Tesla ändert Garantiebedingungen für Batterie

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Es gibt einige Änderungen bei den Garantiebedingungen von Tesla. Beim Model S und Model X wird eine Obergrenze für die Laufleistung eingeführt. Von einer anderen Änderung sind jedoch alle künftigen Tesla-Fahrer betroffen.

Die bisher für acht Jahre mit unbegrenzter Laufleistung geltende Garantie beim Model S und Model X für die Batterie und den Antriebsstrang wurde abgeschafft und durch ein Limit von 150.000 Meilen (ca. 240.000 km) ersetzt. Tesla kommt den Fahrern eines Model S und Model X aber auch entgegen und verbessert an anderer Stelle die Garantie-Bedingungen rund um die Batterie: Dort ist nun auch ein fester Wert für die Mindestkapazität angegeben, wie beim Model 3 (dort seit der Einführung) beträgt er 70 Prozent.

Beim Model 3 gelten für diese Mindestkapazität jedoch andere Reichweiten. Mit dem kleineren Akku der Version Standard Range+ sind es 160.000 Kilometer, mit den größeren Akkus (Long Range) der Dual-Motor- und Performance-Variante sind es 192.000 Kilometer. Laut den von Tesla veröffentlichten Garantiebedingungen gelten diese Werte auch für das Model Y. Unterschreitet die nutzbare Kapazität innerhalb der acht Jahre oder der angegebenen Laufleistung die Marke von 70 Prozent der Original-Kapazität, haben die Kunden Anspruch auf einen Ersatz bzw. eine Reparatur.

Alle ab Ende Januar neu verkauften E-Autos von Tesla sind allerdings von einer weiteren Änderung betroffen, die dem Unternehmen großen Spielraum lassen könnte: Wenn die Batterieleistung durch Software-Updates zum Schutz des Akkus sinkt, ist dies von der Garantie nicht erfasst.

Mit diesem Schlupfloch könnte Tesla die zuvor garantierten 70 Prozent womöglich wieder umgehen – etwa wenn der Akku per Softwareupdate begrenzt wird und die Schwelle von 70 Prozent nicht aufgrund der Degradation unterschritten wird. Von einigen Nutzern in deutschen Foren wird die fehlende rechtliche Sicherheit bemängelt.

Möglich ist, dass diese Formulierung eine Reaktion auf einen Vorfall aus dem vergangenen August ist. Damals hatte ein Tesla-Besitzer geklagt, das Unternehmen habe die Kapazität des Akkus per Software eingeschränkt. So habe das Unternehmen einen kostspieligen Rückruf wegen defekter Batterien vermeiden wollen. Nach einem Update, bei dem infolge eines Brands bei einem Model S in Hongkong das Lade- und Wärmemanagements verändert wurde, sank die Reichweite seines Model S nach Angaben des Klägers von 247 auf 217 Meilen. Mit der neuen Klausel hätten Kunden gegen eine solche Einschränkung keine Handhabe mehr – schließlich geschah sie zum Schutz des Akkus.
teslamag.de, tesla.com, spiegel.de (Klage)

6 Kommentare

zu „Tesla ändert Garantiebedingungen für Batterie“
Ganzjahresreichweite
04.02.2020 um 09:56
Nur noch 70% end of life performance! Bei Brennstoffzellen sind 90% end of life performance üblich.
Alex
05.02.2020 um 14:09
Was bringt mir so ein theoretischer Wert bei der Brennstoffzelle, wenn es im Autobereich aktuell keine ökonomisch vernünftigen Anwendungen dafür gibt? Über 70.000 Euro für einen Wagen im unteren Mttelklasse-Segment zu zahlen, kann es jedenfalls nicht sein. Dann doch lieber einen Verbrennungsmotor zu einem fairen Preis, der schafft sogar mehr als die 90%.
Reiter
08.02.2020 um 08:26
Was bekomme ich denn für ein 8 Jahre alten ausgebauten Verbrennungsmotor eines 3er BMW mit mehr als 90% " performance"? Wieviel kostet der Neumotor? Beides inklusive Ein-Ausbau? Kann ich den mit dem alten Abgassystem einfach zusammenschließen? Was kostet ein neues Getriebe, wenn man schon dabei ist? Was passiert mit dem Altmotor? Was kriegt man dafür als Endkunde? Was macht man mit dem alten Tesla-akku? Welchen Wert hat der? (Hat electrive hier einen Artikel? Daten?)
Gerd
10.02.2020 um 15:06
Was haben die Fragen mit dem Artikel zu tun?
Heinrich Ernst
07.03.2020 um 00:03
Worauf beziehen sich dann die 70%? Sind es 70% der NEFZ/WLTP-Reichweite in km oder muß man mit Tesla-spy seine kWh auslesen? Mein S90D zeigt bei voller Ladung 417km an, andere haben 490 oder mehr km im Display stehen. Bin ich dann also schon bei 85% angekommen? ... Beim Renault gehts mir ähnlich. Unser 2011er Kangoo hat zwar lt. Renault-Computer noch 92% Kapa aber von den 170km NEFZ ist man bekannterweise meilenweit entfernt - um nicht zu sagen ziemlich genau 100km...
Elektrony
31.01.2023 um 21:40
Ist nicht so einfach ersichtlich, aber bei Tesla kann man es ausrechnen. Dazu angezeigte Reichweite mit angezeigten Verbrauch multiplizieren. Das sind dann im Akku noch verbliebene Wh. Das dividiert man dann durch den %-Wert des Akkus. Z. B. 200Wh/km*300km = 60000Wh = 60kWh. Wenn das bei 80%Akku angezeigt wird, hat der Akku 60/0.8 = 75kWh nutzbar. Achtung, Rechnung bei Akkutemperatur > 10Grad C machen, da es nur gilt, wenn der Akku nicht wegen Kälte reduziert wird.

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