Köln und Wuppertal bestellen 25 weitere Brennstoffzellenbusse
Der Regionalverkehr Köln (RVK) hat 15 weitere Brennstoffzellenbusse bestellt, dieses Mal bei Solaris. Wie schon bei der Bestellung der ersten FCEV-Busse von Van Hool haben die Kölner mit den Wuppertaler Stadtwerken eine Einkaufsgemeinschaft gebildet – dorthin gehen zehn weitere Wasserstoff-Busse von Solaris.
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Die RVK will die 15 neuen Fahrzeuge ab 2021 sukzessive in den Fuhrpark integrieren. Mit der Inbetriebnahme der weiteren Busse wird das Unternehmen gegen Ende 2021 bzw. Anfang 2022 über insgesamt 52 Brennstoffzellen-Busse verfügen. Nach dem Testbetrieb von zwei Prototypen, erfolgte 2014 der Einsatz von zwei Vorserienfahrzeugen und seit Ende 2019 bzw. im ersten Halbjahr 2020 die Inbetriebnahme von 35 Serienfahrzeugen des Typs A330 FC von Van Hool. In einer früheren Mitteilung war noch von 30 Van-Hool-Bussen die Rede, die RVK halt also offensichtlich die Bestellung aufgestockt.
Für die Bestellung der Van-Hool-Busse hatte die RVK eine Einkaufsgemeinschaft mit den Wuppertaler Stadtwerken gebildet – bereits Ende 2019 wurden die ersten H2-Busse nach Wuppertal ausgeliefert. Auch die Bestellung bei Solaris fand in Kooperation statt: Wie ein Sprecher der Stadtwerke Wuppertal gegenüber electrive.net bestätigte, hat das Verkehrsunternehmen zehn weitere Busse bei Solaris bestellt, die im vierten Quartal 2020 geliefert werden sollen.
Bei dem Modell handelt es sich um den einzigen Brennstoffzellenbus, den Solaris derzeit im Angebot hat: Der Urbino 12 hydrogen, der im Juni 2019 vorgestellt wurde, verfügt über eine 60 kW starke Brennstoffzelle und zusätzlich eine Batterie, die per Rekuperation, über die Brennstoffzelle oder per Kabel geladen werden kann. Sollte der Wasserstoff zur Neige gehen, kann der Urbino 12 hydrogen also auch an einer Ladestation mit neuer Energie versorgt werden. Angetrieben wird der Bus von einer Achse mit zwei integrierten Elektromotoren, die jeweils 125 kW leisten. Solaris gibt die Reichweite mit bis zu 350 Kilometern an. Die fünf Wasserstoff-Tanks können insgesamt 36,8 kg speichern.
Die Brennstoffzellenbusse wurden laut der RVK-Mitteilung im Rahmen EU-Projekts JIVE 2 angeschafft und auch durch das Bundesverkehrsministerium über das NIP2-Programm und auch das Landesverkehrsministerium Nordrhein-Westfalens gefördert. Durch die erneut mit Wuppertal gemeinsam durchgeführte Beschaffung sei es möglich gewesen, „den seitens des Fördergebers vorgegebenen maximalen Preis pro Bus von 625.000 Euro einzuhalten“, so die RVK. „Dank der Förderungen und der Zustimmung unserer Eigentümer kommen wir einem standortübergreifenden Umbau der Busflotte und Infrastruktur mit sehr großen Schritten näher“, sagt RVK-Geschäftsführer Eugen Puderbach. Das sei „in dieser Dimension derzeit einzigartig“.
Im Rahmen der europaweiten Ausschreibung seinen drei „diskutable Angebote“ eingegangen, so das Verkehrsunternehmen. Der Zuschlag an Solaris sei wegen des besten Angebots erfolgt, weitere Details nennt die RVK in der Mitteilung nicht.
Update 14.03.2020: Vor dem Hintergrund der oben geschilderten Abmachung wird Ballard Power Systems Solaris mit 25 Brennstoffzellen-Module des Typs FCmove-HD mit einer Leistung von je 70 kW beliefern. Der Auslieferungsbeginn der Module ist noch für dieses Jahr geplant und soll 2021 abgeschlossen werden.
„Köln und Wuppertal haben bereits 45 Brennstoffzellenbusse mit Ballard-Antrieb bestellt. Die kombinierte Flotte wird die bisher größte Brennstoffzellen-Busflotte in Europa sein“, äußert Ballard-Vertriebschef Rob Campbell. Insgesamt seien mittlerweile mehr als 70 Brennstoffzellenbusse mit Ballard-Antrieb in Europa unterwegs.
Update 13.04.2020: Die Wuppertaler Stadtwerke haben nun vom Landesverkehrsministerium NRW einen Förderbescheid über rund 2,3 Millionen Euro für das Wasserstoffprojekt „H2W“ erhalten. Davon entfallen 1,23 Millionen Euro auf die Anschaffung von zehn Bussen mit Brennstoffzellentechnologie einschließlich der Infrastruktur für die Betankung und 1,08 Millionen Euro auf die Anschaffung einer Speichereinheit für Wasserstoff zur Versorgung der Brennstoffzellenbusse.
Update 30.04.2020: Die Beschaffung von Wasserstoff-Bussen durch den Regionalverkehr Köln (RVK) fällt deutlich umfangreicher aus als bisher bekannt. Wie das Verkehrsunternehmen jetzt mitteilt, hat der Kreisausschuss des Rheinisch-Bergischen Kreises der Beschaffung von bis zu 36 weiteren Wasserstoffbussen durch die RVK und dem Bau eines neuen Betriebshofes zugestimmt. Die Fahrzeuge sollen von 2020 bis 2023 angeschafft werden. Auch das Gelände für den geplanten Betriebshof ist bereits gefunden, dieser soll in Bensberg-Moitzfeld entstehen. Mit der Stadt Bergisch Gladbach habe es „sehr positive Vorgespräche“ gegeben, wie der RVK in der Mitteilung betont.
Details zu der Ausschreibung der Busse und den genauen Anforderungen sind jedoch noch nicht bekannt. Der Rheinisch-Bergische Kreis rechnet Stand 2020 mit Mehrkosten von 145.000 Euro je Fahrzeug im Vergleich zu einem Dieselbus.
rvk.de, iwr.de, ballard.com (beide Update 14.03.2020), wsw-online.de (Update 13.04.2020), rvk.de, rbk-direkt.de (beide Update 30.04.2020)
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