400 Kilometer (Stadt) liegen – was den Schluss zulässt, dass die Damon Hypersport auch sehr effizient mit dem Strom umgeht.
Zu belegen ist das derzeit nicht, denn zu weiteren Daten rund um Motor und Batterie macht Damon noch keine Angaben. Interessant sind aber weitere Features, welche die Hypersport von aktuellen E-Motorrädern abhebt. So soll ein Assistenzsystem namens „CoPilot“ mit Radarsensoren und Kameras die Umgebung des Motorrads überwachen und dabei bis zu 64 bewegende Objekte verfolgen können. Kommt eines dieser Objekte dem anhand von Geschwindigkeit und Richtung errechneten Fahrtweg zu nahe, warnt das System über Vibrationen im Lenker und LED-Leuchten im Cockpit den Fahrer vor der Gefahr. Das CoPilot soll dabei so konzipiert sein, dass es sich für den Fahrer intuitiv anfühlt.
Ein weiteres neues System soll die Probleme beheben, die das Konzept eines Sportmotorrads an sich mitbringt: den Komfort. Der Fahrer ist für gewöhnlich in einer fixen, auf Sportlichkeit getrimmten Geometrie auf dem Motorrad positioniert. Für das Pendeln in der Stadt oder längere Fahrten ist diese Rennsport-Sitzposition jedoch nicht geeignet. Hypersport-Fahrer sollen daher mit dem „Shift“-System per Knopfdruck die Windschutzscheibe, Lenker, Fußrasten und den Sitz in verschiedene zuvor festgelegte Positionen bringen – aufrecht und bequem in der Stadt, aerodynamisch flach auf der Autobahn.
Geplant ist zunächst eine Premium-Kleinserie von 25 Exemplaren, die 40.000 Dollar kosten und 2021 ausgeliefert werden sollen. Eine Standard-Version zum Preis von 24.995 Dollar soll zu einem späteren Zeitpunkt folgen. Laut der Website des Unternehmens soll auch die Standard-Version „HS“ serienmäßig über die CoPilot- und Shift-Features verfügen. Die Unterschiede sollen vor allem in den konventionellen Bereichen des Motorrads liegen: Die „Premier“-Version hat eine Federung des schwedischen Spezialisten Öhlins und Bremsen der italienischen Marke Brembo. Von diesen Motorrädern sind aber bereits 15 Stück reserviert, zehn sind laut der Unternehmensseite noch erhältlich. Die Reservierungsgebühr für das Standardmodell liegt bei 100 Dollar.
electrek.co, forbes.com, damonxlabs.com
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