Uniper plant 1.300 mobile Schnellladesäulen bis 2024

Der Energiekonzern Uniper plant in Deutschland bis Ende 2024 mehr als 1.300 mobile Schnellladesäulen als „Infrastructure-as-a-Service“-Angebot. Erstmals offiziell vorgestellt werden soll das neue Produkt in wenigen Tagen im Rahmen der Fachmesse E-world.

In einem Interview mit „Energate“ nennen die Projektverantwortlichen aber bereits erste Details. So sollen die mobilen Schnelllader mit bis zu 150 kW Leistung vor allem in zehn Cluster-Gebieten stehen – konkret in Regionen wie Berlin, München oder dem Ruhrgebiet. Das Besondere: Sie funktionieren ohne Netzanschluss.

Die mobilen Schnelllader sollen an zentralen Hubs geladen werden und dort auch Netzdienstleistungen erbringen. So dienen sie zu dem Zeitpunkt auch als stationärer Batteriespeicher, sind Teil des Kraftwerk-Portfolios von Uniper und könnten zum Beispiel Regelenergie liefern. Geladen werde also im Mittelspannungsbereich an Orten, wo das Netz stark ausgebaut ist, zum Beispiel an Umspannwerken oder Kraftwerken. Von dort aus sollen die mobilen Schnellladestationen dann an Standorte ausgeliefert werden, wo Schnellladebedarf, aber kein ausreichender Netzanschluss vorhanden ist.

Uniper gibt an, die Ladesäulen in weniger als 24 Stunden europaweit umsetzen zu können. Die Anlagen sind nach Angaben des Unternehmens „von der Größe her vergleichbar mit einer Telefonzelle“ und werden ausschließlich Ökostrom abgeben. Als Kunden hat der Versorger u.a. Stadtwerke, Tankstellen, Supermarkt- oder Restaurantketten im Auge, sieht aber auch bei Veranstaltungen sowie Präsentationen von E-Autos samt Probefahrten Potenzial.

Die Hardware bezieht Uniper von „verschiedenen deutschen Herstellern aus dem E-Mobilitätssektor“. Erste Pilotprojekte sollen Ende des Jahres starten – und zwar mit großen deutschen Ketten, wie es in dem Interview weiter heißt. Namen nennt das Unternehmen mit Verweis auf noch laufende Gespräche nicht. Dafür aber einen Einstiegspreis für die Miete: Dieser dürfte bei circa 50 Euro pro Tag pro Ladestation liegen.

Mobile Ladestationen mit Batteriespeicher kennen wir auch von VW. So hat der deutsche Autobauer beispielsweise in den vergangenen Wochen flexible Schnellladesäulen über das Wolfsburger Stadtgebiet verteilt, die 80 Wochen lang von allen E-Auto-Fahrern kostenlos genutzt werden können. Einige der Säulen ollen bei Großveranstaltungen eingesetzt werden.
energate-messenger.de

2 Kommentare

zu „Uniper plant 1.300 mobile Schnellladesäulen bis 2024“
Bartholomäus Steiner
11.02.2020 um 05:26
Interessant
Stockinger
26.05.2020 um 20:25
Sehr interessant. Gibt es eine Möglichkeit z. B. über einen einen Großen Speicher Strom bereit zustellen für die mobilen Schnellladestellen. Der Strom käme von PV Anlagen die aus dem EEG gefallen sind.

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