Micro Mobility zeigt Microlino 2.0 und dreirädrigen E-Motorroller Microletta
Nachdem Micro Mobility Systems im Januar angekündigt hatte, seinen Microlino gemeinsam mit dem italienischen Unternehmen CECOMP zur Serienreife zu entwickeln, will das Schweizer Unternehmen auf dem Genfer Autosalon den optisch und technisch überarbeiteten Microlino 2.0 präsentieren.
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Nach der im Januar bekannt gemachten außergerichtlichen Einigung mit Artega und TMI im Falle des Microlino-Klons Karolino, der jetzt als Karo-Isetta verkauft wird, hatte Micro Mobility bereits den Microlino 2.0 angekündigt. Das Modell soll ein „um Welten besseres Fahrverhalten, bessere Ergonomie, bessere Reparierbarkeit“ vorweisen und auch „in hohen Stückzahlen produzierbar“ sein, sagte Merlin Ouboter von der Micro-Mobility-Gründerfamilie damals.
Jetzt liefert das Unternehmen einige weitere Details. Das bessere Fahrverhalten soll unter anderem mit eine neue Lenkung erreicht werden: „Die Lenksäule ist neu fix und klappt sich nicht mehr nach vorne beim Öffnen der Tür, was die Sicherheit und das Lenkverhalten wesentlich verbessert“, schreibt Micro Mobility in einer Mitteilung. Zudem wurde die Hinterachse „stark verbreitert“, was die Stabilität verbessern soll – einen Wert nennt das Unternehmen aber nicht.
Beim Antrieb wurde der Elektromotor geändert, der jetzt „merklich“ mehr Leistung haben und dabei auch effizienter als die alte Version sein soll. Leistungsdaten gibt es aber auch hier nicht. Der Innenraum soll beim Microlino 2.0 „geräumiger und ergonomischer“ ausfallen, zudem soll eine schmalere A-Säule die Rundumsicht für den Fahrer verbessern.
Trotz des neuen Motors gibt Micro Mobility an, dass sich „die grundlegenden technischen Daten sowie die Reichweite von bis zu 200 Kilometern und der Preis von 12.000 Euro“ nicht ändern sollen. Die Produktion bei CECOMP soll 2021 anlaufen.
Wie das Auto dann genau aussieht, darüber sollen auch die 17.000 Vorbesteller mit entscheiden bzw. haben es schon – in einer Online-Umfrage konnten sie zwischen verschiedenen Designs wählen. „Für uns war es seit jeher wichtig, dass wir die Microlino Community so stark wie möglich in den Entwicklungsprozess integrieren können. Beim Microlino 2.0 wollen wir das noch viel konsequenter machen als zuvor“, sagt Oliver Ouboter. „Auch in Zukunft werden unsere Kunden mitentscheiden können – etwa bei Felgen und Sitzbezügen“ so Ouboter weiter. Von dem reinen Retro-Design hat sich der Microlino den Bildern zufolge verabschiedet, etwa mit den durchgängigen Rückleuchten wirkt das Fahrzeug deutlich moderner.
Micro Mobility arbeitet an dreirädrigem E-Motorroller
Neben dem Microlino 2.0 will das Unternehmen in Genf die Microletta vorstellen, einen dreirädrigen E-Motorroller. Die beiden Vorderräder sollen für Stabilität in Kurven sorgen, zudem soll der Mechanismus bei Stillstand arretiert werden können – so muss der Fahrer etwa an der Ampel nicht mit den Füßen auf den Boden. In Europa soll die Microletta als Dreirad eingestuft werden, so kann das Gefährt auch ohne Motorradführerschein gefahren werden – ein Autoführerschein reicht. Die Höchstgeschwindigkeit gibt Micro Mobility mit 80 km/h an, die Reichweite mit bis zu 100 Kilometern. Der Akku soll austauschbar sein und an einer Haushaltssteckdose geladen werden können.
In dem neuen Modell sieht das Unternehmen einen Übergang von den E-Tretrollern und den Microlino. Unverbindliche Reservierungen werden bereits angenommen, der Kaufpreis liegt bei 4.900 Euro. Allerdings ist noch offen, wann die Microletta auf den Markt kommt: Nach eigenen Angaben will sich Micro Mobility zuerst auf den Produktionsbeginn des Microlino konzentrieren und macht deshalb noch keine Angaben zu einem geplanten Produktionsstart – in diesem Jahr ist mit der Microletta also nicht zu rechnen.
Update 04.03.2020: Nach der Absage des Genfer Autosalons hat Micro Mobility in einem Livestream die überarbeitete Version des Microlino vorgestellt und parallel auch die ersten Fotos des Microlino 2.0 veröffentlicht. Bisher gab es von dem Modell nur Renderings.
In dem Livestream nannte Micro auch weitere Details zu der 2.0-Version, die über die Angaben weiter oben im Text hinausgehen. So habe man sich erst im Januar dazu entschieden, die Fahrzeugstruktur komplett zu überarbeiten, „um die Ansprüche an Qualität, Sicherheit und Fahrverhalten erfüllen zu können“. Das Chassis wird jetzt etwa aus einer Mischung von Stahlblech und Aluminium aufgebaut. Zudem gibt es weitere Angaben zu der „stark verbreiterten“ Hinterachse: Sie soll exakt 50 Prozent breiter ausfallen, Hintergrund ist der Wechsel auf eine Einzelradaufhängung. Diese Lösung benötigt zwar an der Hinterachse etwas mehr Platz, verbessert aber auch das Fahrverhalten.
Inzwischen ist auch klar, wie der „geräumigere und ergonomischere“ Innenraum erreicht werden soll: Durch den Wechsel auf NMC-Zellen (statt der bisher geplanten LFP-Zellen) fällt die gesamte Batterie dank der höheren Energiedichte etwas kleiner aus. Das wirkt sich in dem kleinen Gefährt unmittelbar auf die Platzverhältnisse für die Passagiere aus.
Als zweite Neuheit zeigte Micro in dem Livestream den dreirädrigen E-Motorroller Microletta, der Ende Februar verkündet wurde. Auch hier gab es bisher nur Renderings, jetzt die ersten echten Fotos. Weitere Informationen zu dem E-Roller nannte Micro Mobility nicht.
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