Innogy und Fiege Logistik testen bidirektionales Laden

Das im nördlichen Münsterland beheimatete Unternehmen Fiege Logistik hat gemeinsam mit Innogy und weiteren Partnern ein Lade-Pilotprojekt an seiner Firmenzentrale in Greven gestartet. Dabei steht u.a. die Erprobung bidirektionaler Ladefunktionen im Fokus.

Als Kern des Projekts nennt Innogy die Herausforderung, einen kostenintensiven Netzausbau zu vermeiden und trotzdem der Firmenflotte sowie Mitarbeitern und Gästen des Logistikunternehmens die Möglichkeit zu bieten, ihre Fahrzeuge am Standort zu laden. Dazu beitragen sollen modular koppelbare Komponenten wie ein lokales Lastmanagement, eine Photovoltaikanlage oder ein Batteriespeicher. Auch die Vorteile der Bidirektionalität von Ladesäulen soll im Zuge der Vor-Ort-Studie erörtert werden.

Ursprünglich wollte Fiege Logistik seine Firmenzentrale in der Nähe des Flughafens Münster/Osnabrück schlicht mit mehr Ladeinfrastruktur ausrüsten. Einen kleinen Teil seiner Pkw-Flotte betreibt das Unternehmen bereits mit Strom, die Nachfrage nach Ladesäulen werde stark steigen, prognostizierte der Vorstand. Eine Herausforderung für die bestehende Infrastruktur und für die limitierte Netzverbindung am Standort.

Für diese Ausgangslage gibt es mehrere innovative Lösungsszenarien. Fiege Logistik erklärte sich bereit, diese mit Innogy und weiteren Partnern im Zuge eines Pilotprojekts zu erörtern. Erklärtes Ziel ist es, die oben genannten modularen Lösungen zu entwickeln, zu erproben und zu implementieren. Als i-Tüpfelchen werde erstmalig die Bidirektionalität von Ladesäulen getestet, äußert Innogy. Damit könnten bestehende Lastspitzen gekappt werden.

„Die Einzellösungen bauen stringent aufeinander auf und können je nach gewünschtem Investitionsvolumen sukzessive realisiert werden“, führt Michael Schneider, verantwortlich für Strategy & Technology bei Innogy, aus. Eine Schlüsselfunktion komme neben dem lokalen Lastmanagement dem bidirektionalen Laden zu. Diese Technik könne zu einer signifikanten Reduzierung der Energiekosten des Unternehmens führen. „Solche Projekte mit Kunden sind heutzutage sehr wichtig“, betont Schneider. Sie offenbarten die wirklichen Kundenbedürfnisse und unterstützten somit dabei, nachhaltige Geschäftsbeziehungen aufzubauen.

Unabhängig von dem Pilotprojekt hat Fiege Logistik bis dato bereits an etwa zehn Prozent seiner Standorte Ladesäulen installiert. „Unsere elektrisch betriebenen Poolfahrzeuge werden von unseren Kollegen gerne genutzt. Auch die zusätzlichen Elektrofahrzeuge, die wir im Rahmen des Forschungsprojektes nutzen, bestätigen unsere Vermutung einer steigenden Nachfrage“, sagt Kai Alfermann, Director Real Estate & Quality bei Fiege. Bei dem Neubau von Logistikanlagen wird bei Fiege mittlerweile die Installation von Ladesäulen direkt in die Planung mit aufgenommen. Das Unternehmen beschäftigt rund 15.000 Mitarbeiter.
news.innogy.com

3 Kommentare

zu „Innogy und Fiege Logistik testen bidirektionales Laden“
ezo
02.04.2020 um 18:17
obwohl bei "goingelectric" angegeben, funktionieren Maingau und ENBW Karten nicht. Vollmundige Ankündigungen nützen mir als E-Autofahrer nichts. die Säulen werden nicht angenommen, sie sind immer frei. Wie will man da Geld verdienen!
Jörg
07.04.2020 um 12:37
Ein paar mehr technische Details zu dem verwendeten Ladeverfahren/Ladegeräten/Wechselrichter wäre interessant.
YouTube - eDrive - Alex
09.04.2020 um 06:59
Bidirektionales Laden ist gedanklich ein guter Ansatz, aber in der Praxis scheitert es eben daran, dass ein Akku an Kapazität verliert, je öfter er geladen und entladen wird. Also je öfter man Bidirektionales Laden nutzt, um von seinem Akku aus dem Auto ein anderes Auto zu laden, um so schneller neigt sich der eigene Akku dem Ende zu. Bei den heutigen noch sehr hohen Kosten für einen Ersatzakku will das sicher niemand machen. Wenn es ans eigene Geld geht hört die Solidarität meist ganz schnell auf...

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