Tesla: Weitere Gigafactory in Texas?
Tesla plant offenbar den Bau einer weiteren Gigafactory in den USA, möglicherweise in Texas. Das deutete Elon Musk auf Twitter an – zuvor hatte auch US-Präsident Donald Trump angedeutet, dass Musk eine weitere, riesige Fabrik in den USA bauen werde.
Am Mittwoch hatte Musk bei Twitter eine Umfrage gestartet, die lediglich aus den Worten „Giga Texas?“ bestand. Die Antwortmöglichkeiten sind „Hell yeah“ und „Nope“ – keine Frage, was Musk-Fans anklicken werden… Für den Tesla-Chef, der sich bei der Standortfrage rund um die Gigafactory 4 in Brandenburg erstaunlich zurückgehalten hatte (bis zuletzt waren in der Öffentlichkeit mehrere Orte in verschiedenen Ländern in der Diskussion), kommt diese Twitter-Umfrage schon beinahe einer Ankündigung gleich.
Bereits im Januar hatte US-Präsident Donald Trump angedeutet, dass Musk eine neue Fabrik in den USA bauen könnte. Er habe „kürzlich“ mit ihm gesprochen, so Trump in einem Interview mit CNBC. „Er wird in den USA ein sehr großes Werk bauen“, sagte der US-Präsident weiter. „Er muss, weil wir ihm helfen, also muss er uns helfen.“
Ins Detail ging Trump aber nicht – also auch nicht, wie die US-Regierung Tesla geholfen habe. Das Auslaufen der Steuerrabatte zum Jahreswechsel, deren Verlängerung von der Trump-Regierung blockiert wurde, kann der Präsident wohl nicht meinen.
Auch wenn vieles in den kurzen Äußerungen von Musk und Trump im Unklaren bleibt, freut sich die Musk-Community schon über die neue Fabrik. Ein Twitter-User schlägt sogar vor, die Fabrik „Terafactory“ zu nennen – everything is bigger in Texas.
Die Gerüchte um eine weitere Fabrik dürften auch den Aktienkurs weiter treiben. Dieser hatte bereits in den vergangenen Wochen extrem zugelegt. Inzwischen nähert sich der Kurs sogar der 1.000-Dollar-Marke. Wir erinnern uns: Anfang Januar kostete eine Tesla-Aktie noch rund 430 Dollar.
Von dieser Rally seit Jahresbeginn hat ein Aktionär aber nur noch minimal profitiert: Wie der US-Sender CNBC und weitere Quellen berichten, hat der saudische Staatsfonds den Großteil seiner Anteile gegen Jahresende verkauft. Der Public Investment Fund (PIF) habe im dritten Quartal 2019 noch rund 8,12 Millionen Aktion gehalten, was einem Anteil von 4,9 Prozent entsprach und nach aktuellem Kurs rund sieben Milliarden Dollar wert gewesen wäre. Derzeit seien es aber nur noch 39.000 Aktien. Die Gründe für den Quasi-Ausstieg des PIF sind nicht bekannt, es gab aber wohl bereits länger Spannungen zwischen den Saudis und Tesla – unter anderem wegen der nicht abgesprochenen Ankündigung von Elon Musk im Sommer 2018, Tesla von der Börse nehmen zu wollen.
An einem anderen Plan von Musk dürfte es wohl nicht gelegen haben: Tesla plant offenbar einen eigenen Ridesharing-Dienst. Rund um die Veröffentlichung der Geschäftszahlen für das vierte Quartal wiederholte Musk den Plan, ein „Tesla Network“ aufzubauen. „Ich denke, es wird wahrscheinlich Sinn machen, Carsharing vor der Art der Robotaxi-Flotte zu aktivieren, da das Carsharing durchgeführt werden kann, bevor Full Self-Driving von den Aufsichtsbehörden genehmigt wird“, sagte Musk in der Telefonkonferenz.
Zudem nannten Musk und Finanzvorstand Zack Kirkhorn auch weitere Details zu der Tesla-Versicherung, die das Unternehmen 2019 eingeführt hatte. Aktuell ist die Tesla Insurance aber nur in Kalifornien verfügbar, dort aber bis zu 30 Prozent günstiger als gängige Policen. Man arbeite daran, sie auf andere Standorte auszudehnen, so Kirkhorn. Man müsse aber die örtlichen Regulierungsprozesse durchlaufen. Musk fügte hinzu, dass man mit einem Einsatz des Autopiloten „in größerem Umfang“ die Versicherungskosten weiter senken könnte. Zeitpläne für das Ausrollen der Versicherung oder den Start von „Tesla Network“ nannten die beiden Manager aber nicht.
twitter.com, electrek.co (Trump), handelsblatt.com (PIF), cnbc.com (PIF), electrek.co (Versicherung und Ridesharing)
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