Drexler zeigt Zwei-Gang-Getriebe für Elektroautos

Drexler Automotive hat ein modulares Mehrgang-Getriebe für E-Fahrzeuge mit bis zu 580 kW Eingangsleistung, bis zu 922 Nm Eingangsmoment und Ein- oder Zwei-Motoren Antrieb vorgestellt. Einen Erstkunden gibt es bereits.

Das Getriebe unterscheidet sich laut Drexler von vergleichbaren Modellen dadurch, dass es mit deutlich weniger Einzelbauteilen auskommt und dadurch das Gewicht und den Bauraum minimiert. Mit dem Getriebe sollen auch der Elektromotor und Konverter kleiner ausfallen können, ohne dass die Effizienz des Systems darunter leide, so Drexler. Die genauen Einsparpotenziale beziffert das Unternehmen jedoch nicht.

Im Kern wurde der Mitteilung zufolge eine aus dem Motorsport bekannte Klauenringschaltung in das Getriebe integriert und für den Straßeneinsatz optimiert. Die Entwicklung fand gemeinsam mit dem Unternehmen Sala-Drive statt. „Diese Innovation hebt bisherige Schwachstellen von vergleichbaren Getrieben für E-Fahrzeuge auf und eröffnet durch die nahezu geräuschlose und energieeffiziente Betriebsweise, durch die gewichts- und kosteneffiziente Bauweise sowie durch die optimierte Reichweite und Laufleistung ganz neue Wege im Bereich E-Mobilität“, schreibt Drexler in einem Mitteilung.

Die Idee eines Mehr-Gang-Getriebes für Elektroautos anstatt der Ein-Gang-Getriebe mit starrer Übersetzung ist nicht neu. Aktuell setzt Porsche ein Zwei-Gang-Getriebe an der Hinterachse des Taycan ein, um einerseits die angepeilte Höchstgeschwindigkeit des Sportwagens zu erreichen, andererseits aber auch die Beschleunigung aus dem Stand auf 100 km/h. Im vergangenen Jahr hatte ZF Friedrichshafen ebenfalls ein Zwei-Gang-Getriebe für E-Autos vorgestellt, jedoch mit 140 kW Maximalleistung. Auch das österreichische Unternehmen Kreisel Electric hatte bereits 2018 ein Zwei-Gang-Getriebe vorgestellt, das gemeinsam mit Sala-Drive entwickelt wurde.

Laut Drexler laufen bereits „diverse Kooperationsprojekte mit Autoherstellern“. Unter anderem kommt das Getriebe in der Nathalie von Gumpert Aiways mit Methanol-Brennstoffzelle zum Einsatz.

Drexler Automotive stellt Antriebskomponenten wie etwa Antriebswellen und Sperrdifferenziale her und ist dort nach eigenen Angaben auf High-Performance-Fahrzeuge für die Straße und den Motorsport spezialisiert. Das Unternehmen ist aber auch Tier-1-Zulieferer für Hersteller wie Mercedes-AMG und BMW. Das neue Zwei-Gang-Getriebe ist übrigens nicht das erste eMobility-Projekt des Unternehmens: Für den mit vier E-Motoren ausgestatteten Mercedes SLS AMG Electric Drive hatte Drexler ebenfalls die Getriebe für Vorder- und Hinterachse entwickelt.
Quelle: Info per E-Mail

8 Kommentare

zu „Drexler zeigt Zwei-Gang-Getriebe für Elektroautos“
Peter W
09.04.2020 um 19:36
Man will nicht auf Unnötiges verzichten. Für Fzge die schwere Lasten ziehen müssen oder auch im Gelände genutzt werden ist das sinnvoll, für ein Straßenfahrzeug aber einfach nur rausgeschmissenes Geld. Aber man braucht ja offensichtlich auch 8-Gang-Automatikgetriebe für SUVs die in der Stadt herumfahren..
Hartmann
14.04.2020 um 13:11
Ja, wohl wahr, denk ich an mein erstes Auto 1962, einen 2CV mit 12 PS, warum baut kein Hersteller mal einen jugendfreundlichen Wagen, an den jeder Hand anlegen kann, ach wie armselig ist unsre Zeit geworden !
fritz wollny
11.04.2020 um 07:19
Naja ein bishen einsichtig dein Kommentar jeder der elektromotoren baut weiß Drehzahl kostet Energy und im ddas zu kompensieren braucht mann drehmoment Wandler sprich getriebe da ein elektromotor bei nidrieger Drehzahl viel viel weniger verbraucht und das dreifache mehr an drehmoment kriegt sollte eigentlich jeder schon sofort bauen macht man aber nicht wegen steuern Einnahme und mann muss den Leuten ja auch noch was neues bieten LG
Peter W
12.04.2020 um 11:05
Sorry, Fritz, aber ein Getriebe hat Reibungsverluste, es hat mehr Gewicht (was nicht wirklich ausschlaggebend ist) es hat mehr Bauteile die Geld kosten und kaputt gehen können. Ein E-Motor schwankt im Wirkungsgrad um weniger als 5% im normalen Fahrebtrieb und bei 50 bis 100 km/h sind es deutlich geringere Unterschiede. Was nützt ein Wirkungsgradvorteil von 2% bei 160 km/h? Der Luftwiderstand ist dagegen überproportional groß. Da auch immer mehr BEV mit Allradantrieb angeboten werden, ist der Vorteil eines Schaltgetriebes noch geringer. Porsche konnte mit seinem höheren Verbrauch im Vergleich nicht beweisen, dass das 2-Gang-getriebe einen Wirkungsgradvorteil hat. Hier geht es nur um Beschleunigung und um thermische Vorteile weil der Motor bei geringeren Drehzahlen und hoher Last zu viel Wärme erzeugt.
Simon Maier
10.04.2020 um 11:46
Das 8 Gang Getriebe braucht der Fahrer nicht - das braucht der Hersteller, um den Motor immer in einem günstigen Drehzahlbereich betreiben zu können, was den Spritverbrauch senkt (und somit den CO2 Ausstoß auf dem Prüfstand). Als Nebeneffekt geht hochgezüchtete Technik auch eher kaputt als einfachere Technik, was den Werkstätten dann zugute kommt.
ViVaRo
31.07.2020 um 23:33
Eine naheliegende Vermutung, dass ein Getriebe mit 8 Gängen anfälliger wäre als ein einfacheres Getriebe mit nur 5 Gängen. Tatsächlich ist die Zuverlässigkkeit des ZF 8 Gang Getriebes so gut, dass es quasi keine Reklamationen gibt. Ein guter Zweigänger braucht nicht viele Komponenten, ist nicht kompliziert im Aufbau und hat auch keine nennenswerten „Reibungsverluste“.
Franz Miller
23.07.2020 um 12:38
Wie cool, dass Drexler Automotive ein modulares Mehrgang-Getriebe für E-Fahrzeuge vorgestellt hat. Interessant, dass diese Auslegung des Getriebes mit weniger Einzelbauteilen auskommt. Dass das Gewicht und den Bauraum dadurch minimiert werden, finde ich wirklich super.
Alf
09.05.2022 um 13:11
Denke das die Karten Neu gemischt werden für ZF !Es muss leicht maximal 2 Gang sein wenn überhaupt und der Rest wird zeigen wo die großen wie ZF auf Dauer bleiben !Gruß ,D.G

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