Forscher kreieren „Mehrfachsteckdose“ für Ladesäulen
Die FH Bielefeld entwickelt im Zuge des Projekts „Power2Load“ zusammen mit dem Ladesäulenhersteller Westaflex und der Gebäude- und Energiemanagementfirma Archimedes ein Lademanagementsystem mit intelligenter Umschaltautomatik – eine Art „Mehrfachsteckdose“ für Ladesäulen.
Die Idee ist, mehrere Fahrzeuge an eine Ladesäule anzuschließen. Dadurch soll nicht nur die Anzahl möglicher Ladeplätze erhöht, sondern auch das Investitionsvolumen für die Ladeinfrastruktur minimiert werden. Die Umschaltautomatik kann dabei auch mit bereits vorhandenen Ladesäulen kombiniert werden. Durch die intelligente Steuerung lasse sich eine Überlastung des Netzanschlusses vermeiden und ferner der Anteil von Strom aus erneuerbaren Energiequellen maximieren, teilen die Projektpartner in einer begleitenden Mitteilung mit.
Konkret berechnet das Lademanagementsystem, wann ein hohes Ladeaufkommen besteht und kann so Prognosen erstellen, zu welchem Zeitpunkt welche Menge an Strom bereitgestellt werden muss. Zu diesem Zweck soll in dem Projekt auch eine App entwickelt werden, bei der Fahrer beispielsweise den Ladestand ihres Fahrzeugs oder den Zeitpunkt ihrer nächsten Fahrt eingeben können.
Zum Team gehören Forscher des Instituts für Technische Energie-Systeme (ITES) des Fachbereichs Ingenieurwissenschaften und Mathematik der Fachhochschule Bielefeld sowie Ingenieure des in Gütersloh ansässigen Herstellers Westaflex und der in Herford beheimateten Archimedes Technik GmbH. Gefördert wird das Projekt mit knapp 1,3 Milionen Euro – unter anderem aus dem Europäischen Fonds für regionale Entwicklung. Hintergrund ist mitunter das erfolgreiche Abschneiden von „Power2Load“ beim Klimaschutzwettbewerb „EnergieeffizienzUnternehmen.NRW“.
„Trotz des großen Interesses an der Elektromobilität scheuen viele Unternehmen zum jetzigen Zeitpunkt das hohe Investitionsrisiko beim Aufbau einer großflächigen Ladeinfrastruktur auf dem eigenen Betriebsgelände“, äußert Projektleiter Prof. Dr. Jens Haubrock von der FH Bielefeld. An dieser Stelle könne die intelligente „Mehrfachsteckdose“ die limitierte Anzahl an Ladepunkten erhöhen. „Gleichzeitig ist die Zuverlässigkeit der Energieversorgung extrem wichtig und hängt auch davon ab, ob es uns gelingt, neue Verbrauchergruppen wie Elektrofahrzeuge intelligent in das Gesamtsystem zu integrieren. Durch die Entwicklung und den Aufbau eines integrativen Konzeptes für eine Ladeinfrastruktur bei Unternehmen wird die Akzeptanz von Elektrofahrzeugen erhöht.“
fh-bielefeld.de
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