Batterie-Recycling: Honda und SNAM vertiefen Partnerschaft
Honda weitet in Europa seine Partnerschaft mit dem französischen Recycling-Spezialist SNAM aus. Dieser wird künftig in 22 Ländern Akkus bei Honda-Händlern und autorisierten Verwertungsanlagen einsammeln und sie auf ihre Eignung für Recycling und Weiterverarbeitung prüfen.
Die Vereinbarung sieht die Wiederverwertung von alten Lithium-Ionen- und Nickel-Metallhydrid-Akkus vor, die zuvor in den Hybrid- und Elektrofahrzeugen der Japaner zum Einsatz kamen. Wie Honda in einer Mitteilung ausführt, werden die ausgedienten Batterien für ein „zweites Leben“ als Speichermedium für erneuerbare Energien vorbereitet. Sollte die Wiederverwendung nicht möglich sein, würden wertvolle Materialien aus den Batterien gewonnen und recycelt, heißt es weiter.
Honda und SNAM – kurz für Société Nouvelle d’Affinage des Métaux – arbeiten bereits seit 2013 an Lösungen zur Rückverfolgbarkeit und Entsorgung von Altbatterien, die mit den Umweltstandards der Europäischen Union kompatibel sind. Konkret prüft SNAM nach Abholung der ausrangierten Batteriepacks, welche Exemplare sich für die Verwendung in neuen Energiespeichergeräten eignen und bereitet diese für häusliche oder industrielle Anwendungen auf. Aus ungeeigneten Altakkus extrahiert die Firma mittels Hydrometallurgie-Verfahren noch Rohstoffe wie Kobalt oder Lithium, aber auch Materialien wie Kupfer, Metall und Kunststoffe.
Honda und SNAM widmen sich im Zuge ihrer Zusammenarbeit auch der Auslotung von Batteriedesign-Optimierungen, um die Weiterverarbeitung der Akkus am Ende ihres Lebenszyklus möglichst nachhaltig zu gestalten. SNAM ist Anfang der 1980er Jahre ursprünglich als Ableger der Hüttenindustrie gegründet worden, hat sich über die Jahre aber als breit aufgestellter Akteur der Kreislaufwirtschaft profiliert. Kooperationen bestehen u.a. auch mit Peugeot und Citroën, der BMW Group France und der Volkswagen Group France sowie Toyota.
Die Entwicklung immer ausgefeilterer Recyclingverfahren für Batterien aus E-Autos beschäftigt aktuell Unternehmen rund um den Globus. Ist eine Zweitverwendung nicht mehr möglich, werden Altbatterien zunehmend als Sekundärquelle für kritische Batteriematerialien herangezogen. Das Geschäftsfeld entwickelt sich rasant: Erst im März gab Kanadas Recyclingkonzern Li-Cycle bekannt, seine erste kommerzielle Lieferung recycelter Batteriematerialien getätigt zu haben. Kurz zuvor hatten Fortum, BASF und Nornickel eine gemeinsame Initiative zur Rückgewinnung von wertvollen Metallen aus Lithium-Ionen-Batterien angekündigt. Ähnliche Vorhaben verfolgen Eramet, BASF und SUEZ sowie Audi und Umicore. In Deutschland entwickelt ein Konsortium aus 13 Partnern in Baden-Württemberg eine robotergestützte Demontagefabrik für Batterien und Antriebe von E-Autos. Und das sind nur einige initiierte Projekte aus dem vergangenen halben Jahr, etliche weitere sind parallel gestartet oder bereits länger am Laufen.
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