Traton-Chef Renschler: Brennstoffzelle „sicher eine Option“

Die 2018 angekündigte Kooperation zwischen der VW-Nutzfahrzeug-Tochter Traton und der Toyota-Tochter Hino hat offenbar die Arbeit aufgenommen. Traton-Chef Andreas Renschler sagte in einem Interview, dass auch im Bereich eMobility zusammengearbeitet werden soll.

Das gemeinsame Team habe seine Arbeit in Deutschland und in Japan aufgenommen, sagte Renschler der „WirschaftsWoche“. Neben dem gemeinsamen Teileeinkauf sei auch ein E-Mobilitätsteam aufgebaut worden, „das klären soll, welche Module wir für einen elektrischen Antrieb gemeinsam entwickeln können“. Hino ergänze Traton „perfekt, denn sie sind in Asien sehr erfolgreich bei kleinen und mittleren Lkw“, so Renschler.

Neben diesem Segment hat Traton wohl auch noch ein Auge auf eine andere Technologie der Japaner geworfen. „Außerdem sind sie beim Zukunftsthema Brennstoffzelle und Wasserstoff sehr weit vorne, auch hier sind wir gemeinsam gut unterwegs“, sagte Renschler. Hino und der Mutterkonzern Toyota hatten erst vor wenigen Tagen angekündigt, auf Basis des Hino Profia einen 12-Meter-Lkw mit 25 Tonnen Gesamtgewicht mit zwei Brennstoffzellen-Stacks aus dem Toyota Mirai ausrüsten zu wollen.

Laut Renschler will sich Traton in punkto Elektrifizierung zunächst auf Batterie-elektrische Lkw konzentrieren, die Brennstoffzelle sei aber „sicher eine Option“ für den künftigen Antrieb von Nutzfahrzeugen. „Wir sind aber am Brennstoffzellen-Lkw dran. Lassen Sie sich überraschen, wann der erste kommt. Da will ich nicht vorgreifen“, so Renschler vielsagend.

Eine weitere Vertiefung der Zusammenarbeit schloss Renschler nicht aus – auch auf direkte Nachfrage, ob die Kooperation in einer Fusion münden könne. „In Japan denkt man in sehr konkreten Projekten, nicht in großen Bildern. Die ergeben sich dann im Lauf der Zeit oder eben auch nicht“, sagte Renschler.
wiwo.de

4 Kommentare

zu „Traton-Chef Renschler: Brennstoffzelle „sicher eine Option““
Flyte
03.04.2020 um 19:35
Bemerkenswert. Während der Mutterkonzern VW den Anschluss bei der Brennstoffzelle verliert, tut wenigstens die Tochtergesellschaft etwas.
mike
04.04.2020 um 18:32
LKW und PKW, beim einen macht es Sinn, beim anderen erst mal nicht.
Philipp Gloor
09.04.2020 um 11:18
In Anbetracht der mit Schwerfahrzeugen überlasteten Straßen macht es bestimmt Sinn wenn prioritär bei den Dieselbrummern angesetzt wird. Diese hat man zugunsten der Pw‘s viel zu lange vernachlässigt.
alupo
15.04.2020 um 09:42
I h kann dazu nur meinen Kommentar wiederholen. Er passt auch hier perfekt dazu. Schlechte Wirkungsgrade waren selten ein guter und wirtschaftlicher Weg.alupo 12.04.2020 um 02:17Warten wir doch einfach mal ab bis Ende 2020. Bis dahin will Tesla seinen Semi schon in Kleinserie produzieren (Corona?).Die Spezifikationen des Semis sind jedenfalls beeindruckend: über 800 km Reichweite bei 80.000 lbs und 60 mph (96 km/h!!! ). Dazu ein Verbrauch von 2 kWh/Meile.Wenn man seine Physikkenntnisse aus der Oberstufe herauskramt kann man unter den ebenfalls veröffentlichten Daten für den cw Wert und der Stirnfläche ziemlich genau die Teslaankündigung nachvollziehen. Und in Folge die Akkukapazität, dessen Gewicht. Und damit kann man auch ausrechnen, ob und wenn ja wieviel diese vollelektrische Transportlösung wiegt bzw. transportieren kann.Was kostet denn diese Elektrifizierung der Autobahnen den Steuerzahler? Eine rein deutsche Lösung ist was die Kosten und Funktionalität betrifft sicher suboptimal. Solche international unabgestimmten Alleingänge gehen meistens schief, siehe z. B. Transrapid. Und was kostet die LKW-Umrüstung? Wer zahlt diese? Ich hatte von bisher nur 10% Energieeinsparung gelesen. Sicher viel zu wenig um daraus eine Wirtschaftlichkeit ohne Einsatz des Steuerzahlers zu generieren.Es wird ein spannendes Jahr und ich bin überzeugt, dass sich damit alle anderen LKW-Antriebskonzepte erledigt haben. Die Geschichte vom ePKW wiederholt sich nun dank dem technischen Fortschritt beim eLKW aufs Neue.

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