Ducktrain: DroidDrive zeigt E-Fahrzeugsystem für die letzte Meile
Mit dem Ducktrain kündigt sich eine weitere Innovation aus der RWTH Aachen an. Die Aachener Firma DroidDrive entwickelt einen elektrisch angetriebenen Gliederzug aus Anhängern, die im Zustellgebiet autonom ausschwärmen sollen. Ein erster Prototyp ist nun in die Erprobung gestartet.
Das Startup beschreibt den Ducktrain (englisch für „Entenzug“) als automatisiertes Fahrzeugsystem mit elektrischen Leichtfahrzeugen. Die einzelnen Wagen sind so konzipiert, dass sie exakt eine Europalette transportieren können. DroidDrive hat das Konzept für die Logistik auf der letzten Meile sowie für Industrieanwendungen in Fabriken oder auf geschlossenen Firmenarealen erdacht. Die Idee überzeugt: Das Bundesverkehrsministerium und die Deutsche Bundesstiftung Umwelt stufen den Ducktrain als besonders fördernswertes Projekt ein.
Bis zu vier der Anhänger können pro Zug aneinandergekoppelt werden. Sie folgen automatisch dem Zusteller, der zu Fuß, auf dem Rad oder in einem Fahrzeug unterwegs sein kann, und schwärmen im Zustellgebiet selbstständig aus. In den kommenden Jahren soll der „Entenzug“ mit jeder Entwicklungsstufe mehr Funktionen eigenständig übernehmen. Autonome Pilottests sind laut dem Startup ab 2022 und der Serieneinsatz auf der Straße für 2025 geplant.
Aktuell geht der erste Prototyp des Ducktrain bei Kunden und Anwendungspartnern in die Erprobung, konkret beim Zeitungsverlag Aachen, der City Logistik Aachen und dem Kompetenzzentrum für nachhaltige Mobilität (Avantis). Weitere deutsche und internationale Logistikunternehmen sollen laut einem Bericht des Portals Next Mobility in Kürze hinzukommen. Getestet werden kann vorerst nur auf geschlossenen Geländen, da der Ducktrain als neue Fahrzeugkategorie noch keine Zulassung hat. An dieser arbeitet das Startup nach eigenen Angaben zurzeit mit dem Bundesverkehrsministerium, mehreren Landesverkehrsministerien und dem TÜV.
Vorerst verfügen die einzelnen Fahrzeuge über eine Höchstgeschwindigkeit von 25 km/h und eine Nutzlast von je 300 kg. Ein vollständiger Zug könne so mit dem Ladevolumen eines Standard-Transporters mithalten, äußern die Aachener, die den Ducktrain, der vor allem auf Radwegen und Bürgersteigen unterwegs sein soll, als sehr manövrierfähig beschreiben. So sollen die ein Meter breiten Wagen zum Beispiel auch zwischen Pollern hindurchfahren und scharfe Kurven meistern können.
Was das spätere Geschäftsmodell angeht, schwebt DroidDrive eine Art Buchungssystem vor. Die Ducktrains selbst sollen also nicht verkauft werden, sondern deren Dienstleistung. Das Startup will das Konzept dabei mit unterschiedlichen Fahrzeugaufbauten für eine möglichst breite Zielgruppe interessant machen. Details zum Elektroantriebs- oder Ladekonzept für den „Entenzug“ nennt das Unternehmen bis dato noch nicht.
next-mobility.news, vision-mobility.de, eurotransport.de, ducktrain.io, twitter.com
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