Extreme E: Fünftes Team für E-SUV-Rennserie vorgestellt
Mit QEV Technologies wurde das inzwischen fünfte Team für die Premierensaison der Extreme E nach Abt, HWA, Venturi und Veloce Racing bestätigt. Zudem gibt es für Großbritannien einen neuen TV-Deal.
++ Dieser Beitrag wurde aktualisiert. Sie finden die neuen Infos ganz unten. ++
Die Rennserie für vollelektrische SUV an abgelegenen Orten startet bekanntlich im Januar 2021. Während Abt, HWA und Venturi bereits bekannte Namen aus der Formel E sind (bzw. im Fall von Abt und HWA bis zur Übernahme durch die Werke Audi und Mercedes waren) und so die Teilnahme an der ebenfalls von Alejandro Agag organisierten Extreme E naheliegend war, ist der QEV bislang weniger bekannt. Verbindungen zur Formel E gibt es dennoch: Die Tochterfirma Campos Racing war am Einsatz des NextEV-Teams in der Premierensaison 2015 beteiligt, die mit Nelson Piquet Jr. auch gewonnen wurde. An dem heutigen Nio-Team ist QEV gemeinsam mit dem Partner 333 beteiligt – nur eben im Hintergrund.
QEV selbst stellt Elektroantriebe für Hypercars, Busse und eben den Motorsport her. „Wir freuen uns sehr in dieser Meisterschaft dabei zu sein“, sagt Miguel Valldecabres, CEO von QEV. „Es wird eine große Herausforderung, aber wir sind sicher, innovative Technologien herstellen zu können, die irgendwann auf der Straße genutzt werden.“
Das vierte Team – Veloce Racing – ist aus einem E-Sport-Team hervorgegangen und wird unter anderem von dem bekannten Formel-1-Konstrukteur Adrian Newey (zuletzt Red Bull Racing) betreut.
In der ersten Saison wird mit einem Einheitsauto „Odyssey 21“ gefahren, das von Spark Racing Technology entwickelt wurde. Die Karosserie dürfen die Hersteller leicht ändern und so dem Design von Serienautos anpassen, Änderungen am Antrieb sind aber vorerst nicht gestattet. Das soll – ähnlich wie bei der Formel E – erst im Laufe der Zeit erlaubt werden, dann dürfen die Hersteller auch verschiedene Komponenten des Antriebs selbst entwickeln.
Die Fahrzeuge selbst werden im September an die Teams übergeben, wenige Wochen später sind erste Testfahrten geplant. Ab Januar 2021 sind fünf Events geplant. Den Auftakt macht die Sahara mit einem Event rund um Dakar im Senegal. Mit den Veranstaltungen an den entlegenen Orten wollen die Serien-Organisatoren Agag und der frühere Rennfahrer Gil de Ferran auf die Folgen des Klimawandels aufmerksam machen.
Während die „Mission“ der Rennserie unverändert bleibt, hat es offenbar eine Änderung am Medienkonzept gegeben. Wegen der entlegenen Orte und des Rennformats mit einzelnen Etappen war ursprünglich geplant, die Rennen in Form einer Doku-Serie zu zeigen. Nun hat Extreme E eine mehrjährige Partnerschaft mit BBC Sport geschlossen und vereinbart, dass die neue elektrische SUV-Offroad-Rennserie für die britischen Zuschauer live und kostenlos auf den digitalen BBC-Plattformen übertragen wird. Für die USA, Indien, Malaysia, Italien, den Mittleren Osten und Weißrussland ist die Extreme E bereits ähnliche Partnerschaften eingegangen. Ein Deal für Deutschland ist noch nicht bekannt, die Extreme E sprach aber von „weiteren Ankündigungen“ bis zum Start der Saison.
Update 07.05.2020: Mit Chip Ganassi Racing wurde das inzwischen siebte Team für die im kommenden Jahr startende Premierensaison der Extreme E bestätigt. Das unter anderem aus der IndyCar-Serie bekannte US-Team ist die zweite amerikanische Mannschaft im Extreme-E-Starterfeld. Zuvor hatte bereits Andretti (in der Formel E mit BMW verbündet) seine Teilnahme verkündet.
„CGR erzielte über drei Jahrzehnte hinweg konstante Erfolge in einigen der härtesten Einsitzer- und Sportwagenserien der Welt“, sagt Extreme-E-Gründer Agag. „Natürlich stellt unsere Meisterschaft eine ganz andere Herausforderung dar, aber das Team hat sich in jeder Disziplin, die es bestritten hat, als Sieger erwiesen und verfügt eindeutig über die Fähigkeiten, um sich in Extreme E ähnlich zu übertreffen.“
„Es ist eine Gelegenheit im Motorsport, die neuesten Technologien zu nutzen, um ein neues, jüngeres Publikum für unseren großartigen Sport zu gewinnen“, sagt Teambesitzer Chip Ganassi. „Alles an Extreme E ist cool, vom Auto über das Rennformat bis hin zur Technologie.“
Mit Ganassi ist das Teilnehmerfeld auch beinahe komplett gefüllt. Entgegen erster Ankündigungen sollen nicht zwölf, sondern nur noch acht Teams an der Premierensaison teilnehmen. Agag begründete das mit einem Wechsel des Formats. Nach dem aktuellen Konzept sollen die Teams auf zwei rund zehn Kilometer langen Strecken in einem KO-Wettbewerb gegeneinander antreten. Mit der Beschränkung auf zwei für Rallye-Events relativ kurze Streckenabschnitte sollen die ökologischen Auswirkungen vor Ort verringert werden. Zudem kommt es sicher der Reichweite der Einheits-Autos entgegen.
Die Elektro-SUV-Rennserie kündigt zudem an, dass die Fahrerpaarungen der Teams jeweils aus einem Mann und einer Frau bestehen werden. Dabei soll es keine feste Einteilung als Fahrer und Beifahrer geben. Wer welchen Lauf fährt, können die Teams selbst bestimmen. „Wir streben nach Gleichberechtigung, und dieses sportliche Format spiegelt dieses Ziel am ehesten wider“, sagt Agag. „Alle werden zusammen Rennen fahren und die effektivste Kombination aus Fahrern, Team, Ingenieur und Auto wird an die Spitze gelangen.“
e-formel.de, extreme-e.com (QEV), bbc.com, extreme-e.com (BBC-Deal), e-formel.de, motorsport-magazin.com, extreme-e.com, extreme-e.com (alle Update)
0 Kommentare