Formel E: Jaguar dominiert beim Drama in Mexiko

Der Neuseeländer Mitch Evans (Panasonic Jaguar Racing) triumphierte am Samstag beim vierten Saisonrennen in Mexiko-Stadt vor DS Techeetah’s António Félix da Costa und Sébastien Buemi im Nissan e.dams. Die deutschen Fahrer erlebten größtenteils einen rabenschwarzen Rennsamstag.

In den vergangenen vier Jahren zählte die mexikanische Hauptstadt immer zu den unterhaltsameren Stationen. Beim höchstgelegenen Rennen im Formel E-Kalender auf 2.234 Metern über dem Meeresspiegel schien sich Audi ein Abo auf den Sieg gesichert zu haben mit drei bisherigen Siegen. In Erinnerung ist vielen Fans das Foto Finish aus dem Vorjahr, als Lucas Di Grassi den Führenden Pascal Wehrlein 10 Meter vor der Ziellinie abfing, weil dessen Batterie völlig leergefahren war.

Eine leicht veränderte Streckenführung sorgte diesmal für neue Herausforderungen. Alle Schikanen wurden entfernt, was unter anderem zu höheren Kurvengeschwindigkeiten und mehr Belastung für die Hinterräder führte. Am Ende der Start-/Zielgeraden wurden bis zu 240 km/h erreicht.

Die lautstarken rund 30.000 Fans im Foro Sol Stadion verfolgten ein turbulentes Rennen mit einer Vielzahl an Crashes. Acht Fahrer schafften es nicht ins Ziel, darunter u.a. beide Mercedes-Benz EQ und Porsches André Lotterer.

Ein höchst vielversprechender Tag für Porsche sollte jedoch enttäuschend enden. Die Formel E-Neulinge standen zum ersten Mal auf der Pole Position. Neben Lotterer befand sich Mitch Evans im Panasonic Jaguar in der ersten Startreihe. Zum Rennbeginn hatte der Kiwi den taktisch kürzeren Weg in die erste Rechtskurve und schob sich direkt an Lotterer vorbei – Der Grundstein zum späteren Jaguar-Erfolg. Lotterer beschädigte sein Fahrzeug bei den Rangeleien in den ersten Runden mehrfach. Nach einer Wandberührung verfing sich eine Werbebandenfolierung am hinteren Radkasten und sorgte für weitere Irritation auf der Strecke. Nach zwei Boxenstopps war der Tag für den Duisburger beendet. Sein Teamkollege Neel Jani überquerte die Ziellinie als 14.

BMW-Fahrer Maximilian Günther, der vor vier Wochen erstmals triumphierte, verpasste knapp die Punkteränge auf dem 11. Platz. Als einzige Lichtblicke für BMW und Audi nach eher enttäuschenden Qualifyings kämpften sich Alexander Sims (P18 auf P5) und Lucas Di Grassi (von P15 auf P6) stark nach vorn und sicherten so ihren Teams wichtige Punkte.

Überschattet wurde der Rennsamstag von einem schweren Unfall im ersten Training. Daniel Abt raste aufgrund eines Software-Problems ungebremst in eine der TecPro-Barrieren. Auf den Audi-Piloten wirkten beim Einschlag Kräfte von 20 G ein.

Die emsigen Audi Mechaniker mussten seinen zerstörten Wagen komplett neu aufsetzen. Nach einem medizinischen Check im Krankenhaus und verpasstem Qualifying durfte Abt vom letzten Startplatz aus am Rennen teilnehmen. „Ein extrem harter Tag für mich“, sagte der Kemptener. „So einen heftigen Einschlag hatte ich noch nie. Zum Glück hatte ich mir dabei nichts gebrochen. Wir hatten es heute versucht, aber es sollte nicht funktionieren. Ich fühle mich im Moment nicht unbedingt am Besten, aber versuche wieder fit zu werden für Marrakesch.“

Hier sind die Highlights des Rennens als Video:

https://www.youtube.com/watch?v=L_D6_snCPeE

Bereits in zwei Wochen (29. Februar) findet das fünfte Saisonrennen in Marroko statt.

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