Toyota liefert Brennstoffzelle für „Energy Observer“
Toyota hat das energieautarke Schiff „Energy Observer“ mit einem neuen Brennstoffzellenantrieb ausgestattet. Der elektrisch angetriebene Katamaran startet Mitte Februar auf die nächste Etappe über den Atlantik.
Die Energy Observer ist ein Demonstrationsobjekt zweier Franzosen, die ein umweltfreundliches Schiff bauen wollten. Mit einem auf sechs Jahre angelegten Weltreiseprojekt samt 101 Stopps rund um den Globus wollen Victorien Erussard und Jérôme Delafosse ihr energieautarkes Schiff vorstellen und für eine saubere Seefahrt werben.
Die Besonderheit an der Energy Observer ist, dass sie ihren Treibstoff unterwegs selbst aus Meerwasser gewinnen kann. Der rund 30 Meter lange Katamaran hat einen Elektrolyseur an Bord, um das zweifach entsalzte Wasser in Wasserstoff und Sauerstoff aufspalten zu können. Die Energie hierfür stammt aus Solarzellen und einem 100 kWh großen Batteriespeicher. Der Wasserstoff wird in zwei Tanks mit je 350 bar gespeichert. So kann die Energy Observer bis zu 62 Kilogramm Wasserstoff lagern, was für mehrere Tage reicht. Die Abwärme des Elektrolyseurs wird zudem für die Heizung der Kabine und die Warmwasseraufbereitung verwendet.
Für die nächste Etappe der Reise hat das Toyota Technical Center Europe das Brennstoffzellensystem mit den vom Mirai bekannten Komponenten weiterentwickelt und in ein kompaktes, für den maritimen Einsatz geeignetes Modul eingebaut. Es soll zuverlässiger und leistungsfähiger sein als die 2017 eingebaute Brennstoffzelle – die Japaner waren bereits zu diesem Zeitpunkt Partner des Projekts.
„Nach drei Jahren und fast 20.000 Seemeilen Entwicklungszeit ist das Energieversorgungs- und Speichersystem der Energy Observer nun äußerst zuverlässig“, sagt Victorien Erussard, Gründer und Kapitän der Energy Observer. „Wir freuen uns auf den nächsten Schritt des Projekts: ein zuverlässiges und erschwingliches System für unsere maritime Gemeinschaft zur Verfügung zu stellen.“
Die Energy Observer wurde bereits in den 1980er Jahren als Segelyacht für Hochseerennen gebaut und hatte (unter anderem Namen) zu jener Zeit mehrere Rekorde aufgestellt. Seit dem Umbau zum energieautarken Schiff wollen Erussard und Delafosse das Boot weiter verbessern – einige Weiterentwicklungen, die sich in der Praxis nicht bewährt hatten, wurden wieder entfernt. Im vergangenen Jahr hatte die Energy Observer auch in Deutschland festgemacht, sie hatte zum Hafengeburtstag die Hansestadt Hamburg besucht.
toyota-media.de, golem.de (Bericht rund um den Hamburg-Besuch 2019)
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