Aston Martin: Rapide E kommt nicht, E-Marke Lagonda frühestens 2025

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Der finanziell angeschlagene Sportwagenhersteller Aston Martin verschiebt seine Elektroauto-Pläne deutlich nach hinten. Die Briten haben zwar einen neuen Investor, das vorhandene Budget wird aber erst einmal in Verbrenner-Modelle und das neue SUV DBX investiert.

Wie Aston Martin im Rahmen der Bekanntgabe eines 182 Millionen Pfund schweren Investments eines vom kanadischen Milliardär Lawrence Stroll angeführten Konsortiums mitteilt, wird der Launch der 2018 angekündigten Elektroauto-Marke Lagonda von 2022 auf frühestens 2025 verschoben. Der Hersteller bestätigt zudem nun auch das Gerücht, dass er sein erstes vollelektrisches Modell Rapide E vorerst nicht produzieren wird und das Projekt auf Eis gelegt hat.

Stroll wird in diesem Zug auch Vorsitzender des Kontrollgremiums von Aston Martin, CEO Andy Palmer soll aber bleiben. Trotz der Geldspritze sollen Arbeitsplätze abgebaut und Kosten gesenkt werden. In dem Zuge bestätigte der Autobauer auch, sein „Hypercar“ Valkyrie mit V12-Verbrenner in diesem Jahr auf den Markt bringen zu wollen, zudem sollen im Rahmen der überarbeiteten Strategie weitere Sportwagen mit Mittelmotor anrollen. „Mittelmotorfahrzeuge sind ein zentraler Bestandteil der Zukunft von Aston Martin Lagonda“, schreibt das Unternehmen in der Börsenmitteilung.

Die Entwicklung eines V6-Motors „mit Hybrid-Fähigkeiten“ wird aber weiterlaufen, der Serien-Einsatz ist für Mitte der 2020er Jahre angepeilt. Unter Stroll setzt Aston Martin also weiter auf Benzin und nur ein bisschen auf Strom.

Stroll ist über das Konsortium nun mit 16,7 Prozent an Aston Martin beteiligt. Der Kanadier ist auch Eigentümer des Formel-1-Rennstalls Racing Point, in dem sein Sohn Lance fährt. Im Rahmen des Deals wird auch Racing Point ab 2021 als offizielles Werksteam von Aston Martin antreten. Das Sponsoring des Red-Bull-F1-Teams solle auch weiterlaufen. Die genauen Summen werden in der Börsenmitteilung nicht genannt, dürften aber im zweistelligen Millionen-Bereich liegen.

Der chinesische Autobauer Geely hatte ebenfalls ein Angebot für Aston Martin abgegeben. Geely ist Großaktionär bei Daimler, Eigentümer von Volvo und Joint-Venture-Partner von Daimler bei der Marke Smart. Volvo hat sich ambitionierte Elektrifizierungsziele gesetzt, Smart ist inzwischen sogar komplett elektrisch. Hätten sich die Chinesen durchgesetzt, wären die E-Pläne bei Aston Martin vermutlich nicht verschoben worden.
autocar.co.uk, astonmartin.com (Börsenmitteilung)

2 Kommentare

zu „Aston Martin: Rapide E kommt nicht, E-Marke Lagonda frühestens 2025“
Simon Saag
31.01.2020 um 11:06
Schade drum, ich fand den Rapide sehr schick! Klar kann Aston Martin kurzfristig so noch 1-2 Autos mehr verkaufen, gerade wenn Mr. Stroll seine Milliadärsfreunde dann noch bei Formel-1-Rennen einladen kann mit Marken-Branding und allem drum und dran. Aber ist es bei einem Autobauer mit prekärer Finanzlage richtig, Millionen für sowas wie die Formel 1 auszugeben? Am Ende kämpft Aston Martin irgendwo im Mittelfeld. Und gegen Renault oder einen „Werkzeugbauer“ wie Haas zu verlieren, zahlt auch nicht gerade in die Luxusmarke ein...Ich fand die Ausrichtung von Aston Martin echt gut, früher dran als Ferrari oder McLaren. Es wird auch weiter starke Luxus-Sportwagen geben, die Klientel dafür ist da. Aber man hätte sich auch sauber machen können. Offenbar nicht mit Mr. Stroll....
Nostradamus
03.02.2020 um 15:39
Zuerst das Geld mit Verbrenner verdienen und danach in Entwicklung von e-Autos verschwenden. Alles nur wegen Image. So läuft das heutzutage. Übrigens, e-SUV ist heute in, da er eine Tonne Batterien ganz locker aufnehmen kann und dazu noch ordentlicher Raum für Passagiere und Gepäck anbieten.
Südhesse
04.07.2021 um 11:12
Ein SUV wiegt normalerweise mehr als eine Limousine und hat eine größere Stirnfläche A die sich noch mit einem erwas höheren cw-Wert multipliziert. Daher haben die Limousinen eine größere Langstrecken-Reichweite. Momentan hat der Mercedes EQS die höchste Reichweite mit 770km WLTP.

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