BMW Brilliance startet Bau neuer Produktionsstätte
BMW Brilliance hat mit dem Bau einer neuen Produktionsstätte auf dem bestehenden Werksgelände in Tiexi begonnen, einem Stadtbezirk von Shenyang in der Provinz Liaoning. Mit dem neuen Werk, will BMW Brilliance (BBA) seine Kapazitäten am Standort verdoppeln.
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Das Erweiterungsprojekt wird auf einer Fläche von 3,2 Quadratkilometern realisiert und soll getreu der Strategie von BMW, Modelle mit verschiedenen Antriebstechnologien im jeweils nachgefragten Mix auf einem Band zu produzieren, mit flexiblen Fertigungslinien ausgestattet werden. Folglich werden im neuen Werk künftig sowohl reine E-Autos als auch Plug-in-Hybride und reine Verbrenner vom Band rollen.
Das bestehende Werk in Tiexi ist 2012 eröffnet worden und entsprechend modern ausgestattet. Die erste von BMW in China installierte Autofabrik im benachbarten Dadong wird parallel umgebaut und erweitert. Die Struktur der Fertigungsstätte soll – bei gleichbleibender Produktionskapazität – sukzessive auf künftige BMW-Modellvarianten ausgebaut werden. Auf diese Weise will das Joint Venture seine jährliche Produktionskapazität auf 650.000 Autos erhöhen.
Mit dem nun eingeläuteten Aufbau des neuen Werks plant BMW Brilliance schon länger. Bereits im Oktober 2018 kündigten BMW und die Brilliance China Automotive Holdings (BCA) im Zuge von Feierlichkeiten zum 15-jährigen Jubiläum des Joint Ventures an, die Kapazitäten in China ausbauen und über drei Milliarden Euro in neue und bestehende Werkstrukturen in Shenyang investieren zu wollen.
Wir erinnern uns: Der deutsche Autobauer machte seinerzeit auch publik, die Mehrheit an BMW Brilliance Automotive (BBA) zu übernehmen und mit seinem chinesischen Joint-Venture-Partner eine Vertragsverlängerung für 22 Jahre (von 2018 bis 2040) unterschrieben zu haben. Ersterer Schritt ist durchaus historisch: Bis dato hielt kein deutscher Autobauer eine Mehrheit an einem China-Joint Venture. Die staatlich vorgegebene Begrenzung auf 50 Prozent kurz vor dem Vorstoß der Münchner entfallen.
Aktuell werden unter dem Dach von BBA in Shenyang sechs BMW-Modelle gefertigt: Das Werk Tiexi baut die BMW 1er Limousine, den BMW 2er Active Tourer, die BMW 3er Limousine (inklusive Langversion) und den BMW X1 (inklusive PHEV-Version). Im Werk Dadong werden die BMW 5er Limousine (inklusive PHEV-Version) und der BMW X3 produziert.
Von diesem Jahr an läuft im Werk Dadong zudem der vollelektrische BMW iX3 vom Band. Das Fahrzeug wird ausschließlich in China gefertigt und von dort aus in die Welt exportiert. Ab 2022 soll der iX3 dann in Tiexi gefertigt werden. Nicht offiziell bestätigt, aber als wahrscheinlich gilt zudem, dass BBA den Bau von BEV-Versionen der 3er- und 5er-Baureihe, jeweils mit langem Radstand, sowie eines Elektro-SUV für den chinesischen Markt plant. Bei letzterem dürfte es sich um die Serienversion des iNext handeln. Das geht aus einem früheren Bericht des chinesischen Autonews-Portals „Gasgoo“ hervor.
Update 23.04.2020: Kurz nachdem BMW Brilliance mit dem Bau einer neuen Produktionsstätte auf dem bestehenden Werksgelände in Shenyang Tiexi begonnen hat, startet das Joint Venture nun auch den Ausbau seines Forschungs- und Entwicklungszentrums. Es ist das größte F&E-Zentrum von BMW außerhalb Deutschlands und wurde ursprünglich 2013 eröffnet.
Mit der Erweiterung, die voraussichtlich 2022 abgeschlossen wird, soll die Serienproduktion der wachsenden elektrifizierten Produktpalette von BMW technisch unterstützt werden. Zum einen natürlich für den chinesischen Markt selbst mit eigenen Produkten wie den oben beschriebenen Langversionen der Limousinen, aber auch zunehmend für den Weltmarkt. Der iX3 wird bekanntlich von China aus in alle Welt exportiert. Eigene Engineering-Lösungen vor Ort mit Anpassungen an lokale Bedingungen sollen die Prozesse beschleunigen.
gasgoo.com, xinhuanet.com, gasgoo.com (Update)
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