Renault, Nissan und Mitsubishi vor tiefgreifender E-Auto-Allianz?

Renault, Nissan und Mitsubishi wollen einem japanischen Medienbericht zufolge im Mai einen Plan formulieren, um ihre Allianz durch die gemeinsame Entwicklung von Elektrofahrzeugen und automatisierten Fahrtechnologien zu stärken.

Geplant sei auch die Konsolidierung der Produktion und die gemeinsame Nutzung von Logistik und Lagern, wie „The Yomiuri Shimbun“ berichtet. Im Bereich der Elektrofahrzeuge plane die Allianz, die Anzahl der gemeinsam entwickelten Modelle zu erhöhen. Dies soll Kleinwagen, Kompaktfahrzeuge sowie kleine und große SUV umfassen, die bis zum Geschäftsjahr 2023 auf den Markt kommen sollen. Zusätzlich zum Chassis wollen Nissan, Renault und Mitsubishi dem Bericht zufolge auch die E-Motoren und Batterien gemeinsam nutzen.

Über technische Daten oder konkrete Modelle wird jedoch nicht spekuliert. Eine so tiefgreifende Zusammenarbeit könnte jedoch die E-Modellpalette der beteiligten Unternehmen stark verändern. Bislang fanden viele Entwicklungen separat statt, die beiden E-Bestseller von Nissan und Renault sind jeweils Eigenentwicklungen. Auch bei der Planung weiterer E-Modelle wurde nicht zusammen gearbeitet: Für Fahrzeuge wie den angekündigten Twingo Z.E. oder das günstige China-SUV City KZ-E, das in Europa als Dacia auf den Markt kommen soll, gibt es jeweils keine Pendants von Nissan oder Mitsubishi.

Nicht nur das soll sich angesichts der kolportierten E-Kooperation ändern. Wie „The Yomiuri Shimbun“ weiter schreibt, sollen einige der Fahrzeuge künftig in gemeinsamen Werken produziert werden, um die Auslastung zu erhöhen. Konkret werden Werke in Südamerika und Russland genannt. Gerade Nissan hat in einigen Werken teure Überkapazitäten aufgebaut, da das unter dem früheren CEO Carlos Ghosn erwartete Wachstum nicht in dieser Form eingetreten ist.

Die vertiefte Zusammenarbeit soll auch das autonome Fahren betreffen. Hier hat Nissan mit dem „ProPilot“ bereits ein entsprechendes System entwickelt und bietet die teilautonomen Funktionen etwa auch im Leaf an. Die Nissan-Technologie wird bereits in einigen Mitsubishi-Modellen angeboten und soll dem Bericht zufolge künftig auch in Fahrzeuge von Renault eingebaut werden. Zudem soll die Entwicklung in diesem Bereich, die bisher alleine bei Nissan lag, künftig gemeinsam erfolgen.

Nissan und Renault haben die Informationen in dem Bericht nicht kommentiert. Bleiben wir also gespannt, ob die Unternehmen im Mai derartige Änderungen in der Zusammenarbeit verkünden.
the-japan-news.com

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