Tesla stellt eigene Zellfertigung in Grünheide hinten an
Tesla plant im ersten Bauabschnitt offenbar keine eigene Fertigung von Lithium-Ionen-Zellen in Grünheide. Dies könnte dem straffen Zeitplan geschuldet sein. Derweil hat das Tesla Model Y in den USA die Zertifizierung des California Air Resources Board (CARB) erhalten.
Nach und nach werden immer mehr Details zur geplanten Tesla-Fabrik in Brandenburg bekannt. Nun erreicht uns also die Information, dass es dort zu Anfang keine Zellfertigung geben wird. Das geht aus einem Bericht des „Manager Magazin“ hervor. Allerdings habe eine Sprecherin von Tesla nicht ausgeschlossen, dass in den nächsten Bauabschnitten der Fabrik auch eine Batteriezellenfertigung hochgezogen wird, heißt es in dem Bericht. Woher die in Grünheide verarbeiteten Batteriezellen angeliefert werden und von welchem Lieferanten sie stammen, ist noch unklar.
Platz auf dem Gelände wäre noch für eine Zellfertigung: Das Hauptgebäude soll laut den Plänen zwar über 700 Meter lang und mehr als 300 Meter breit werden, theoretisch könnten aber insgesamt vier solcher Gebäude in Grünheide errichtet werden. Für den Rohbau des ersten Produktionsgebäudes veranschlagt Tesla übrigens 650 Millionen Euro. Solarzellen auf dem Dach wie in der Gigafactory 1 in Nevada soll es wohl vorerst nicht geben, dafür wie berichtet ein eigenes Erdgas-Kraftwerk.
Das Genehmigungsverfahren für das Tesla-Werk ist seit knapp einer Woche offiziell eröffnet. Außerdem hat der Finanzausschuss des Brandenburger Landtags dieser Tage den Kaufvertrag für das Areal in Grünheide gebilligt. Geplant ist in der künftigen Produktionsstätte ab dem kommenden Jahr die Fertigung des Model Y und Model 3 sowie künftiger Modelle. Die Rede ist von einer geschätzten jährlichen Produktion von 500.000 Fahrzeugen.
Und apropos Model Y: In den USA hat Tesla für das Kompakt-SUV jetzt die Zertifizierung des California Air Resources Board (CARB) erhalten. Das deutet darauf hin, dass die Auslieferungen bald beginnen könnten. Konkret hat das CARB das Tesla Model Y Performance AWD analysiert, das auch voraussichtlich als erste Variante des Kompakt-SUV auf den Markt kommen soll. Bei dem für den Stadtverkehr maßgeblichen, aber für die Alltagsnutzung unrealistischen UDDS-Standard der Behörde firmiert das Model Y bei 442 Meilen (etwa 711 km). Das entspricht in etwa derselben Reichweite, die zuvor auch dem Model 3 attestiert wurde. Beide Fahrzeuge teilen sich bekanntlich den Antriebsstrang. Im realen Gebrauch kommt das Model 3 jedoch etwas weiter, da es insgesamt leichter ist. Tesla gibt die EPA-Reichweiten mit 280 Meilen (450 km) für das Model Y Performance AWD und 310 Meilen (500 km) für das Model 3 an.
Bei der Präsentation des Model Y im März 2019 war noch von einem Marktstart im Herbst 2020 die Rede. Zuletzt hieß es im Zuge der Veröffentlichung der Zahlen zum dritten Quartal, dass dieser Termin auf den Sommer dieses Jahres vorverlegt wird. Das wäre ja schon in einigen Monaten. Derweil gibt es ein bei YouTube ein Video, das alle offiziell dokumentierten Sichtungen des Tesla Model Y in „freier Wildbahn“ seit seiner Vorstellung vor einem Dreivierteljahr zeigt:
https://www.youtube.com/watch?v=Z8zm1lK916U&feature=emb_logo
Die Tesla-Aktie hat derweil erstmals die Marke von 500 Dollar überschritten. Am Ende des gestrigen Börsentags in den USA notierte sie bei knapp 525 Dollar. Als Grund für den Höhenflug gelten der Auslieferrekord im vierten Quartal 2019, die Aussicht auf den Verbleib in der Gewinnzone und eine sehr positive Lagebeurteilung der Investmentbank Oppenheimer & Co.
manager-magazin.de (Grünheide), teslarati.com, electrek.co (beide CARB), teslamag.de (Videos Model Y), teslamag.de (Aktie)
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