Innolectric stellt 22-kW-Onboard-Lader vor
Das Bochumer Unternehmen Innolectric hat die Entwicklung seines 22 kW-Onboard-Chargers mit Siliziumcarbid-Technologie abgeschlossen und will ab dem 2. Quartal 2020 mit der Serienauslieferung beginnen. Die Nachfrage ist laut dem Hersteller hoch.
Dem Unternehmen zufolge wurde bis Ende 2019 an dem Ladegerät gearbeitet, inzwischen ist die Serienproduktion angelaufen. Im zweiten Quartal sollen dann die ersten Geräte ausgeliefert werden. Für die Siliziumcarbid-Technologie hat Innolectric nach eigenen Angaben eng mit STMicroelectronics zusammengearbeitet.
Der Onboard-Charger von Innolectric bietet 22 kW Ladeleistung im AC-Betrieb und übernimmt als „One-Device-Solution“ das gesamte Lademanagement inklusive der notwendigen Kommunikation mit der Ladeinfrastruktur für das AC- und DC-Laden. Dank integrierter Ladekommunikation gemäß aller gängigen internationalen Normen wie IEC 61851, DIN SPEC 70121 und ISO 15118 soll das Gerät international einsetzbar sein.
In der Variante OBC42 ist der Onboard-Lader auf eine Spannungsebene von 400 Volt ausgelegt (220 – 501 Volt) und deckt so Lade-Szenarien bis 22 kW ab, kann aber auch DC-Ladevorgänge managen. Der maximale Wirkungsgrad liegt laut dem Hersteller bei über 96 Prozent, über den Bereich von 2 bis 22 kW seien es minimal 94 Prozent.
Für Fahrzeuge, die mit 800 Volt Systemspannung arbeiten, hat Innolectric die Variante OBC82 entwickelt. Dieses Gerät ist für 400 bis 850 Volt ausgelegt und leistet ebenfalls maximal 22 kW. Die Ladeleistung könne „problemlos durch eine Parallelschaltung mehrerer Innolectric On-Board-Charger“ erhöht werden.
Laut Innolectric-CEO Tim Karcher ist „das Produkt kein Kompromiss, sondern dank hoher Effizienz und Leistungsfähigkeit eine solide Lösung für den kommerziellen Fahrzeug- und Maschinensektor“. Die Anzahl der derzeitigen Anfragen übersteige die Erwartungen „bei weitem“.
Wird in Halbleitern Silizium durch Siliziumcarbid ersetzt, verringern sich die Schaltzeiten und es wird auch der Betrieb bei höheren Temperaturen möglich. Das Material wird künftig in weiteren Anwendungen in Elektroautos vorkommen, da so der Wirkungsgrad erhöht werden kann. Im September hatte der Zulieferer Delphi bekannt gegeben, einen Milliarden-Auftrag eines Autobauers für einen 800-Volt-Wechselrichter auf Siliziumcarbid-Basis erhalten zu haben.
innolectric.ag
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