Akasol ordert Batterie-Fertigungsanlagen bei Woll

akasol-batteriesystemfabrik-langen-02

Der Batteriesysteme-Hersteller Akasol hat Woll Maschinenbau aus Saarbrücken mit der Entwicklung und Lieferung hochautomatisierter Produktionsanlagen beauftragt. Ab Mitte 2021 werden auf den in Darmstadt installierten Anlagen die neuen Batteriesysteme des Typs AKASystem AKM CYC gefertigt.

Das gesamte Investitionsvolumen für den Auftrag beläuft sich auf einen niedrigen zweistelligen Millionen-Euro-Betrag und beinhaltet unter anderem die Option auf weitere Fertigungslinien an Akasols US-Standort in Hazel Park im Bundesstaat Michigan sowie auf die spätere Erweiterung der Darmstädter Produktion (Akasol selbst spricht in der Mitteilung von seiner „Gigafactory 1“).

Erst Anfang Februar hatte Akasol auch den Maschinenbauer Manz aus Reutlingen mit dem Bau vollautomatisierter Produktionsanlagen beauftragt. Während Manz das Equipment beisteuert, um Batteriemodule herzustellen, wird Woll Spezialmaschinen liefern, die immer zehn dieser Module zu einem Batteriesystem koppeln. „Um den steigenden Bedarf unserer Kunden an serienreifen Hochenergie-Batteriesystemen zu decken, ist die kontinuierliche Erhöhung des Automatisierungsgrades in der Serienproduktion von großer Bedeutung. „Mit den neuen Anlagen werden wir in der Lage sein, in der Gigafactory 1 in Darmstadt eine Produktionskapazität von bis zu 5 GWh aufzubauen“, äußert Akasol-Chef Sven Schulz. Damit sei man gut aufgestellt, um die mit den aktuellen Auftraggebern vereinbarten Stückzahlen innerhalb der kommenden Jahre liefern zu können.

Konkret soll in Darmstadt ab Mitte 2021 auf der neuen, 100 Meter langen Produktionslinie Akasols dritte Batteriesystem-Generation namens AKASystem AKM CYC hergestellt werden. Täglich könnten bis zu 70 Exemplare der rund 500 Kilogramm schweren und 100 kWh speichernden Batterielösungen gefertigt werden, heißt es in einer Mitteilung der Darmstädter. Außerdem soll die Linie flexibel genug sein, um „kundenspezifische Produkte des gleichen Batteriesystemtyps“ bauen zu können. Eine weitere Beschleunigung der Fertigung ist laut Akasol durchaus möglich: Durch weitere Investitionen in Automatisierungslösungen lasse sich die Taktzeit auf bis zu 10 Minuten pro Batteriesystem reduzieren, so Schulz. „Dadurch haben wir das Potenzial, die Ausbringung auf bis zu 126 Systeme täglich zu erhöhen, was einer Speicherkapazität von 12,5 MWh pro Tag entspricht.“

Akasols „Gigafactory 1“, die am Headquarter im Südwesten Darmstadts entsteht, verfügt laut dem Unternehmen zudem über ausreichende Flächen, um dort eine zweite Linie des gleichen Typs installieren zu können. Dadurch könnte die Produktionskapazität am Darmstädter Standort in der Zukunft noch einmal um bis zu 5 GWh pro Jahr ausgeweitet werden. Schulz kommentiert: „Mit der Gigafactory 1 in Darmstadt wird Akasol über die mit Abstand größten Nutzfahrzeugbatteriesystem-Produktionskapazitäten in Europa verfügen.“

Das Darmstädter Werk bildet darüber hinaus auch die Grundlage für den weiteren Ausbau der Kapazitäten in Nordamerika, wo Akasol ab Anfang 2022 die „Gigafactory 2“ mit nahezu identischem Produktionsequipment in Betrieb nehmen will. Am Standort in Langen – etwas nördlich des Hauptsitzes – hatte Akasol bereits im März die Produktionskapazität mit der Inbetriebnahme einer zweiten Fertigungslinie auf bis zu 800 MWh erhöht. Mit dem Werksbau in Darmstadt schraubt der Hersteller die Kapazitäten mit Blick auf „Folgeaufträge langjähriger Serienkunden“ weiter hoch. Akasol hatte unter anderem im September 2019 einen Folgeauftrag von einem bestehenden Nutzfahrzeug-Kunden erhalten, der „im hohen dreistelligen Millionen-Euro-Bereich“ liegen soll. Dabei dürfte es sich um Volvo handeln.
akasol.com

0 Kommentare

zu „Akasol ordert Batterie-Fertigungsanlagen bei Woll“

Schreiben Sie einen Kommentar

Ihre E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Lesen Sie auch