Verbindliche Bestellungen für VW ID.3 wohl ab April

volkswagen-id3-iaa-2019-daniel-boennighausen-03-min
Bild: Daniel Bönnighausen

Ein geleaktes Dokument aus Frankreich enthält offenbar nähere Details zur Markteinführung des VW ID.3. Feste Bestellungen für die First Edition könnten demnach ab April möglich sein. Ab Mai soll auch die Serienversion des ID.3 bestellbar sein, zunächst mit 58-kWh- und 45-kWh-Akku.

Das berichtet Nextmove unter Berufung auf eben jenes Dokument. Während schon länger feststeht, dass die First Edition ab Sommer an die europaweit 40.000 Vorbesteller gehen soll (so diese denn aus ihrer Reservierung eine verbindliche Bestellung machen), heißt es nun, dass die Auslieferungen der Serienversionen mit 58-kWh- und 45-kWh-Akku ab September bzw. Oktober starten werden. Volkswagen macht also offenbar mit dem für 2020 groß angekündigten Launch ernst. Da unter den neuen Informationen von der leistungsstärkste Version mit 77-kWh-Akku keine Rede ist, dürfte deren Marktstart wie erwartet erst nach 2020 erfolgen.

Für Frankreich und Deutschland sieht Volkswagen die gleichen Ausstattungslinien vor, insofern dürften die Informationen aus dem französischen Dokument auch für den hiesigen Marktstart relevant sein. Neben dem Bestell- und Auslieferungszeitplan lässt vor allem ein neues technisches Detail aufhorchen. Die Wärmepumpe soll laut den geleakten Informationen beim ID.3 mit mittlerer Akkuoption (58 kWh) für einen Reichweitengewinn von 60 Kilometern sorgen. Das ist immerhin ein beträchtlicher Prozentsatz der Gesamtreichweite von bis zu 420 Kilometern und macht – wie Nextmove betont – fast allein die Differenz zwischen kleinem 45-kWh- und mittlerem 58-kWh-Akku aus.

Der Einbau einer Wärmepumpe hilft bekanntlich, bei winterlichen Bedingungen Energie zu sparen und somit indirekt Reichweite zu gewinnen. Die Volkswagen-Angabe von 60 Kilometern Reichweitengewinn bezieht sich auf eine Außentemperatur von +5 bis -10 Grad Celsius. Wie viel Kunden für die Wärmepumpe in den frei konfigurierbaren Serienmodellen zahlen müssen, ist unklar. Durch die von VW vorgestellten drei Ausstattungslinien für die First Edition ist aber bekannt, dass die Wärmepumpe nur bei der Maximalausstattung an Bord ist. Und die kostet direkt 10.000 Euro mehr als die Basisausstattung der Edition, nämlich 50.000 statt 40.000 Euro (daneben gibt es noch die mittlere Ausstattungslinie für 46.000 Euro). Das sind weiterhin Preisobergrenzen. Die schlussendlichen Preise sind noch immer nicht auf dem Tisch.

Inzwischen ist die First Edition in Deutschland nicht mehr reservierbar. 40.000 Frühbucher haben seit dem Launch-Event im Mai 2019 in Berlin eine Anzahlung geleistet. Das Kontingent ist damit erschöpft. Für Dänemark sind jüngst konkrete Preise publik geworden, angesichts der höheren Mehrwertsteuer und der in Dänemark fälligen Zulassungssteuer sind sie jedoch nicht auf Deutschland übertragbar. Dafür wurde in diesem Zuge bekannt, dass Volkswagen offenbar vier statt drei Antriebs-Optionen beim ID.3 anbieten will – die da wären: Pure, Pro, Pro Power und Pro S.
twitter.com

8 Kommentare

zu „Verbindliche Bestellungen für VW ID.3 wohl ab April“
Florian Bach
23.01.2020 um 15:40
Lasst mich raten: Dann ist auch der neue Bafa Umweltbonus durch (im Bundesanzeiger veröffentlichst).
Egon meier
23.01.2020 um 20:56
klar .. da gibt VW bekannt, dass die Lieferung des ID.3 sich im geplanten Zeitfenster abspielt und schon läuft die alte Leier ..Es langweilt ..
Leiti
23.01.2020 um 18:32
Der ID3 ist in meinen Augen der optisch am wenigsten gelungen angekündigte Wagen auf MEB Basis. Seat Elborn und Skonda Vision sind schöner.
D-Tric
23.01.2020 um 23:15
@Florian: klar, den Herstelleranteil des Umweltbonus muss VW ja vorher auf den Preis draufschlagen um ihn später wieder anziehen zu können :)
Steve
24.01.2020 um 09:00
Wie kann sich VW mit dem Thema "Wärmepumpe" so entblößen? Machen die bei den Autos ohne WP tatsächlich die Heizwärme mit dem Hezstab?Oder haben die Fahrzeuge ohne WP auch keine Klimaanlage?Selbst die allereinfachste Version einer ZOE stellt die Innenraumwärme über eine WP zur Verfügung.Was für ein nackter Kaiser...
Uwe
24.01.2020 um 09:28
Real werden dann also die ersten Kundenfahrzeuge Anfang 2021 ausgeliefert. Wir erinnern uns kurz an die massiven Werbekampagnen der letzten Monate... und seit Januar 2019 läuft die Förderung im Rahmen der reduzierten Dienstwagenbesteuerung. Was macht eigentlich der (gefühlt seit einem Jahrzehnt) immer wieder lancierte und beworbene Elektrominibus.
Alfred Kaminay
24.01.2020 um 11:25
Hm, anscheinend ist VW beim ID3 immernoch nicht von seiner verheerenden "klick dich arm" Zubehör und Aufpreispolitik abgekommen. Wahrscheinlich muss das so sein damit man über Händlerverkauf dem Kunden dann Rabatte und Jahreswagen sowie Tageszulassungen mit x% anbieten kann wie bei den Verbrennern. Denn wenn man hier Listpreise von 40+ bis über 50tsd aufruft da kann man ja besser ein Model eines anderen Herstellers erwerben welches dann in der kleinen Version mehr bietet und auch Reichweite und mehr Platz hat. Euer Alfkam
HAF
24.01.2020 um 14:21
Ich verstehe diese (antiquierte) Preispolitik auch nicht. Bei dem Gedanken an Autohäuser, mit teils schmierigen Verkäufern, stellen sich mir die Nackenhaare auf. Am Ende gibt es dicke Rabatte, die vorher natürlich raufgerechnet wurden und der Verbandskasten und das Warndreieck werden dann noch als "Goodie" obendrauf gelegt (dabei darf das Auto ohne gar nicht auf öffentlichen Straßen bewegt werden). Und diesen ganzen Rummel zahlt man dann indirekt auch noch mit.... Wenn man sich dagegen die Konfiguratoren der "neuen" Autobauer anschaut (z.B. Tesla) - wenige Klicks und das Auto ist konfiguriert, mit Festpreis und ohne BlaBla. Da wird es vermutlich in Zukunft hingehen, ein Verkaufsgespräch mit Kaffee, Keksen und "Glauben Sie mir, das ist die richtige Entscheidung!" braucht es wirklich nicht mehr. Auch VW, Audi, Mercedes, BMW etc. werden sich wandeln (müssen).

Schreiben Sie einen Kommentar

Ihre E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Lesen Sie auch