Luca: Recycling-E-Auto aus Eindhoven

Das Ecomotive-Team der TU Eindhoven hat ein weiteres interessantes Konzeptauto präsentiert. Luca ist ein Elektroauto, das konsequent auf Nachhaltigkeit ausgelegt ist. Mit Leichtbau und Recycling-Materialien soll Luca die Ressourcen schonen.

Die Studenten setzen auf einen Verbundwerkstoff aus Flachs und recyceltem PET-Kunststoff sowie auf recyceltes Aluminium. Der Kunststoff soll zu einem erheblichen Teil aus Plastikmüll gewinnen werden, der aus dem Meer gesammelt wurde. Damit will das Team der TU Eindhoven nach eigenen Angaben zeigen, dass Elektroautos nicht nur günstiger werden können, sondern Abfall auch eine wertvolle Ressource sein kann.

Der Zweisitzer wird von zwei Radnabenmotoren angetrieben, die zusammen 15 kW leisten. Mit dieser Motorenanordnung, auf die auch das ebenfalls aus der TU Eindhoven hervorgegangene Solarauto-Projekt Lightyear aus Effizienzgründen setzt, soll der Wirkungsgrad zwischen Batterie und Rad bei 92 Prozent liegen. Da Radnabenmotoren die ungefederten Massen erhöhen, haben sie einen negativen Effekt auf das Fahrverhalten eines Autos. Neben den niederländischen Unternehmen arbeitet auch der inzwischen zum chinesischen Konzern Evergrande gehörende Antriebs-Spezialist Protean Electric an Radnabenmotoren für Elektroautos.

Im Luca kommt der Strom aus einer kleinen Batterie, die aus sechs Modulen besteht. ZurKapazität oder der verwendeten Zellchemie gibt es in der Mitteilung keine weiteren Angaben. Allerdings heißt es dort, dass die Module gegen volle getauscht werden können – aber auch gegen modernere Batterien, sobald die Technologie verfügbar sei.

Zu den Besonderheiten des Luca gehört aber auch die Karosserie. Die beiden Insassen sitzen in einer Art Wanne aus speziellen Sandwich-Platten. Diese bestehen im Inneren aus recyceltem PET, die Oberfläche der Platten aus mit recyceltem Polypropylen imprägnierten Flachsfasern. Vorne und hinten an der Wanne werden dann Hilfsrahmen aus recyceltem Aluminium befestigt, an dem die Aufhängung befestigt wird. Im vorderen Hilfsrahmen ist zudem die Batterie untergebracht.

Auch der Innenraum wird von Thema Nachhaltigkeit dominiert, nicht nur bei der Materialauswahl. Die großen Infotainment-Bildschirme in modernen Autos seien eine „Verschwendung von Ressourcen“, da sie (wie die Autos selbst) den Großteil der Zeit gar nicht genutzt würden. Deshalb soll im Luca das Smartphone diese Aufgabe (und auch die Navigation) übernehmen. Die wichtigsten Informationen, wie etwa die Geschwindigkeit, sollen für den Fahrer per Head-up-Display in die Scheibe projiziert werden.

Da das Ecomotive-Team erst vor elf Monaten die Arbeit aufgenommen hat, gibt es von Luca derzeit nicht einmal ein Modell, sondern nur die hier gezeigten Renderings. Die Arbeiten an einem funktionsfähigen Prototypen laufen aber, im Sommer 2020 soll Luca auf Promotion-Tour gehen.
inceptivemind.com, tuecomotive.nl

3 Kommentare

zu „Luca: Recycling-E-Auto aus Eindhoven“
Andreas
17.01.2020 um 08:00
Sieht sehr nett aus. Mir hat der Smart-Roadster auch sehr gut gefallen. Weiter so.
Georg heile
17.01.2020 um 20:47
Tolle idee Genau mein Auto
Michael
18.01.2020 um 09:43
Ich bin froh, dass für ein Spassauto, das haupsächlich zu Vergnügungsfahrten eingesetzt wird, keine Resourcen verschwendet werden. Ich möchte dann aber auch nur zertifiziertes Meeresplastik sehen!

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