Hyundai-Kia steigt bei Fahrzeug-Entwickler Arrival ein

Hyundai und Kia investieren 100 Millionen Euro in den britischen Elektrofahrzeug-Entwickler Arrival. Die koreanischen Hersteller wollen die Plattform von Arrival nutzen, um E-Nutzfahrzeuge für verschiedene Anwendungen wie die Logistik oder RideHailing- und Shuttleservice-Unternehmen zu entwickeln.

In der Partnerschaft wollen Hyundai und Kia die Skateboard-Plattform von Arrival nutzen, um gemeinsam mit den Briten „Purpose Built Vehicles“ (PBV) zu entwickeln. Laut der Mitteilung hat Arrival bereits eine eigene Software, Materialien, Komponenten und andere Technologien für neue Elektrofahrzeuge entwickelt. Laut dem Vertrag, der nun in Seoul unterzeichnet wurde, steuert Hyundai von der Gesamtsumme 80 Millionen Euro bei, Kia die restlichen 20 Millionen Euro.

Zum Hintergrund: Die beiden koreanischen Autobauer hatten kürzlich in ihren jeweiligen Strategien bis 2025 namens „Plan S“ (Kia) und „Strategy 2025“ (Hyundai) nicht nur den sukzessiven Wandel des Kerngeschäfts im Autobau von Verbrenner- zu Elektroautos angekündigt, sondern auch den Fokus auf Mobilitätsdienste. Im Falle von Hyundai wurde sogar angekündigt, dass die Sparte „Smart Mobility Devices“ (also die Hardware-Sparte mit dem Autobau) auch spezielle Produkte für die „Smart Mobility Services“ liefern soll, die damit Mobilitätsdienste auf einer eigenen Software-Plattform anbieten sollen.

Arrival wurde 2015 gegründet und verfügt über Produktionsstätten und Forschungs- und Entwicklungszentren in den USA, Deutschland, Tel Aviv , Russland und Großbritannien. Zurzeit führt Arrival nach eigenen Angaben Pilotprojekte mit mehreren Logistikunternehmen in Europa durch, bei denen mit dieser Technologie hergestellte Transporter zum Einsatz kommen.

Konkret sollen auf Basis der Entwicklung von Arrival „kleine und mittlere Elektrofahrzeuge und andere Produkte für Logistik-, On-Demand-Ride-Hailing- und Shuttle-Service-Unternehmen zu wettbewerbsfähigen Preisen“ eingeführt werden, wie Kia in einer Mitteilung schreibt. Auch wenn die skalierbare Plattform für mehrere Fahrzeugtypen angepasst werden könne, wollen Hyundai und Kia nach eigenen Angaben zunächst die Entwicklung „einer Reihe von Spezialfahrzeugen“ untersuchen – also wohl spezielle Shuttle-Fahrzeuge.

Offen ist, wie zukunftsweisend diese Fahrzeuge gestaltet werden – ob eher konventionell wie die Ride-Hailing-Busse von Moia, oder deutlich innovativer in Sachen Ausstattung und Raumaufteilung, wie etwa der Toyota e-Palette, der Mercedes Vision Urbanetic oder der VW Sedric. Wobei die drei letztgenannten allesamt autonom fahrende Concept Cars sind. Dennoch ließen sich Elemente wie der Fahrgast-Raum auch mit einer separaten Kabine für einen Fahrer kombinieren.

Interessant ist zudem, dass Hyundai und Kia die „rasch wachsende Nachfrage nach umweltfreundlichen Nutzfahrzeugen in Europa“ bedienen wollen und nicht auf den Heimatmarkt in Korea schauen. „Der Markt für umweltfreundliche Fahrzeuge in Europa wird aufgrund der Einführung weiterer Umweltvorschriften voraussichtlich rasch wachsen“, sagt Albert Biermann, Präsident und Leiter der Forschungs- und Entwicklungsabteilung der Hyundai Motor Group. „Durch die gemeinsame Entwicklung von elektrischen Nutzfahrzeugen mit Arrival können wir uns einen Wettbewerbsvorteil verschaffen und schrittweise unsere Führungsposition auf dem globalen Markt für umweltfreundliche Fahrzeuge festigen, wobei Europa an der Spitze steht.“
kianewscenter.com, arrival.com

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