E-Handwerke: ZVEH vernetzt sich mit VW-Tochter Elli
Der Zentralverband der Deutschen Elektro- und Informationstechnischen Handwerke (ZVEH) kooperiert mit VW-Tochter Elli, um das Thema Elektromobilität voranzutreiben. Im ersten Schritt ist geplant, die Fachbetriebssuche der Elektro-Handwerke in das Webportal von Elli zu integrieren.
Die Idee dahinter: Über das Portal können sich Kunden künftig über Ladelösungen für Elektrofahrzeuge des Volkswagen-Konzerns informieren und diese bestellen. Mit der Integration der Fachbetriebssuche in das Portal wären aktuell mehr als 1.000 auf E-Mobilität spezialisierte Innungsfachbetriebe in ganz Deutschland aufrufbar. Neben Firmen für den Einbau ihrer Ladepunkte sollen Kunden so auch Spezialisten für die Wartung finden können.
Der ZVEH und Elli – Anfang 2019 von Volkswagen zur Bündelung von Produkten und Dienstleistungen rund um die Themen Energie und Laden gegründet – haben zudem vorgesehen, ab Sommer 2020 ein gemeinsames Schulungsangebot aufzulegen. Dieses soll über die verbandsnahen Schulungsstätten ELKOnet angeboten werden und die Installation und Wartung von Ladeinfrastruktur aus dem Hause Elli zum Thema haben. Ein weiteres gemeinsames Angebot könnte darin bestehen, eine Überprüfung der Ladeinfrastruktur an Gebäuden oder öffentlichen Plätzen anzubieten. Damit ließe sich sicherstellen, dass Ladeinfrastruktur optimal ins Gebäude integriert und an das Stromnetz angeschlossen ist, heißt es in einer begleitenden Pressemitteilung.
Lothar Hellmann, Präsident des ZVEH, geht mit Blick auf den Masterplan Ladeinfrastruktur E-Mobilität der Bundesregierung von künftig rund einer Million öffentlichen sowie mehr als sechs Millionen privaten Ladepunkten aus. „Diese können jedoch nur im Schulterschluss zwischen Automobil- und Elektroindustrie, Kfz-Gewerbe und E-Handwerk entstehen.“ Hier setzte die neue Kooperation an. Der ZVEH verfüge mit seinen rund 20.000 Innungsbetrieben in Deutschland über eine flächendeckende Infrastruktur und das notwendige Know-how bei der Installation von Ladeinfrastruktur für private, öffentliche und gewerbliche Auftraggeber. Elli wiederum bringe Energie- und Ladelösungen sowie die dazugehörigen Dienstleistungen für den Ausbau der Elektromobilität mit, skizziert das Duo die potenziellen Synergien.
Elli-Chef Thorsten Nicklaß ergänzt noch, dass das E-Auto zum größten Strom-Verbraucher im Haushalt werde und mit Expertise integriert werden müsse – „dazu brauchen wir das Elektrohandwerk“. Ziel sei es, Kunden die Installation der heimischen Wallbox so einfach wie möglich zu machen. Bereits vergangenes Jahr hatte Volkswagen mehrfach im Kontext des ID.3-Marktstarts betont, das Lade-Ökosystem zum Vorteil des Kunden vollständig durchdacht zu haben. Mehr Details dazu in unserem folgenden Video:
Für den ZVEH ist die Zusammenarbeit mit Elli indes die erste Kooperation mit einem Unternehmen der Automobilbranche. Zur Forcierung der Elektromobilität in Deutschland hat die elektrohandwerkliche Organisation im vergangenen Jahr bereits Kooperationen mit dem ADAC sowie dem Zentralverband Deutsches Kraftfahrzeuggewerbe (ZDK) angeschoben. „Elektromobilität ist ein Betätigungsfeld, das für die Elektrohandwerke weiter an Bedeutung gewinnen wird“, ist Lothar Hellmann sicher. Von einer zunehmenden Vernetzung profitierten alle Seiten: „Die E-Handwerke bekommen einen noch besseren Zugang zu diesem Wachstumsmarkt. Anbieter sowie Kunden im Bereich E-Mobilität wiederum können sicher sein, einen kompetenten Partner in Sachen Ladeinfrastruktur an ihrer Seite zu haben.“
elektroniknet.de, zveh.de
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