VW startet Pilotprojekt mit flexiblen Schnellladern
VW hat in den letzten Wochen flexible Schnellladesäulen über das Wolfsburger Stadtgebiet verteilt, die 80 Wochen lang von allen E-Auto-Fahrern kostenlos genutzt werden können. Einige der Säulen sollen flexibel bei Großveranstaltungen eingesetzt werden.
Neun der insgesamt zwölf Säulen sind in der ersten Phase des Pilotprojekts fest an das Stromnetz angeschlossen, drei weitere werden flexibel z.B. bei Großveranstaltungen eingesetzt. An den Ladepunkten soll neben AC-Laden auch DC-Laden mit bis zu 100 kW möglich sein. In der Testphase ist das Laden für Fahrer von BEV und PHEV aller Hersteller kostenfrei, wie der Konzern in einer Mitteilung schreibt.
Die Ladesäule wurde hausintern von der Volkswagen Group Components entwickelt. In der Säule ist ein Batteriepack aus wiederverwerteten Zellen verbaut, die zuvor bereits in einem E-Auto verwendet wurden. Mit diesem Pufferspeicher kann die Ladesäule DC-Laden mit bis zu 100 kW ermöglichen, selbst wenn sie nur ans Niederspannungsnetz angeschlossen wird – der Akku wird langsam aus dem Netz nachgeladen, während der Ladestrom für die Autos aus der Batterie entnommen wird. Der Vorteil ist, dass der teure Anschluss der Säulen an das Mittelspannungsnetz entfällt. Der Nachteil ist jedoch, dass nicht mehrere Autos hintereinander mit voller Leistung geladen werden können – ist die Pufferbatterie leer, sinkt die Ladeleistung.
Zu den Kosten einer Ladesäule macht VW derzeit keine Angaben. Aus der Mitteilung geht auch nicht hervor, wie hoch der Installationsaufwand für diese Art Schnellladesäule ist. Auf Fotos ist lediglich zu erkennen, dass die fest an das Netz angeschlossenen „mobilen“ Säulen auf einem Betonsockel montiert wurden.
Das Projekt mit den zwölf mobilen Schnellladern hatte VW bereits im Juli 2018 angekündigt. „Eine flächendeckende Ladeinfrastruktur im urbanen Raum ist einer der wesentlichen Schritte in eine e-mobile Zukunft“, sagt Thomas Schmall, Vorstandsvorsitzender der Volkwagen Group Components. „Die von uns entwickelte flexible Ladesäule ist wichtiger Baustein für ein funktionierendes Netz an Ladepunkten.“ Die Standorte der mobilen Ladesäulen sollen künftig etwa über das eigene Planungstool der Stadt Wolfsburg abgerufen werden können.
Zudem geht auch der Ausbau der Ladeinfrastruktur an den VW-Standorten in Deutschland voran. Wie die Gläserne Manufaktur auf Twitter mitteilte, sollen bis Mai auf dem Besucherparkplatz 30 Ladepunkte entstehen. Es soll einer der größten Ladeparks in Sachsen werden. Insgesamt hatte der Konzern angekündigt, bis 2025 4.000 Ladepunkte an den zehn deutschen Standorten zu errichten – primär auf den Mitarbeiter-Parkplätzen, teilweise aber auch öffentlich zugänglich.
volkswagen-newsroom.com
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