Wirbel um Ionity-Preise geht weiter
Das neue Preismodell von Ionity mit 79 Cent/kWh für Adhoc-Lader, aber deutlich günstigeren Ladetarifen für Kunden der deutschen Autohersteller, schlägt weiterhin hohe Wellen. Der Schweizer E-Mobilitäts-Pionier Marco Piffaretti nennt die Praxis von Ionity „auch deswegen fragwürdig, weil Ionity von der EU stark subventioniert ist“.
Zudem stellt Piffaretti die Frage: „Ist es legal und akzeptabel dass EU-Subventionen außerhalb der EU eingesetzt werden, und sich damit wenige Automarken einen preisverzehrenden Marktvorteil gegenüber den Schweizer Betreiber verschaffen?“ Er spielt damit auf die neue Preisstruktur von Ionity an, wonach Kunden ohne Vertrag ab dem 1. Februar 0,79 Euro/kWh zahlen sollen – über die Ladeangebote von Mobility Service Providern ist das weiterhin günstiger möglich.
Was Piffaratti entzürnt: Auch die Lade-Services der an Ionity beteiligten Hersteller bieten ihren Kunden Vorzugspreise, die teilweise nur bei 0,29 Euro/kWh liegen. Bei anderen Ladesäulen-Betreibern gibt es eine solche Unterscheidung zwischen vertragslosen Kunden (beziehungsweise Kunden von allgemein zugänglichen Ladeangeboten) und Kunden einzelner Autohersteller nicht.
Das nahm auch der niederländische Betreiber Allego zum Anlass, sein eigenes Ladenetz in einem Tweet, der klar als Anspielung auf das Ionity-Preismodell zu sehen ist, als diskriminierungsfrei zu bewerben: „Bei Allego werden alle Elektrofahrzeuge gleich behandelt. Sie sind an unseren Ladestationen immer willkommen und zahlen den gleichen Preis, egal welches Elektrofahrzeug Sie fahren.“
At Allego, all EVs are treated equally. You are always welcome at our chargers and pay the same price, whatever EV you drive ⚡#KeepDrivingForward #emobility #inclusion pic.twitter.com/vIxhlCFmoV
— Allego (@AllegoCharging) January 22, 2020
10 Kommentare