BDEW: München hat jetzt mehr Ladepunkte als Hamburg
Im Städteranking des BDEW-Ladesäulenregisters gibt es einen Führungswechsel. Wie der Bundesverband der Energie- und Wasserwirtschaft mitteilt, ist München an Hamburg knapp vorbeigezogen und führt das Städteranking nun mit 1.103 öffentlich zugänglichen Ladepunkten an.
Hamburg rutscht damit auf den zweiten Platz, in der Hansestadt sind im BDEW-Ladesäulenregister 1.070 Ladepunkte eingetragen. Der Bronze-Rang geht an Berlin, hier sind es 974 Ladepunkte. Der Abstand zu den nächstplatzierten Städten wie Stuttgart (405), Düsseldorf (225) und Leipzig (215) ist allerdings schon beachtlich.
Kurzer Rückblick auf die Auswertung für das Jahr 2018: Damals kam Hamburg auf 834 Ladepunkte, Berlin auf 779 und München auf 696. Während in der bayerischen Landeshauptstadt somit im vergangenen Jahr die Infrastruktur deutlich ausgebaut wurde, ging es in Stuttgart 2019 nur wenig voran: Ende 2018 waren es bereits 382 Ladepunkte, es sind also nur 23 neue hinzugekommen.
Bundesweit verzeichnet der BDEW rund 24.000 öffentliche Ladepunkte, 50 Prozent mehr als vor einem Jahr. Erst Mitte Dezember hatte der BDEW die Zahl von 23.840 öffentlichen Ladepunkten genannt, davon 15 Prozent Schnelllader. Im Dezember 2019 waren es noch 16.100 Ladepunkte.
Der BDEW stellt hierbei die wichtige Rolle der Energieunternehmen – und somit der Verbandsmitglieder – heraus, die drei Viertel aller Ladepunkte bereitstellen. „Die Energiewirtschaft treibt die Elektromobilität in Deutschland voran – keine Elektromobilität ohne Energiewirtschaft!“, so Kerstin Andreae, Vorsitzende der BDEW-Hauptgeschäftsführung.
Allein in Bayern sei es gelungen, die Anzahl der Ladepunkte innerhalb eines Jahres von 3.618 auf 5.656 zu erhöhen – das entspricht einem Zuwachs von 56 Prozent. Baden-Württemberg verzeichne sogar einen Zuwachs von über 60 Prozent mit 4.094 gegenüber 2.525 Ladepunkten im Vorjahr. Während der Zuwachs in Bayern teilweise auch auf München zurückzuführen ist, wurde in Baden-Württemberg der Ausbau außerhalb der Großstädte vorangetrieben. Im Rahmen des Landesprogramms „Flächendeckendes Sicherheitsladenetz für Elektrofahrzeuge“ wurde ein flächendeckendes Ladenetz errichtet. In einem 10 x 10 Kilometer großen Raster muss sich mindestens eine AC-Ladestation mit 22 kW befinden, im darüber liegenden Raster mit 20 x 20 Kilometer ein DC-Lader mit 50 kW. So wird zwar die Fläche und damit der ländliche Raum gut abgedeckt, in Ballungsgebieten wie Stuttgart ist der Ausbau hingegen gestockt.
Bei den Bundesländern folgen Nordrhein-Westfalen mit 3.880 (Dez. 2018: 2.739), Niedersachsen mit 1.923 (Dez. 2018: 1.320) und Hessen mit 1.724 Ladepunkten (1.413).
Das Ladesäulenregister – abrufbar unter www.ladesaeulenregister.de – wird vom BDEW und dessen hundertprozentiger Tochter Energie Codes und Services GmbH beständig aktualisiert. Betreiber von Ladesäulen können sich kostenlos in das Register eintragen lassen. Zum Start des Ladesäulenregisters wurden die Daten aus den Erhebungen des BDEW seit 2012 als Grundlage verwendet. Die Anzahl der tatsächlich verfügbaren Ladepunkte in Deutschland ist jedoch deutlich höher als dort angegeben. Denn zum einen erfolgt die Eintragung von Ladesäulen in dem Register des BDEW auf freiwilliger Basis. Zum anderen fließen die Daten der Bundesnetzagentur in „unregelmäßigen Abständen“ in das Register mit ein. Doch auch die Datenbasis der Bundesnetzagentur ist lückenhaft. Denn Ladepunkte sind vor Inkrafttreten der Ladesäulenverordnung von der Anzeigepflicht bei der Bundesnetzagentur ausgenommen. Zudem sind Ladepunkte mit Ladeleistungen von höchstens 3,7 kW weiterhin von der Anzeigepflicht befreit. Eine wirklich vollständige Datenbank gibt es in Deutschland nach wie vor nicht.
bdew.de
4 Kommentare