Coronakrise: Stotternder Testbetrieb auf Hessens eHighway

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Beim eHighway-Projekt in Hessen kommt es wegen der Corona-Pandemie zu weiteren Verzögerungen. Eigentlich sollten mittlerweile vier der fünf Oberleitungs-Hybrid-Laster auf der A5-Teststrecke zwischen Langen und Weiterstadt unterwegs sein, doch die Auslieferung der Lkw verzögert sich.

Der schwedische Lkw-Hersteller Scania kann die zwei Spezial-Lkw wohl erst in einigen Wochen an die in das Pilotprojekt eingebundenen Speditionen ausliefern. Wie die Deutschen Presse-Agentur berichtet, sind die beiden Fahrzeuge zwar bereits in Deutschland und haben die ersten Tests erfolgreich abgeschlossen, doch „die Mitarbeiter der Firma Scania dürfen bereits seit einigen Wochen nicht reisen und aktuell können weder die letzten erforderlichen Fahrzeugtests, noch die Fahrerschulungen durchgeführt werden“, wird Frauke Werner von der projektleitenden Verkehrsbehörde Hessen Mobil in dem Bericht zitiert. Schon im September 2019 hatten wir über Verzögerungen bei dem Projekt berichtet.

Hinzu kommt, dass die Teststrecke seit Ende Januar in einer Fahrtrichtung außer Betrieb ist. Grund ist ein Unfall, der die Anlage in Mitleidenschaft gezogen hat. Auch hier sei die aktuelle Reisebeschränkung ursächlich dafür, dass sich die Instandsetzung verzögere, so Werner. Denn die auf die Reparatur spezialisierten Teams könnten nicht anrücken.

Knapp ein Jahr nach dem Start des ersten deutschen eHighways sammeln in Südhessen also weiterhin nur zwei Lkw Daten zur späteren Auswertung des Pilotprojekts – noch dazu seit Monaten nur in eine Fahrtrichtung, was die Evaluierung erster Testergebnisse ebenfalls verzögern dürfte. In den ursprünglichen Planungen war die hessische Landesregierung davon ausgegangen, dass der Pilotversuch quasi mit Fertigstellung der Infrastruktur sofort in vollem Umfang beginnen könne. Mangels Fahrzeugen und nun der Corona-Krise war bzw. ist das aber nicht der Fall.

Der fünf Kilometer langen eHighway in Hessen ist eine von insgesamt drei Teststrecken in Deutschland, auf denen Hybrid-Lkw des Typs R 450 von Scania mit Stromabnehmern verkehren sollen. Scania ist dabei für alle drei Standorte exklusiver Lieferant von insgesamt 15 Exemplaren – je fünf in Hessen, Schleswig-Holstein und Baden-Württemberg. In letzteren beiden Bundesländern wird die Strecke auf der A1 zwischen Reinfeld und Lübeck beziehungsweise auf der B462 bei Rastatt realisiert. Auch dort hinken die Vorbereitungen dem Zeitplan hinterher.
automobilwoche.de

4 Kommentare

zu „Coronakrise: Stotternder Testbetrieb auf Hessens eHighway“
Klaus Nagel
07.04.2020 um 07:41
Ich kann mir auch nach Fortfall von Corona nicht vorstellen, dass diese Technologie sich am Markt durchsetzt. Die Batterien müssen größere Kapazität aufweisen, um auch außerhalb der elektrifiziertes Strecken autark fahren zu können, eine Insellösung in Deutschland würde ausländische LKW aussperren, das System scheint mir störanfällig (aktuell: Unfall), der technische Aufwand erscheint mir im Netzausbau und am Fahrzeug groß und damit teuer. Kurz: aus meiner Sicht ist das Unsinn. Erfolg versprechender scheint es mir, LKW auf Wasserstoffbetrieb umzurüsten, was bereits von einem Unternehmen angeboten wird.
Ingo Schlauberger
07.04.2020 um 08:26
Schade das es dort Schwierigkeiten gibt und die Sache nicht richtig ins Rollen kommt Es wundert mich nur das solche Anlagen im 21 Jahrhundert getestet werden müssen Man sollte mal nach Eberswalde fahren bzw Kontakt mit dem örtlichen Nahverkehr auf nehmen Dort fahren seit Jahren E Busse an OberleitungenLeider wird hier mal wieder Geld verjubelt was man besser einsetzen könnte
Steuerzahler
07.04.2020 um 09:12
Deutlicher kann man dem Bürger Steuerverschwendung wohl nicht vor Augen halten.
alupo
15.04.2020 um 09:47
Ich las von nur ca. 10% Energieeinsparung durch die doppelte (im Gegensatz zur Eisenbahn/Strassenbahn) Oberleitung.Damit rechnet sich sicher keine "doppelte Oberleitung" uns auch kein teurer Umbau der LKWs.Solch eine nationale Steuergeldverschwendung ist sehr bedauerlich.

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