Renault: Nur noch Elektroautos in China
Renault hat seine Strategie für den chinesischen Markt justiert und wird sich dort künftig voll auf Elektrofahrzeuge und leichte Nutzfahrzeuge konzentrieren. Was Pkw mit Verbrennungsmotoren betrifft, zieht sich Renault aus seinem Joint Venture mit Dongfeng zurück und überträgt seine Anteile am Gemeinschaftsunternehmen DRAC an Donfeng.
Auch Dongfeng werde seine Aktivitäten im Zusammenhang mit Renault einstellen, heißt es in einer Mitteilung der Franzosen – gemeint ist hier die Produktion der Dongfeng Renault Automotive Company, wie das Joint Venture offiziell heißt. Bisher hatte das Joint Venture von Renault und Dongfeng in Wuhan die SUV-Modelle Captur, Kadjar und Koleos sowie deren Verbrenner-Antriebsstränge gefertigt. Die 300.000 aktuellen Renault-Kunden sollen weiterhin ihren Kundendienst bei den Renault-Händlern oder im Rahmen der Allianz mit Nissan bei deren Händlern erhalten können.
Das Geschäft mit Elektrofahrzeugen wird von den beiden bestehenden Joint Ventures eGT New Energy Automotive (dort wird unter anderem der City K-ZE gefertigt) und Jiangxi Jiangling Group Electric Vehicle (JMEV) weiterentwickelt, das Geschäft mit leichten Nutzfahrzeugen von Renault Brilliance Jinbei Automotive. Ganz zerschnitten ist das Tuch zwischen Renault und Dongfeng offenbar nicht: An eGT New Energy Automotive hält Dongfeng 50 Prozent der Anteile – auch beim vernetzten Fahren wollen die Chinesen weiter mit Renault zusammenarbeiten.
„Wir schlagen ein neues Kapitel in China auf“, sagt Francois Provost, Vorsitzender der Region China bei Renault. „Wir werden uns auf Elektrofahrzeuge und leichte Nutzfahrzeuge konzentrieren, die beiden Haupttreiber für künftige saubere Mobilität, und unsere Beziehung zu Nissan effizienter nutzen.“
Weitere Details zu der künftigen E-Strategie in China gab Renault in der Mitteilung aber nicht bekannt. „Die Weiterentwicklung der Pkw der Marke Renault wird später im Rahmen des künftigen neuen mittelfristigen Renault-Plans erläutert“, heißt es dort.
Renault war unter dem früheren CEO Carlos Ghosn erst 2016 im Rahmen des Joint Ventures nach China zurückgekehrt, zuvor wurde der chinesische Markt dem Allianz-Partner Nissan überlassen. Die selbst gesteckten Ziele von bis zu 800.000 Einheiten pro Jahr haben die Franzosen aber nie erreicht – 2019 waren es weniger als 180.000 Fahrzeuge.
autonews.com, reuters.com, renault.com
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