Batterieanalytik: Twaice sammelt 11 Millionen Euro ein
Der Münchener Spezialist für Batterieanalytik Twaice hat im Rahmen seiner Serie-A-Finanzierungsrunde 11 Millionen Euro generiert. Das Geld stammt vom Risikokapitalgeber Creandum sowie den Bestandsinvestoren Cherry Ventures, UVC Partners und Speedinvest.
Twaice Technologies arbeitet an einer Analytikplattform für die E-Mobilität und erneuerbare Energien. Im Zentrum steht dabei eine von dem Startup entwickelte prädiktive Batterie-Analytiksoftware, die sich bereits in anderen Bereichen bewährt hat. Sie soll es möglich machen, durch einen sogenannten digitalen Zwilling des Akkus den Gesamtzustand von Lithium-Ionen-Batterien in Echtzeit zu evaluieren und ihre Lebensdauer vorherzusagen. Die Software adressiert also ein bis dato ungelöstes Problem von E-Autos: Bei ihrem Wiederverkauf lässt sich die verbleibende Lebensdauer und damit der wirtschaftliche Restwert kaum einschätzen.
Konkret analysiert die Softwarelösung die Nutzung der Elektrofahrzeuge laufend per Algorithmen und Künstlicher Intelligenz. „Darauf aufbauend können Gewährleistungsversprechen geprüft oder ein Batterielabel angeboten werden, das die Qualität des Akkus unabhängig geprüft garantiert“, blicken die Münchner voraus. Zudem könnten künftig zum Beispiel auch Werkstätten Fahrzeug-Gutachten erstellen. Mit dem TÜV Rheinland erprobt das Startup die Software aktuell mit dem Ziel, eine herstellerunabhängige Bewertung möglich zu machen, die Verkäufer und Käufer von gebrauchten E-Autos dringend benötigte Sicherheit bietet.
Das frische Kapital will das 2018 nach über vier Jahren Forschung als Spin-Off der Technischen Universität München gegründete Startup für seine langfristige Internationalisierung und Skalierung eingesetzt. Die 11 Millionen Euro ergänzen ein von Cherry Ventures, UVC Partners und Speedinvest zuvor bereits in einer Seed-Runde bereitgestelltes Investment in Höhe von 3,2 Millionen Euro. „Der Markt honoriert, dass wir uns zum Ziel gesetzt haben, das global führende Team für Batterieanalytik aufzubauen“, äußert Dr. Stephan Rohr, Mitgründer und Geschäftsführer von Twaice. Dabei kombiniere man tiefes Batteriewissen mit einer skalierbaren Cloud-Plattform und maschinellem Lernen.
Das Startup hat inzwischen nach eigenen Angaben „führende Kunden aus der Automobilindustrie über Lkw-Hersteller bis zu Anbietern von Elektrowerkzeugen gewonnen“. Das Gros der Kunden komme aus den Branchen Energie und Mobilität. Beispielhaft nennt Twaice Betreiber elektrischer Fahrzeugflotten, die „durch vorausschauende Wartungen ihre Betriebskosten senken und eine Lebensdauerverlängerung um bis zu 25 Prozent erreichen“. könnten.
twaice.com
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