Land Rover stellt Evoque und Discovery Sport als PHEV vor

Land Rover hat seine beiden kleinsten SUV Evoque und Discovery Sport mit einem eigens entwickelten Plug-in-Hybrid vorgestellt. Beide Modelle sind in Deutschland auch ab sofort bestellbar.

Bei dem Antrieb handelt es sich um einen Transaxle-Layout: Der Verbrenner sitzt klassisch vorne im Motorraum, der Elektromotor wurde aber nicht in das Automatikgetriebe integriert, sondern sitzt separat vom Verbrenner an der Hinterachse. Der E-Motor leistet 80 kW, soll das Fahrzeug im E-Modus auf bis zu 135 km/h beschleunigen können und je nach Modell liegt die rein elektrische Reichweite zwischen 64 und 68 Kilometern nach WLTP. Die Bruttokapazität der Batterie gibt Land Rover mit 15 kWh an, sie ist aus sieben Modulen mit je 12 Zellen aufgebaut.

Wie einige PHEV-Modelle von Mercedes können die beiden Kompakt-SUV der Briten auch mit Gleichstrom geladen werden. Die maximale Ladeleistung liegt hier bei 32 kW, womit ein Ladevorgang von 0 auf 80 Prozent „knappe 30 Minuten“ dauern soll. Über AC ist nur einphasiges Laden mit sieben kW möglich, der Ladevorgang auf 80 Prozent dauert hier rund anderthalb Stunden. An einer Haushaltssteckdose vergehen 6:42 Stunden, bis der Akku vollständig geladen ist. Die Ladebuchse sitzt anders als bei den P400e-Versionen des Range Rover bzw. Range Rover Sport nicht im Kühlergrill, sondern über dem Hinterrad an der Fahrerseite.

Ein Vorteil des Transaxle-Hybrids ist eigentlich, dass die Hybrid-Technik im Heck den Verbrenner-Antrieb an der Front nicht oder kaum beeinflusst – lediglich das Endrohr muss unter Umständen verlegt werden. JLR hat sich aber dazu entschieden, bei den PHEV einen komplett neuen Verbrenner einzusetzen: Bisher gibt es beide Modelle ausschließlich mit Vierzylinder-Motoren mit zwei Litern Hubraum (Benzin und Diesel) aus der hauseigenen Ingenium-Baureihe. In dem PHEV kommt ein davon abgeleiteter Dreizylinder-Benziner mit 1,5 Litern Hubraum zum Einsatz. Dieser soll (genau wie der bisher schwächste Vierzylinder-Benziner) 147 kW leisten, was zusammen mit dem E-Motor für eine Systemleistung von 227 kW sorgt. Im kleineren Evoque bedeutet das einen Standard-Sprint auf 100 km/h in 6,4 Sekunden, im größeren Discovery Sport sind es 6,6 Sekunden. Den WLTP-Verbrauch geben die Briten mit 1,9 bzw. 2 Litern auf 100 Kilometer an.

Die Hybrid-Technik hat auch Einfluss auf den bei Land Rover üblichen Allradantrieb: Ein mechanischer Allrad, bei dem der Verbrenner über Kupplungen und Differenziale auch die Hinterräder antriebt, ist wegen der Batterie und des E-Motor an der Hinterachse nicht möglich. Die P300e-Modelle verfügen über einen Allrad-Antrieb, wenn sowohl der Verbrenner als auch der E-Motor laufen. Die Geländefähigkeit der Modelle soll laut Land Rover nicht beeinträchtigt werden.

Anstelle des herkömmlichen Hydraulik-Bremssystems verfügen die beiden PHEV-Modelle über ein neu entwickeltes Brake-by-Wire-System, das nahtlos zwischen regenerativem Bremsen und konventioneller Reibungsbremse wechseln soll. Laut dem Hersteller ist eine Verzögerung von 0,2g bei der Rekuperation möglich.

Parallel zu der Vorstellung haben die Briten auch die Bestellbücher für die PHEV-Modelle P300e des Range Rover Evoque und Land Rover Discovery Sport geöffnet. Die Preis starten bei 50.750 Euro für den Range Rover Evoque P300e PHEV bzw. bei 49.255 Euro für den Land Rover Discovery Sport P300e PHEV, jeweils vor Subventionen. Für die PHEV-Modelle beträgt der Umweltbonus derzeit 3.750 Euro, hinzu kommt der halbierte Steuersatz für die private Nutzung eines Dienstwagens. Wann die Auslieferungen beginnen, gab Land Rover aber nicht an.
heise.de, auto-medienportal.net, jaguarlandrover.com (Modelle), jaguarlandrover.com (PHEV-Technik)

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