Niu zeigt E-Motorrad & überdachten E-Roller mit drei Rädern

Der chinesische Hersteller Niu hat auf der CES das E-Motorrad RQi-GT und den dreirädrigen E-Roller TQi-GT vorgestellt. Die Serienproduktion der beiden neuen Modelle soll in der zweiten Jahreshälfte 2020 starten.

Mit beiden Modellen zielt Niu klar auf Pendler im urbanen Raum – mit dem Motorrad auf einen eher konventionellen und emotionaleren Ansatz, mit dem überdachten Dreirad-Roller eher auf eine pragmatischere Zielgruppe, die möglichst bequem und sauber am Ziel ankommen will.

Das E-Motorrad RQi-GT kommt dabei auf beachtliche Leistungsdaten, womit auch kürzere Autobahn-Etappen möglich werden. Die Höchstgeschwindigkeit des E-Motorrads liegt bei 160 km/h (100 mph), die Reichweite wird mit 130 Kilometern angegeben. Allerdings wurde diese bei moderateren Stadt-Geschwindigkeiten mit im Schnitt 48 km/h gemessen. Der 30 kW starke E-Motor ist eine Eigenentwicklung der Chinesen, das Hinterrad wird konventionell über eine Kette angetrieben.

niu rqi gt e motorrad electric motorcycle ces 2020 01 min

Der Strom wird in zwei Wechsel-Akkus gespeichert, in denen Zellen von Panasonic verwendet werden. Die Gesamtkapazität wird mit 6,5 kWh angegeben, Werte zu Ladeleistung und -dauer nennt Niu in der Mitteilung nicht. Stattdessen wird in dem Pressetext viel Wert auf die Connectivity-Funktionen des RQi-GT gelegt, was auch den Akku umfasst: Mittels 5G-Anbindung sind auch die Akku-Packs mit dem Internet of Things verbunden, damit ständig Informationen zum Ladestand oder Akku-Zustand abgerufen werden können. Zusammen mit einem GPS-Modul soll die Internet-Anbindung auch einen Diebstahlschutz bieten, gestohlene Fahrzeuge sollen so einfach verfolgt werden können. Das E-Motorrad kann auch Over-the-Air-Updates erhalten.

Zudem soll sogar der Reifendruck per App kontrolliert werden können. Aber auch außerhalb der Connectivity-Funktionen hat Niu einige interessante Systeme verbaut, weshalb der Hersteller die RQi-GT sogar als „intelligentes Elektromotorrad“ bezeichnet. So verfügt die Maschine etwa über einen adaptiven Frontscheinwerfer, der trotz Schräglage gezielt in Kurven hineinleuchten soll.

Viele dieser Funktionen finden sich auch in dem zweiten Modell wieder, das Niu auf der CES vorgestellt hat. Der TQi-GT mag beinahe die selbe Bezeichnung tragen wie das E-Motorrad, ist aber ein gänzlich anderes Konzept. Der überdachte E-Roller mit drei Rädern verfügt über einen Wankausgleich und serienmäßig über autonome Fahrfunktionen.

In der Stadt wird das Dreirad wohl vorerst noch nicht autonom fahren, aber es soll selbstständig einparken können. Mit dem gepolsterten Sitz, der großen Windschutzscheibe (laut den Bildern ohne Scheibenwischer) und der Verkleidung rund um die Beine scheint der E-Roller auch bei schlechterer Witterung für Pendelfahrten geeignet. Niu selbst bezeichnet das Fahrzeug auch als „Urban Performance Electric Communter“.

Über die Performance lässt sich allerdings wenig sagen, denn auch hier schweigen die Chinesen noch über viele technische Details. Der E-Motor soll im Heck verbaut sein und von Bosch stammen – Leistungsangaben gibt es aber nicht. Die Höchstgeschwindigkeit soll bei 80 km/h liegen, die Reichweite von rund 240 Kilometern für eine ganze Woche Pendelei ausreichen. Zahlen zu den Akkus oder dem Ladegerät gibt es nicht.

Erstmals Direktverkauf in den USA

„In übervölkerten Städten ist die Überlastung weit verbreitet, was die Pendler Zeit und Geld kostet und sich nachteilig auf die Umwelt auswirkt“, sagt Niu-CEO Yan Li. „Bei Niu kombinieren wir Stil mit Technologie, um effiziente und erschwingliche Lösungen zur Bekämpfung dieser städtischen Belange zu entwickeln.“

Offen ist aber noch, wie gut die beiden Premium-Pendelfahrzeuge auf dem Markt ankommen werden, denn Preise hat der Hersteller noch nicht genannt. Im zweiten Halbjahr soll die Produktion starten, „einige Monate später“ sollen sie auch Kunden zur Verfügung stehen – in der Mitteilung genannt werden aber vorerst nur Austin, Miami, Ft. Lauderdale, San Francisco, San Diego, Washington DC, Chicago und Honolulu.

In diesen acht Städten will Niu auch erstmals Fahrzeuge direkt an Endkunden verkaufen – bislang sind die E-Roller des Herstellers nur in Sharing-Angeboten verfügbar. Dabei wird es sich um die etwas konventionelleren E-Roller-Modelle NQi-GTs Pro und MQi-GT handeln – beide Modelle wurden im November auf der Eicma in Mailand vorgestellt. Die Preise sollen bereits bei 2.000 Dollar starten.
electrek.co, motorcycledaily.com, niu.com, slashgear.com (US-Verkauf)

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