MW Motors und UAZ bauen E-SUV auf Basis des UAZ-469

Die tschechische Firma MW Motors lässt nach dem 2018 präsentierten formidablen Retro-Stromer Luka EV nun mit einem neuen Projekt aufhorchen: Beim MW Motors Spartan handelt es sich um einen rein elektrischen Geländewagen auf Basis des 469 Hunter des russischen Herstellers UAZ.

Der UAZ-469 Hunter ist sozusagen das russische Pendant zum „Jeep“, ein militärisch anmutender Geländewagen, der seit Anfang der 70er Jahre – damals noch in der Sowjetunion – mehr oder weniger konstant produziert wird. Die Plattform dieses Allrad-Offroaders haben UAZ und MW Motors nun mit einem Elektroantrieb „verheiratet“, wie die tschechische Firma auf ihrer Webseite ankündigt. Der Name des SUVs, MW Motors Spartan, steht dabei sowohl für die spartanische, robuste Bauart als auch als Metapher für einen unermüdlichen Kämpfer. Der Spartan sei kein Edelhengst, sondern ein Arbeitstier, betont MW Motors.

An Bord hat der Stromer Batteriepacks mit 56 bis 90 kWh Kapazität und „einen entsprechend leistungsstarken Elektroantrieb“. Weitere Daten nennt der Hersteller nicht – auch kein Wort zur Reichweite. Serienreif ist der MW Motors Spartan aber offenbar bereits: Als Rechtslenker soll er im Laufe des Jahres schrittweise in Europa, als Linkslenker ab Mitte 2020 in Großbritannien erhältlich sein. Als Zielgruppe nennen die Tschechen alle, die bisher vom Elektroautomarkt „vergessen“ worden seien, etwa „echte Allrad-Enthusiasten, die Landwirtschaft, Forstarbeiter, Fans von Offroad-Aktivitäten und Bergbauunternehmen, die ein hart arbeitendes, praktisches, minimalistisches, erschwingliches und leicht zu reparierendes Fahrzeug schätzen“.

Interessant ist, dass MW Motors nicht etwa Umbauten an einigen, alten UAZ Hunter vornimmt, sondern dass die Tschechen offiziell mit UAZ zusammenarbeiten, um das Modell in eine nachhaltige Zukunft zu überführen. Die Kooperation ermögliche die Nutzung der bestehenden Fabriken von UAZ und der bestehenden Veredelungseinrichtungen von MW Motors in Europa, heißt es auf der Unternehmenswebseite. Investitionen in den Bau neuer Werke sind also obsolet. Das sei gut für den CO2-Fußabdruck, garantiere wirtschaftliche Nachhaltigkeit und ermögliche „einen erschwinglichen Preis für den Endkunden“. Wie hoch dieser konkret ausfällt, lässt die in der tschechischen Kommune Štěnovice ansässige Firma noch offen.

Stilistisch könnte der Unterschied zu dem 2018 vorgestellten Luka EV kaum größer ausfallen. Der Debütstromer von MW Motors kommt frei nach dem Motto „Retro außen, Zukunft innen“ im klassischen Look der Karossen aus der Mitte des 20. Jahrhunderts daher, bewegt sich aber rein-elektrisch fort. Inzwischen nennt das Unternehmen auf seiner Webseite einen Preis für das Luxuscoupé. Es soll dank „intelligentem Fahrzeugdesign und intelligenter Technologie“ ab Werk für einen äußert erschwinglichen Preis zu haben sein – konkret ab 30.000 Euro exklusive Mehrwertsteuer. Allerdings teilen die Tschechen auch mit, dass erste Auslieferungen noch auf sich warten lassen, da sie „noch immer auf einige offizielle Testergebnisse warten“.

Die tschechische Firma MW Motors lieferte bereits im April 2018 mit dem Luka EV einen Vorgeschmack auf ein formidables Elektroauto im Retro-Design. Der Luka EV soll dank eines Aluminium-Chassis und eines vergleichsweise leichten 21,9-kWh-Akkus nur 815 Kilo auf die Waage bringen und 300 Kilometer Reichweite schaffen.
cleantechnica.com, mwmotors.cz

2 Kommentare

zu „MW Motors und UAZ bauen E-SUV auf Basis des UAZ-469“
Blackmen
07.04.2020 um 21:18
Mit der Strategie wird das kein Verkaufserfolg - Linkslenker nach UK und Rechtslenker in der restlichen EU zu liefern... :)
Rösler guido
11.04.2020 um 19:13
Super Jagdfahrzeug. Würde sofort bestellen, passt prima neben meinen Tesla m3 und an die pv ladewallbox.

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