Mercedes: EQC kommt nach Indien, USA warten weiter
Mercedes-Benz hat seine Elektroauto-Marke EQ in Indien eingeführt und will den EQC bereits im April auf den indischen Markt bringen – allerdings wohl nur in einigen großen Städten. Das ist dennoch bemerkenswert, da der US-Marktstart des EQC auf 2021 verschoben wurde.
Den Aufschub in den USA begründete Mercedes-Benz vor Kurzem mit dem Hinweis, „zuerst die wachsende Kundennachfrage nach dem EQC in Europa“ bedienen zu wollen. Umso überraschender erfolgt nun die Markteinführung des E-SUV in Indien. Laut Martin Schwenk, Chef von Mercedes-Benz India, will sich der Autobauer in Indien als Pionier „nachhaltiger Luxusmobilität“ positionieren. Die Marke „EQ“ sei eine wichtige Säule dieser Strategie: „Wir sind zuversichtlich, dass EQ ein starkes Fundament für unsere Ambitionen im E-Fahrzeug-Bereich in Indien legen wird.“ Eine Erweiterung des Portfolios in dieser Richtung sei für die Zukunft vorgesehen, so Schwenk in einer begleitenden Pressemitteilung.
Angeblich soll der EQC in Indien für umgerechnet stattliche 140.000 Dollar verkauft werden. Hintergrund ist u.a. eine starke nationale Besteuerung von Luxusautos. Das schreibt das US-Portal Electrek unter Berufung auf indische Quellen. Zum Vergleich: Bei den US-Händlern wird der Stromer kommendes Jahr für 68.895 Dollar zu haben sein.
Die indische Regierung arbeitet zwar mit einer Ladeinfrastruktur-Offensive und dem Förderprogramm FAME India an einem Ausbau der Elektromobilität, richtig fruchten die Bemühungen bisher jedoch nicht. Laut Bloomberg wurden in Indien in den vergangenen sechs Jahren nur etwa 8.000 Elektroautos verkauft. Möglicherweise liegt darin auch die Erklärung für den Marktstart in Indien statt in den USA: Während auf dem amerikanischen Markt ein hoher Absatz erwartet wird, der aktuell nicht bedient werden kann, rechnet Mercedes-Benz in Indien wahrscheinlich nicht mit vollen Bestellbüchern.
electrek.co, auto.ndtv.com, mercedes-benz.co.in
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