Lime zieht seine E-Tretroller aus zwölf Metropolen ab

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Der E-Tretroller-Anbieter Lime zieht sich mangels Profitabilität aus zwölf Städten zurück. In den USA sind dies Atlanta, Phoenix, San Diego und San Antonio, in Lateinamerika Bogotá, Buenos Aires, Montevideo, Lima, Puerto Vallarta, Rio de Janeiro und São Paulo sowie in Europa die österreichische Stadt Linz.

Das hat die Micromobility-Firma mit Sitz in San Francisco in einer Pressemitteilung bekanntgegeben. Wörtlich heißt es darin: „Während mikromobile Transportlösungen in einem Großteil unserer mehr als 120 Märkte schnell angenommen worden und rentabel sind, hat sich die Mikromobilität in einigen Städten langsamer entwickelt. Aus diesem Grund haben wir die schwierige Entscheidung getroffen, uns von zwölf Märkten auf der Welt zurückzuziehen.“

Hintergrund ist, dass Lime zugunsten der Profitabilität von seiner aggressiven Wachstumsstrategie abrückt. Die BBC zitiert Brad Bao, Lime Chief Executive und Mitbegründer, mit den Worten, dass finanzielle Unabhängigkeit das Ziel für das Jahr 2020 sei. Und: „Wir sind zuversichtlich, dass Lime das erste Mobilitätsunternehmen der nächsten Generation sein wird, das Rentabilität erreicht.“ Der Rückzug aus den oben genannten Städten geht derweil nicht ohne Stellenabbau einher. Eine Sprecherin von Lime äußerte der BBC zufolge, dass 14 Prozent der Belegschaft entlassen werden.

Anfang 2019 hatte Lime bereits 550 E-Tretroller aus Zürich und Basel abgezogen. Allerdings gab das Unternehmen als Grund technische Probleme an. Es gab offenbar mehrere Unfälle, bei denen die Vorderbremse wegen eines Softwarefehlers plötzlich bei vollem Tempo blockierte.

Mit Blick auf Deutschland meldete Lime dagegen bereits im September 2019, in seinem Kerngeschäft keine Verluste mehr zu machen. Also gerade einmal ein halbes Jahr nach dem Marktstart. In einigen Städten war die Gewinnschwelle zu diesem Zeitpunk zwar noch nicht erreicht, nach Angaben der Amerikaner kompensierten die erfolgreicheren Standorte dies aber.

Lime wird von Daten- und Technologiekonzernen wie Uber und der Risikokapitalfirma GV, früher bekannt als Google Ventures, unterstützt. Erst vor einigen Monaten weiteten Lime und Uber ihre Kooperation aus. Seitdem sind Prag, Warschau und Stockholm die ersten europäischen Märkte, in denen direkt über die Uber-App auf die E-Tretroller von Lime zugegriffen werden kann.
bbc.com, engadget.com, li.me

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