Siegel „Batteriepass“ soll Ende 2022 fertig sein
Die Global Battery Alliance will ihr geplantes Siegel für fair hergestellte Batterien bis 2022 fertigstellen. Ein Prototyp soll bereits bis Ende dieses Jahres entstehen. Ziel ist, dass Verbraucher etwa beim E-Auto-Kauf deutlich mehr Auskunft über die Herstellung der Akkus erhalten.
So soll zum Beispiel zertifiziert werden, dass zum Abbau von Kobalt keine Kinderarbeit geleistet sowie Sicherheits- und Gesundheitsstandards eingehalten wurden. Mit dem Batteriepass wollen die an der Global Battery Alliance (GBA) beteiligten Unternehmen über die immer wieder auftauchende Kritik an der Herstellung der Batterien für Elektroautos entgegentreten, indem wichtige Faktoren in dem Siegel einheitlich veröffentlicht werden.
Bis Ende 2020 soll ein Prototyp entstehen, 2021 eine erste Version, wie das GBA-Mitglied BASF gegenüber der Deutschen Presse-Agentur (DPA) angab. Demnach soll die „volle Funktionalität“ erst Ende 2022 erreicht werden. Von dem Batteriepass erhofft sich der BASF-CEO Martin Brudermüller, dass „soziale, ökologische und ökonomische Kriterien transparent“ gemacht werden sollen. „Die Wertschöpfungskette von Batterien bietet große Chancen, zu einer nachhaltigen Entwicklung beizutragen“, so Brudermüller.
Welchen Umfang (und damit Aussagekraft für den Endkunden) der Prototyp und die erste Version haben werden, gab die GBA aber nicht bekannt. Laut Audi wird die „Erstellung eines umfassenden und international anerkannten Nachhaltigkeitssiegels für Batterien“ angestrebt. Dazu sollen auch konkrete Grenzwerte „in den einzelnen Wertschöpfungsstufen“ zählen – etwa beim Wasserverbrauch oder CO2-Emissionen. Offen ist aber noch, welche Werte dann in dem Siegel als „gut“ oder „schlecht“ eingestuft werden. In die Beratungen der GBA würden auch Vertreter von Verbrauchergruppen, zivilgesellschaftlichen Organisationen sowie Regierungen einbezogen, so BASF.
Unklarheiten rund um das Zieljahr 2022
Innerhalb der GBA gibt es aber offensichtlich unterschiedliche Ansichten über den Zeitplan. Wie Volkswagen der DPA mitteilte, sei das Projekt noch in der Konzeptionsphase. Die VW-Tochter Audi wird etwas konkreter: „Es ist davon auszugehen, dass nicht weniger als drei Jahre nötig sein werden, um die – technologisch bedingt – umfangreichen Wertschöpfungsäste hinreichend zu bearbeiten“, so der Ingolstädter Autobauer in einer Mitteilung.
BASF-CEO Brudermüller leitet die GBA gemeinsam mit Benedikt Sobotka, Chef des luxemburgischen Rohstoffkonzerns Eurasian Resources Group. Eurasian kann dann gleich mit gutem Beispiel vorangehen: Der Konzern prüft nach eigenen Angaben den Bau einer Anlage zur Herstellung von NCM-Batteriematerialien für Elektrofahrzeuge. In der ersten Phase sollen nach einer zweijährigen Bauzeit voraussichtlich 90.000 Tonnen NCM pro Jahr produziert werden. Eine spätere Erweiterung soll in Abhängigkeit von den Marktbedingungen festgelegt werden.
heise.de, automobilwoche.de, eurasianresources.lu
0 Kommentare