Li-Cycle liefert erstmals recyclte Batteriematerialien aus
Kanadas Recyclingkonzern Li-Cycle gibt bekannt, seine erste kommerzielle Lieferung recycelter Batteriematerialien abgeschlossen zu haben. Das Unternehmen ist nach eigenen Angaben in der Lage, über 80 Prozent der in Lithium-Ionen-Batterien vorkommenden Materialien zurückzugewinnen.
Die erste „Fuhre“ recycelter Materialien ist in Li-Cycles Anlage im kanadischen Ontario extrahiert und für die neuerliche Auslieferung vorbereitet worden. Es handele sich um Metalle wie Kobalt, Nickel und Lithium, heißt es. Seinen Recycling-Ansatz beschreibt das Unternehmen als zweistufigen Prozess unter Verwendung mechanischer und hydrometallurgischer bzw. nass-chemischer Verfahren. Man sei mit diesem Ansatz in der Lage, alle Varianten der Kathoden- und Anodenchemie innerhalb des Lithium-Ionen-Spektrums zu recyceln, ohne dass eine Sortierung nach bestimmten Chemikalien erforderlich sei, so die Kanadier.
Neben der Stammproduktion in Kanada strebt Li-Cycle an, noch vor Ablauf des Jahres eine weitere Verarbeitungsanlage in Rochester im US-amerikanischen Bundesstaat New York zu errichten. Außerdem will das Unternehmen „internationale Möglichkeiten“ aktiv ausloten.
Die Schaffung einer Sekundärquelle für kritische Batteriematerialien beschäftigt aktuell Unternehmen rund um den Globus. Erst Anfang des Monats hatten Fortum, BASF und Nornickel eine gemeinsame Initiative zur Rückgewinnung von wertvollen Metallen aus Lithium-Ionen-Batterien angekündigt. Ähnliche Vorhaben verfolgen Eramet, BASF und SUEZ sowie Audi und Umicore. In Deutschland entwickelt ein Konsortium aus 13 Partnern in Baden-Württemberg eine robotergestützte Demontagefabrik für Batterien und Antriebe von E-Autos. Und das sind nur einige initiierte Projekte aus dem vergangenen halben Jahr, etliche weitere sind parallel gestartet oder bereits länger am Laufen.
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