Festkörperakkus: Mercedes kooperiert mit Hydro-Québec
Der kanadische Energieversorger und Batteriematerial-Spezialist Hydro-Québec kooperiert bei der Entwicklung von Technologien für Festkörperbatterien mit Mercedes-Benz. Ziel ist es, neue Materialien unter Feldbedingungen zu testen und so die Batterie-Entwicklung zu beschleunigen.
Die gemeinsamen Forschungsaktivitäten werden in Hydro-Québecs kanadischem Kompetenzzentrum für Transportelektrifizierung und Energiespeicherung sowie im Labor von SCE France, einer Tochtergesellschaft von Hydro-Québec, erfolgen. Mercedes-Benz hält Festkörperbatterien für den nächsten wichtigen Technologiesprung im Bereich E-Mobilität. „Die jüngsten Fortschritte, die die Forscher von Hydro-Québec gemacht haben, sind sehr vielversprechend und wir freuen uns auf die ersten Ergebnisse unseres gemeinsamen Entwicklungsprogramms“, sagt Jochen Hermann, Vice President Development eDrive bei der Mercedes-Benz AG. Die Batterie sei eine Schlüsselkomponente von Elektrofahrzeugen; die Beherrschung ihrer Chemie daher ein Schwerpunktthema der Forschung und Entwicklung von Mercedes-Benz.
Konkret handelt es sich bei dem Forschungsobjekt um Festkörper-Lithium-Metall-Batterien. Diese verfügten über eine sehr hohe Energiedichte, seien langlebig und sehr leicht, so Hydro-Québec. Die Kanadier haben bereits in den 1990er Jahren eine Festkörperbatterie entwickelt und arbeiten nun allen voran an der Verbesserung der Effizienz und der Herstellungsmethoden. Neben einem Vorsprung beim Knowhow sieht sich das Unternehmen auch dank eines umfangreichen Portfolios an geistigem Eigentum an der Spitze der Entwicklung.
„Wir freuen uns über die Partnerschaft mit Mercedes-Benz“, so Karim Zaghib, General Manager des beteiligten Kompetenzzentrums von Hydro-Québec. „Unsere Zusammenarbeit wird es uns ermöglichen, neue Materialien schnell unter Feldbedingungen zu testen und so den Entwicklungszyklus zu beschleunigen und auf die Bedürfnisse der Automobilhersteller zu reagieren.“
Zu den bestehenden Kooperationspartnern von Hydro-Québec gehört seit 2018 u.a. der US-amerikanische Automobilzulieferer Dana Incorporated. Außerdem hat der kanadische Energieversorger Hydro-Québec ebenfalls 2018 ein Lizenzabkommen mit der chinesischen Firma Dongshi Kingpower Science and Technology geschlossen. Letztere darf seitdem Hydro-Québecs Patente für Festkörper-Lithium-Batterien nutzen.
Und Mercedes-Benz? Die Stuttgarter haben schon bei der Präsentation des Serien-eCitaro im Juli 2018 angekündigt, den Elektro-Stadtbus ab 2020 alternativ mit Festkörperakkus anbieten zu wollen. Und wir erinnern uns: Das Unternehmen hat im April 2019 zugesagt, der ESWE Verkehrsgesellschaft in Wiesbaden 41 von 56 bestellten eCitaro-Fahrzeuge mit Feststoffakkus auszuliefern.
news.hydroquebec.com
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