Aiways sichert sich Patente für autonomen Laderoboter

Das Shanghaier Unternehmen Aiways hat für die Entwicklung seines autonomen Laderoboters sieben Patente in Europa und China erhalten. Das Gerät namens CARL wird per App aktiviert, findet das E-Auto selbstständig und dockt automatisch an, ohne dass der Fahrer vor Ort sein muss.

Die Patente für CARL beziehen sich sowohl auf das Design des Roboters als auch auf die Ladetechnik, teilt Aiways mit. Das Gerät wurde für Kapazitäten von 30 und 60 kWh entwickelt und soll „jedes Elektrofahrzeug mit anerkanntem Ladestandard schnellladen“ können. Um ein Elektroauto auf 80 Prozent zu bringen, braucht er nach Herstellerangaben weniger als 50 Minuten. Als Zielgruppe für den Laderobotor nennt Aiways Privat- und Firmenkunden sowie Infrastrukturentwickler und -betreiber.

In der Praxis funktioniert CARL folgendermaßen: Sobald ein Elektroauto im zuvor definierten Servicebereich des Roboters geparkt wird und der Nutzer diesen per App bestellt, macht sich CARL mithilfe von GPS-Daten auf den Weg, dockt an und beginnt automatisch das Fahrzeug zu laden. Sobald der Ladevorgang abgeschlossen ist, ortet das Gerät das nächste Kundenfahrzeug oder kehrt zu seiner Basisstation zurück. Der Servicebereich kann dabei sowohl ein öffentlicher Parkplatz als auch der heimische Stellplatz oder die Arbeitsstätte sein.

„Statt eine Ladestation suchen müssen, kommt die Ladestation jetzt zum Fahrzeug“, erklärt Alex Klose, stellvertretender Vorstandsvorsitzender von Aiways und verantwortlich für das Auslandsgeschäft. „Wir wollen es den Leuten so einfach und bequem wie möglich machen, ein Elektroauto zu betreiben. Mit CARL leisten wir Pionierarbeit auf dem Weg zur sorgenfreien Handhabung von Elektrofahrzeugen.“ Die Vision, dass die Ladestation zum Fahrzeug kommt, inspiriert derweil nicht nur die Chinesen. Auch VW sowie deren amerikanische Tochter Electrify America, das Forschungsprojekt ChargePal oder auch Innogy arbeiten an ähnlichen Konzepten.

Doch noch einmal zurück zu Aiways: Das Unternehmen gehört zu dem kleinen Kreis an chinesischen Elektroauto-Startups, die den Sprung in die Produktionsphase geschafft und ergo eine der begehrten Produktionslizenzen ergattert haben. Das erste Serienmodell Aiways U5 ist Ende vergangenes Jahr im Reich der Mitte auf den Markt gekommen, ab Ende dieses Monats wird das E-SUV auch in Europa bestellbar sein. Das 4,70 Meter lange Fahrzeug hat einen 140 kW starken Motor an der Vorderachse, die Reichweite soll bei 460 Kilometern liegen – allerdings noch nach NEFZ.

In Europa werden die Aiways-Modelle wie berichtet nur im Direktvertrieb angeboten, nicht über traditionelle Autohäuser und Vertragshändler. Handelspartner in Deutschland ist der Elektro-Discounter Euronics, der über seine Filialen auch Probefahrten mit dem U5 organisieren wird. Die Wartung wird über die Werkstattkette A.T.U abgewickelt.
carscoops.com, cnet.com, automobilsport.com, Infos per E-Mail

2 Kommentare

zu „Aiways sichert sich Patente für autonomen Laderoboter“
nottin
18.04.2020 um 12:52
Wie soll das funktionieren?! Annahme 1: Autos sind wie aktuell geparkt. D.h. sehr hohe Wahrscheinlichkeit, dass das Gerät beim Laden im Weg steht (z. B. für andere Leute die an ihr Auto wollen was gerade nicht von dem Gerät geladen wird) oder das Gerät erst garnicht an die Ladebuchse kommt. Annahme 2: Die Autos müssen sehr Platz-ineffizient geparkt werden. Ist zwar auch beim Aussteigen schön, aber wird so gut wie niemand machen.Wozu soll das Ding also gut sein?notting
ID.alist
20.04.2020 um 11:12
Es sei denn, wir fahren alle ein Aiways mit dem Ladeport unter dem Frontscheinwerfer.

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