Renault Twingo Z.E. kommt noch in diesem Jahr
Renault hat den Twingo Z.E. vorgestellt, der ab Ende dieses Jahres in den Handel kommen soll. Die Batterie-elektrische Variante des Kleinwagens erhält einen Elektromotor mit 60 kW Leistung und ein wassergekühltes Akkupaket mit einer Kapazität von 21 kWh.
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Damit soll laut der Mitteilung der Franzosen im WLTP-Testzyklus eine Reichweite von 180 Kilometern möglich sein. Im Stadtmodus liege der Aktionsradius dank des höheren Anteils an Rekuperationsphasen bei bis zu 250 Kilometern. „Wird die durchschnittliche Alltagsfahrleistung der Kleinwagennutzer in Europa von rund 30 Kilometern zugrunde gelegt, erlaubt dies die Nutzung im urbanen Umfeld für rund eine Woche ohne Aufladestopp“, verspricht Renault. Bei ungünstigeren Bedingungen dürfte die Reichweite in der Praxis jedoch deutlich unter dem WLTP-Wert liegen – und damit auch der wöchentliche Ladevorgang deutlich zu wenig sein.
Elektromotor, Untersetzungsgetriebe und Leistungselektronik sind vom Renault Zoe abgeleitet. Renault fertigt den Antriebsstrang im französischen Cléon, wo auch alle weiteren Elektroaggregate des französischen Herstellers produziert werden. Vom Zoe stammt auch das Ladesystem Chameleon Charger. Somit wird auch der Twingo über eine AC-Ladeleistung von bis zu 22 kW verfügen, was in 30 Minuten Ladezeit etwa 80 Kilometer Reichweite bedeuten soll. Die Ladung auf 80 Prozent soll mit 22 kW 1:03 Stunden dauern, an einer einphasigen Wallbox mit 7,4 kW bereits vier Stunden. Eine Option auf einen CCS-Gleichstromlader, wie es ihn beim Zoe inzwischen gibt, wird der Twingo offenbar nicht erhalten.
Ein Unterschied ist aber die Batterie, die als erstes Elektroauto von Renault über eine Wasserkühlung verfügt. Die Zellen stammen von LG Chem, die Koreaner sollen auch an der Entwicklung des Hochvoltspeichers beteiligt gewesen sein. Die 165 kg wiegende Batterie sitzt unter dem Fahrer- und Beifahrersitz und soll das Raumangebot im Innenraum nicht beeinflussen. Angaben zu den Abmessungen macht Renault in der Mitteilung nicht.
Die Plattform der dritten Generation des Twingo, immerhin schon seit 2014 auf dem Markt, war von Anfang an auf Elektroantriebe ausgelegt. Auf den Markt kommt das Modell laut der Mitteilung aus der Renault-Zentrale aber erst Ende des Jahres, der deutsche Importeur spricht in seiner Mitteilung vom Jahreswechsel 2020/2021.
Die Endmontage des Twingo Z.E. erfolgt im slowenischen Novo Mesto, wo auch die Benzinvarianten des Kleinwagens gebaut werden. Die gemeinsame Produktion ist möglich, da auch die Benziner über eine ähnliche Bauweise mit Heckmotor verfügen. Wie etwa bei einem BMW i3 sitzt der Elektromotor im Twingo Z.E. unter dem Kofferraumboden. Die Höchstgeschwindigkeit des E-Twingo liegt bei 135 km/h, für die Beschleunigung auf 50 km/h gibt Renault 4,0 Sekunden an, der Wert auf 100 km/h beträgt 12,6 Sekunden.
Äußerlich soll der Z.E. von den Benziner-Twingos über blaue Zierelemente unterscheidbar sein. Keine Unterschiede verspricht Renault aber bei den Maßen: Das Kofferraumvolumen nach VDA-Norm liegt ebenfalls bei 240 Litern, mit umgeklappter Rückbanklehne entsteht ein 980 Liter und 1,34 Meter langer Laderaum. Da auch die Lehne des Beifahrersitzes umklappbar ist, können hier bis zu 2,31 Meter lange Gegenstände transportiert werden.
„Je nach Ausstattung“ soll der Twingo Z.E. über das Renault-Navigationssystem EasyLink, das auch über Infos zu Ladestationen verfügt und das Lade-Management (etwa das Heim-Laden zu günstigeren Stromtarifen) steuert. Alternativ können auch Apple CarPlay und Android Auto genutzt werden. Die genauen Umfänge der einzelnen Ausstattungslinien hat Renault aber noch nicht veröffentlicht – auch die Preise sind noch nicht bekannt.
Update 09.07.2020: Inzwischen gibt es erste Infos zu den Preisen des elektrischen Twingo. In der Liste der förderfähigen Elektrofahrzeuge des BAFA findet sich nun der Basispreis für Deutschland: Der neue Renault-Stromer ist dort als Twingo Z.E. Vibes zum Netto-Basispreis von 20.831,94 Euro gelistet, was einem Bruttolistenpreis von 24.790 Euro zum regulären Steuersatz entspricht bzw. 24.165 Euro, wenn man den bis zum Jahresende geltenden auf 16 Prozent reduzierten MwSt.-Satz zugrunde legt.
Offen ist, um welches Ausstattungsumfang es sich bei dem Vibes-Modell handelt und ob weitere Ausstattungen folgen werden. Renault hat bisher keine Informationen dazu veröffentlicht, ob der Twingo Z.E. auch mit Akku-Miete angeboten werden soll oder nur mit dem Akku-Kauf. Mit einem Brutto-Preis von über 24.000 Euro ist der Twingo Z.E. teurer als andere Elektro-Kleinwagen wie etwa die VW-Drillinge, die optional auch das DC-Laden mit bis zu 40 kW ermöglichen. Das Twingo-Schwestermodell Smart EQ Forfour, das ebenfalls von Renault in Novo Mesto gebaut wird, steht mit 22.600 Euro brutto (bei 19 Prozent MwSt.) in der Preisliste – ist aber erst wieder im Laufe des Juli bestellbar. Der Smart EQ leistet ebenfalls 60 kW, kann mit maximal 22 kW AC laden, verfügt aber über einen Akku von der Daimler-Tochter Accumotive mit 17,6 kWh netto.
Technische Daten: | |
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Leistung | 60 kW (82 PS) |
max. Drehmoment | 160 Nm |
Höchstgeschwindigkeit | 135 km/h |
0 – 100 km/h | 12,6 Sekunden |
Reichweite kombiniert (WLTP) | 180 km |
Verbrauch (WLTP) | 16,3 kWh/100km |
Batteriekapazität | 21,3 kWh |
Ladeleistung DC | nicht verfügbar |
Ladezeit DC | nicht verfügbar |
Ladeleistung AC | 22 kW (Typ 2, dreiphasig) |
Ladezeit AC | 1:03 Stunden (80 Prozent) |
Leergewicht | 1.112 bis 1.178 kg |
Sitzplätze | 4 |
Kofferraumvolumen (Liter) | 240 |
renault-presse.de, bafa.de (Liste als PDF, Update)
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