Gigafactory 4: Tesla schnürt Umweltschutzpaket

Es gibt Updates zur geplanten Gigafactory in Brandenburg: Tesla hat als Reaktion auf Forderungen von Naturschützern nun ein Umweltschutzpaket vorgestellt. Tesla will demnach rund 400 Nistkästen aufhängen und mehrere Waldameisen-Völker umsiedeln.

Zudem sollen Reptilien umgesiedelt und mit Schutzzäunen ferngehalten werden. Die Frage der Wasserversorgung ist laut Brandenburgs Umweltminister Axel Vogel zumindest in der ersten Ausbaustufe geklärt. Es liege eine Genehmigung vor, wonach der zuständige Wasserverband die Trinkwasserkapazität erhöhen könne. Auch die Abwasserfrage sei seit kurzem geklärt.

Außerdem will Tesla abgeholzte Bäume ersetzen und anderswo dreimal so viele Bäume wieder aufforsten. Gerüchteweise soll die Abholzung bereits am heutigen Donnerstag beginnen. Bislang ist die Rodung allerdings nicht genehmigt, wie die Staatskanzlei auf Nachfragen von teslamag.de erklärte.

Im Januar hatte der abgeschlossene Kaufvertrag zwischen den Amerikanern und dem Land Brandenburg zum Erwerb des rund 300 Hektar großen Grundstücks bekanntlich zu Demonstrationen  geführt – pro und contra die Gigafactory. Dabei kritisierten die Gegner vor allem das schnelle Verfahren, die Rodung des Geländes und den Bau der Fabrik in einer Trinkwasserschutzzone. Darauf hat Tesla nun also mit seinem Umweltschutzpaket reagiert.

Unterdessen hat der Elektroautobauer bei Bund und Land Förderanträge für die Errichtung der Produktionsstätte in Grünheide gestellt. Am Wochenende hatte Wirtschaftsminister Peter Altmaier eine Subventionierung durch den Bund durchaus in Aussicht gestellt, betonte aber im Nachgang, dass dafür „gewisse Kriterien“ erfüllt werden müssten. Für eine Antragstellung beim Land sind laut Tillmann Stenger, dem Vorstandschef der zuständigen Investitionsbank des Landes Brandenburg, noch nicht alle Dokumente eingegangen.

In Nordamerika ruft Tesla derweil freiwillig rund 15.000 Model X aus dem Jahr 2016 wegen möglicher Probleme mit der Servolenkung zurück. Damit verbunden sei die Gefahr möglicher Unfälle, teilte das Unternehmen am gestrigen Mittwoch mit. Der Rückruf beschränkt sich auf Modelle in den USA und Kanada.
rbb24.de, tagesspiegel.de, teslamag.de, watson.ch (Nordamerika)

4 Kommentare

zu „Gigafactory 4: Tesla schnürt Umweltschutzpaket“
Emobilitãtsberatung-berlin K.D. Schmitz
14.02.2020 um 08:17
Seit gestern Nachmittag rodet TESLA. Die ersten Bäume sind schon weg. Natürlich mit Genehmigung. Siehe ... rbb24
Andreas E.
14.02.2020 um 09:31
Ich finde gut, dass etwas voran geht. Ich bin auch für Umweltschutz aber da wird auch vieles übertrieben. Da verzögert sich z.B. eine dringend notwendige Brückensanierung weil ein paar Fledermäuse umgesiedelt werden müssen um 1 Jahr, verursacht unnötige Mehrkosten und beeinträchtigt eine vernünftige Verkehrsführung. Oder die unsinnigen Argumente Windräder würden Vögel schreddern. Natürlich müssen wir sinnvoll und nachhaltig mit der Natur umgehen aber ob jetzt eine ganz spezielle Fledermausart oder ein Ameisenhaufen überlebt oder nicht spielt wirklich keine Rolle, da gibt es größere Aufgaben im Bereich Naturschutz. Gerade das für die 300 HA gerodeten Nutzwald wieder fast 1000 HA aufgeforstet werden ist doch 3x besser, oder nicht? Man könnte sich dafür einsetzten, dass der neu aufgeforstete Wald dann Mischwald ist und kontrollieren, dass der nicht nur angeplanzt und dann sich selbst überlassen wird sonder auch wirklich 1000 HA Wald in den nächsten Jahrzenten entstehen. Das wäre mal sinnvoller Einsatz für den Naturschutz.
Dieter
14.02.2020 um 13:02
Ja, genauso sehe ich es auch.
Winfried
18.02.2020 um 11:22
"Tesla hat ... nun ein Umweltschutzpaket vorgestellt" ... bitte Quellenangabe dazu!!!

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