GM beginnt Hamtramck-Umrüstung im März
Die Vorbereitungen auf die Ende Januar von General Motors angekündigte Umwandlung der Produktionsstätte Detroit-Hamtramck zu einem reinen E-Auto-Werk werden im März beginnen. Zudem gibt es Berichte über konkrete Subventionen für die geplante GM-Batteriefabrik in Ohio.
Zunächst aber der Blick nach Michigan: Laut „The Detroit News“ läuft in dem Werk bereits in dieser Woche der letzte Verbrenner vom Band. Dabei soll es sich um eine Limousine aus der Impala-Baureihe von Chevrolet handeln. Bereits im März sollen dann die Umrüst-Arbeiten für die Produktion von Elektroautos starten. Bekanntlich wird Hamtramck zu einem reinen E-Werk, dort werden ab 2021 der GMC Hummer EV und später das selbstfahrende Elektroauto Cruise Origin gebaut.
Insgesamt investiert General Motors 2,2 Milliarden Euro in das Werk, das eigentlich komplett geschlossen werden sollte. Mit den von Grund auf modernisierten Produktionsanlagen nimmt das Werk in Detroit eine Hauptrolle bei den Elektro-Plänen des US-Konzerns ein. GM hatte bereits mitgeteilt, dass die Endmontage, die Lackiererei und die Karosseriewerkstätten angepasst werden sollen. Zu den Upgrades gehören neue Maschinen, Förderbänder, Steuerungen und Werkzeuge.
Allerdings hat General Motors keine Informationen dazu veröffentlicht, ob auch das gesamte Standort-Layout verändert wird. Bekannt ist, dass die Batteriezellen für die E-Fahrzeuge aus Hamtramck in dem geplanten Batteriewerk von GM und LG Chem im benachbarten Bundesstaat Ohio gefertigt werden sollen. Offen bleibt aber, wo die Zellen zu Modulen und einbaufertigen Batteriepacks montiert werden. Wegen der Nähe der beiden Standorte scheint eine Batteriemontage in Hamtramck naheliegend, GM hat das aber nicht bestätigt.
Hamtramck-Mitarbeiter fürchten anderthalbjährige Arbeitslosigkeit
Offen ist auch noch, was mit den Arbeitern aus Hamtramck während der 12 bis 18 Monate dauernden Umrüstung geschieht. Laut der „Detroit News“ will GM den Arbeitern Jobs in anderen Werken in Michigan und Ohio anbieten. Dort könnten sie dem Bericht zufolge Zeitarbeiter verdrängen, wogegen sich aber die Gewerkschaft UAW wehrt. Es soll auch verschiedene Vergütungspakete bei einem Umzug geben, teilweise auch mit Rückrufrecht für Detroit-Hamtramck. Einige Angestellte befürchten daher für anderthalb Jahre in die Arbeitslosigkeit zu rutschen. Angeblich will GM ab Ende Februar erste Angebote unterbreiten. Wenn Hamtramck wieder mit voller Kapazität läuft, rechnet der Konzern mit 2.200 Mitarbeitern.
Neuigkeiten gibt es auch zu der von General Motors zusammen mit LG Chem geplanten Batteriezellen-Fabrik in Lordstown im US-Bundesstaat Ohio: Wie die „New York Times“ berichtet, erhält GM für die Fabrik eine Steuerermäßigung in Höhe von 75 Prozent, die sich über 15 Jahre erstreckt. Das soll der Stadtrat von Lordstown entschieden haben. „Was wir für General Motors erledigen mussten, haben wir getan“, sagte Bürgermeister Arno Hill.
GM hatte ein deutlich größeres Montagewerk in Lordstown im März 2019 geschlossen. Die Batteriefabrik ist zwar deutlich kleiner (1.100 statt früher 4.500 Arbeitsplätze), wird allerdings von der Stadt als wichtiges Zukunftsprojekt gesehen und trotz der Werksschließung offenbar weiter gefördert. Das Montagewerk selbst hat GM bekanntlich an das lokale Startup Lordstown Motors verkauft, das in der Fabrik Elektro-Pickups bauen will.
detroitnews.com, nytimes.com
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